Krill-Bill – mehr als nur Walfutter!
Was ist nochmal Krill? „Walfutter“, lautet die Antwort auf diese Frage meist. Das stimmt, denn viele Walarten ernähren sich hauptsächlich von Krill. Die winzigen orangeroten Garnelen sind aber noch viel mehr als nur das! Diese 5 Fakten zu Krill zeigen, welch faszinierenden Eigenschaften diese kleinen Tierchen haben, und dass sie aus dem empfindlichen Ökosystem der Antarktis nicht wegzudenken sind.

- Krill hat erstaunlich viel Talent
Krill kann zum Beispiel Licht erzeugen – diese Fähigkeit wird als Bioluminiszenz bezeichnet. Außerdem kann er bei Gefahr seine Schale abwerfen, was den Angreifer verwirrt und der schlauen kleinen Garnele die Möglichkeit zur Flucht gibt. - Krill ist nicht gleich Krill
Tatsächlich gibt es verteilt auf die Weltmeere 85 Krill-Arten. Der größte Krill lebt im Nordpolarmeer, wird 6 cm lang und hat mit bis zu sieben Jahren die längste natürliche Lebenserwartung – wenn er nicht im Bauch eines Wals oder eines riesigen Fischerei-Schiffs landet. - Es gibt nicht unendlich viel Krill
Diesen Punkt vergisst man bei Krill schnell einmal, gibt es doch laut Schätzungen mehrere Trillionen davon. Hier darf aber nicht außer Acht gelassen werden, wie viele Lebewesen sich von Krill ernähren – schon ein kleiner Rückgang in der Population kann weitreichende Folgen auf ganze Ökosysteme haben. Schon jetzt wird von einem starken jährlichen Rückgang der Population ausgegangen.

- Krill als Grundlage allen Lebens in der Antarktis
Besonders in antarktischen Gewässern sind die Meeresbewohner von den kleinen Krebstieren abhängig: Krill ernährt sich von pflanzlichem Plankton und bildet selbst die Nahrungsgrundlage einer Vielzahl an Tieren. Sowohl Blauwale, als auch Buckel-, Finn- und Zwergwale reisen jedes Jahr hunderte von Kilometern, um in antarktischen Gewässern riesige Mengen an Krill zu verschlingen. Dazu kommen Adélie- und Eselspinguine, Meeresvögel, Fische, und sogar eine Robbenart. Und alles, was Krill nicht direkt frisst, frisst diejenigen Tiere, die sich von Krill ernähren – so sind schlussendlich auch Riesen-Antarktisdorsche, Seeleoparden, Albatrosse und Orkas vom Krill abhängig. - Krill trotzt zahlreichen Gefahren
Krill hat viele Feinde, die ihn verspeisen wollen. Dazu kommt, dass der Krill das Eis im Antarktischen Ozean braucht, denn dort findet er Nahrung und kann sich verstecken. Der Klimawandel und das damit einhergehende Schrumpfen des antarktischen Eises bedroht sein Überleben. Nun plant auch die Fischerei-Industrie, für Nahrungsergänzungsmittel mehr Krill in der Antarktis zu fischen und damit großen Profit zu machen.
Für kein Geld der Welt darf ein ganzes Ökosystem aufs Spiel gesetzt werden. Nur ein großflächiges Meeresschutzgebiet in der Antarktis kann verhindern, dass die Krill-Industrie immer weiter in die Antarktis vordringt und so die Lebensgrundlage von Pinguinen und Walen gefährdet.