An die Vorsitzenden von UEFA, FIFA, IOC, FIS,
wir lieben den Sport – und Sie lieben den Sport. Sport kann Menschen zusammenbringen, Sportler:innen sind Vorbilder für tausende Menschen. Sport kann inspirieren.
Leider beobachten wir, dass die großen Sportverbände ihrer Verantwortung und Vorbildwirkung nicht gerecht werden. Immer wieder werden für Großevents wie Fußballmeisterschaften, Ski-Weltcups, Olympische Spiele und dergleichen Naturgebiete zerstört, wie beispielsweise Korallenriffe, oder in Gletscher Löcher gesprengt. Athlet:innen und Teams werden für kurze Veranstaltungen von Ort zu Ort geflogen, hunderttausende Fans müssen lange Strecken zurücklegen, um den Events zusehen zu können. Bei der Errichtung von Spielstätten und Unterkünften werden Menschenrechte verletzt, die Austragung wird ohne Rücksicht auf Standards der Umwelt, Menschenrechte und Demokratie vergeben. Nachhaltigkeitskonzepte fehlen, stattdessen wird Kompensationshandel und Greenwashing betrieben.
Das kann so nicht weitergehen! Deshalb fordern wir von allen internationalen Verbänden (IOC, FIFA, FIS, UEFA usw.), den Sport endlich wieder grün zu machen.
- Keine Zerstörung von Ökosystemen für Sportevents. Gletscher, Korallenriffe und andere über Jahrhunderte und Jahrtausende gewachsene Ökosysteme dürfen nicht mehr für Events demoliert werden.
- Weiternutzung bestehender Anlagen, Neubauten nur mit Konzept. Viel zu viele Großevents haben Anlagen hinterlassen, die zu Ruinen verkommen. Statt immer neue Anlagen zu bauen, sollen Nachhaltigkeitskriterien angewandt werden.
- Minimierung von Flugreisen. Veranstaltungen müssen so angelegt werden, dass Flüge zwischen einzelnen Veranstaltungsorten auf das Minimum reduziert werden. Veranstaltungen sollen auch nahe an den Fans stattfinden, statt aus Prestigegründen in Ländern fernab der großen Fangemeinschaften abgehalten zu werden.
- Kein Greenwashing, keine Kompensationen, sondern Vermeidung von Umweltschäden. Werbung ist kein Ersatz für Nachhaltigkeit, und angerichtete Umweltschäden können nicht „kompensiert“ werden – sie müssen vermieden werden.
- Nachhaltigkeitscheck für Sponsoren. Veranstalter dürfen problematischen Sponsoren nicht erlauben, sich durch Assoziation mit beliebten Events ein gutes Image zu verpassen.
- Erstellung und Anwendung eines universellen Nachhaltigkeitskonzeptes für Sportveranstaltungen, das in Zusammenarbeit von Sportverbänden und Umweltschutzorganisationen erstellt und kontrolliert wird. Dies soll alle genannten Punkte und Aspekte der Veranstaltung bis hin zu Merchandise umfassen.
- Einhaltung von Menschenrechts- und Sozialstandards, Standards als Basis für Veränderung. Veranstaltungen dürfen nicht mehr mit Menschenrechtsverletzungen einhergehen. Dies muss auch in Bewerbungen berücksichtigt werden.
- Bekenntnis zur Verantwortung in der Vorbildrolle. Große Sportveranstaltungen sind wichtige Teile des Lebens vieler Menschen. Internationale Sportverbände haben die Kraft, einen positiven Einfluss auszuüben und sollten diesen nutzen.
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