Erfolg: UN-Meeresschutzabkommen beschlossen!
Wir haben es geschafft: Nach 20 Jahren hartnäckiger Arbeit hat die UN das Meeresschutzabkommen beschlossen. Jetzt kann ein Netz von Meeresschutzgebieten errichtet werden.
Die Meere sind hoch gefährdet: Überfischung hat viele Fischarten an den Rand des Aussterbens gebracht, Wale sterben durch Unterwasserlärm, die Ölindustrie verseucht ganze Meeresgebiete. Wissenschaftler:innen fordern deshalb seit Jahren umfassenden Meeresschutz. Doch der Einsatz dafür war schwierig, denn auf zwei Dritteln der Meere, der sogenannten „Hohen See” außerhalb von Hoheitsgebieten, war die Einrichtung von Schutzgebieten bisher unmöglich. Es fehlte die rechtliche Grundlage.
Greenpeace kämpfte deshalb seit rund zwei Jahrzehnten für ein UN-Abkommen, das diese Grundlage schaffen und die Einrichtung von Meeresschutzgebieten auf allen Meeren ermöglichen soll. Greenpeace klärte auf, führte mutige Aktionen bei Konferenzen genauso wie auf dem Meer durch, brachte sich mit Expert:innen in Verhandlungen ein und mobilisierte weltweit viele Menschen – 5,5 Millionen unterzeichneten die Petition, 475.000 davon alleine in Österreich!
Doch immer wieder wurden die Verhandlungen verschoben, vertagt und unterbrochen. Auch bei der letzten Verhandlungsrunde sah es erst schlecht aus: Während draußen Greenpeace-Aktivist:innen Aufrufe zum Meeresschutz auf die Wolkenkratzer von New York projizierten, kamen die Verhandlungen erneut ins Stocken.
Aber am 5.3. kam dann endlich der Durchbruch und die Nachricht vom Erfolg, auf den wir so lange hingearbeitet hatten: Die Vereinten Nationen haben sich geeinigt – sobald der Vertrag ratifiziert ist, wird es nach fast zwei Jahrzehnten Verhandlungen endlich ein Abkommen zum Schutz der Hochsee geben!
Der historische Erfolg ist einer der größten Siege für die Umwelt- und Klimaschutzbewegung überhaupt. Ein zentraler Punkt im Hochseeschutzabkommen ist das 30x30-Ziel. Dieses besagt, dass bis 2030 mindestens 30 Prozent der Meere gesetzlich geschützt werden müssen. Nur so können sie weiterhin ihrer wichtigen Funktion für die Regulation des Klimas und den Schutz unzähliger Arten nachkommen.
Sieg für die Meere – und Auftrag für erneuten Einsatz
Ursula Bittner, Artenschutzexpertin bei Greenpeace: „Das Abkommen ist ein großartiger Erfolg für den Schutz der Ozeane. Doch die Staaten dürfen sich nun auf diesem Erfolg nicht ausruhen, sondern müssen den Vertrag rasch ratifizieren und umsetzen. Die Uhr tickt, haben wir doch nur mehr ein paar Jahre, um das 30x30-Ziel zu erreichen. Mit diesem Abkommen können wir die Meere endlich wirksam schützen, unsere Widerstandskraft gegen den Klimakrise stärken und die Lebensgrundlage von Milliarden von Menschen sichern.”
Der Einsatz für ein Netz weltweiter Meeresschutzgebiete geht damit in die zweite Hälfte. Die rechtliche Grundlage ist geschaffen – jetzt muss sie durchgesetzt werden, Schutzgebiet für Schutzgebiet. Es muss auch verhindert werden, dass neue Gefahren entstehen, wie die Bedrohung durch den Tiefseebergbau, für den die Bergbauindustrie derzeit bei der Meeresbodenbehörde ISA lobbyiert.
Doch jetzt gilt es erstmal, den Erfolg zu feiern – Vielen Dank an unsere Unterstützer:innen, die es ermöglicht haben, zwanzig Jahre durchzuhalten, und all jenen, die uns mit ihrer Petitionsunterschrift Rückhalt gegeben haben. Mit ihnen an unserer Seite können wir auch die Meeresschutzgebiete durchsetzen – und den Walen, den Delfinen und allen Tieren der Meere endlich die Sicherheit zurückgeben, die ihnen profitgierige Industrien genommen haben.
Wir werden nun doppelt motiviert weiter für die Meere kämpfen. Gemeinsam mit unseren Unterstützer:innen.