Greenpeace: „Monsanto Papers“ zeigen skrupelloses Vorgehen des Konzerns
Brüssel/Wien – Heute findet in Brüssel im Europäischen Parlament eine Anhörung zu den sogenannten „Monsanto Papers“ statt. Dabei handelt es sich um tausende interne E-Mails des US-Agrochemiekonzerns Monsanto, die im Rahmen eines Gerichtsprozesses veröffentlicht wurden. Die E-Mails legen nahe, dass MitarbeiterInnen von Monsanto versucht haben, Behörden bei der Bewertung von Glyphosat zu beeinflussen. Greenpeace fordert eine offizielle Untersuchung der „Monsanto Papers“ durch das Europäische Parlament.
„Angesichts dieser skandalösen Enthüllungen darf nicht einfach zu einem ‚business as usual‘ übergegangen werden“, sagt Sebastian Theissing-Matei, Landwirtschaftssprecher bei Greenpeace in Österreich. „Das Europäische Parlament muss eine offizielle und umfassende Untersuchung der Monsanto-Papers einleiten. Glyphosat unter diesen Vorzeichen für weitere zehn Jahre zu erlauben, wäre auf jeden Fall verantwortungslos.“
Ebenfalls pikant ist, dass sich Monsanto weigert trotz Ladung durch das Europäische Parlament an der heutigen Anhörung teilzunehmen. Daraufhin wurde allen Monsanto-Angestellten die Zugangsberechtigung für das Parlament entzogen. „Das ist nur konsequent. Auch internationale Konzerne müssen sich in einer Demokratie der parlamentarischen Kontrolle unterwerfen. Es ist nicht akzeptabel, nicht zu erscheinen, wenn die Fragen gerade unangenehm sein könnten, aber ein- und auszugehen, wenn es um die eigenen Profite geht“, so Theissing-Matei abschließend.