Der Greenpeace Gütezeichen-Guide für Lebensmittel
Welchen Gütezeichen und Bio-Marken kann ich vertrauen?
In Österreich gibt es einen Dschungel an Gütesiegeln, Gütezeichen sowie Marken- und Qualitätszeichen. Hunderte davon begegnen uns auf den Produkten beim Einkauf in den Supermärkten. Doch welche sind wirklich vertrauenswürdig?
Greenpeace hat die Gütezeichen im Lebensmittelbereich unter die Lupe genommen. Das alarmierende Ergebnis: Mehr ein Viertel der 42 Gütezeichen sind nicht oder nur mäßig vertrauenswürdig. Manche sind sogar nachteilig für die Erreichung von Umweltzielen – etwa das Fischzeichen MSC oder das Palmölzeichen RSPO
Gütesiegel, Gütezeichen und Bio-Marken
Bei der inhaltlichen Analyse der in erster Linie für Klima und Umwelt relevanten Gütezeichen und Marken lag der Schwerpunkt auf den vier Bereichen: Standards und Umfang der Vorgaben, Kennzeichnung und Unterscheidbarkeit, Nachverfolgbarkeit, Transparenz und Kontrolle, sowie Vertrauenswürdigkeit und Glaubwürdigkeit.
Sehr vertrauenswürdig und besonders umweltschonend
Vertrauenswürdig und umweltschonend
Bedingt vertrauenswürdig und mäßiger Nutzen für die Umwelt
Wenig vertrauenswürdig und geringfügiger oder kein Nutzen für die Umwelt
Absolut nicht vertrauenswürdig und tragen zur Umweltzerstörung bei
Siegel und Zeichen für weitere Bereiche
Bei Gütezeichen, die nicht in erster Linie Umweltgütezeichen sind, sondern vordergründig Tierhaltungsstandards oder soziale Standards betrachten, oder einen Fokus auf andere Bereiche haben, wurde eine allgemeinere Einordnung vorgenommen. Bei der Einordnung lag der Fokus auf den Bereichen ökologisch relevante Standards und Umfang der Vorgaben, Transparenz und Kontrollmechanismen, sowie Vertrauenswürdigkeit und Glaubwürdigkeit.
Vertrauenswürdig und umweltschonend
Mäßig vertrauenswürdig und mäßiger Nutzen für die Umwelt
Nicht vertrauenswürdig, trägt zur Umweltzerstörung bei
Übersicht der Gütezeichen

Bewertete Gütesiegel im Detail
Alnatura - sehr vertrauenswürdig
Alnatura ist die Marke des gleichnamigen deutschen Unternehmens, das ein umfassendes Sortiment von u.a. Backwaren, Getreide, Milchprodukten, Säften oder Tiefkühlprodukten in Bio-Qualität anbietet. Die Produktion aller Lebensmittel der Marke Alnatura basiert auf den Standards der EU-Bio-Verordnung. Im Handel findet man Alnatura Produkte zum Beispiel bei Müller Drogerie, Billa oder BillaPlus. Viele Alnatura Produkte sind zusätzlich zu den Vorgaben der EU-Bio-Verordnung auch durch Demeter-, Naturland- oder Bioland zertifiziert.
- Regelmäßige Kontrollen durch die Bioverbände garantieren die Einhaltung der hohen Standards.
- Alnatura fördert durch verschiedene Initiativen noch mehr Tierwohl in der biologischen Tierhaltung, beispielsweise durch die Hennenwohl-Initiative,
die Projekte zur Verbesserung des Tierwohls von Bio-Hühnern fördert. - Eier der Marke Alnatura stammen von Legehennen, deren Brüder nach Bio-Richtlinien zu Bruderhähnen aufgezogen werden. Diese Eier finden auch Verwendung in Alnatura Produkten.
- Alnatura setzt auf kurze Zutatenlisten und verzichtet auf zugesetzte Aromastoffe.
- Zutaten aus Risikoländern halten nachweislich anerkannte Sozialstandards ein.
“Alnatura” ist eine sehr vertrauenswürdige Marke.
AMA-Biosiegel – sehr vertrauenswürdig
Das von der AMA (Agrarmarkt Austria) vergebene AMA-Biosiegel findet sich auf österreichischen Bio-Lebensmitteln wie Bio-Obst, -Gemüse, -Getreideprodukten wie Mehl, Brot und Nudeln, biologisch erzeugten tierischen Produkten oder auch Getränken. Bei diesem Zeichen handelt es sich um ein staatlich anerkanntes Gütesiegel, das als Basis die EU-Bioverordnung hat und in einigen Punkten darüber hinaus geht.
POSITIV:
- Die Standards basieren auf der EU-Bio-Verordnung und gehen in einigen Punkten über diese hinaus.
- Palmöl darf nicht zum Einsatz kommen.
- Für AMA-Bio-Produkte sind sogar noch weniger Lebensmittelzusatzstoffe erlaubt, als die EU-Bio-Verordnung zulassen würde.
- Alle verfügbaren Bio-Rohstoffe und Produkte müssen aus Österreich stammen. Ausgenommen davon sind nur pflanzliche Bio-Rohstoffe, die in Österreich nicht ausreichend erzeugt werden und die als untergeordnete Zutaten verwendet werden.
- Die Kontrolle erfolgt in drei Stufen: Die Eigenkontrolle des Betriebes, eine externe Kontrolle durch unabhängige, zugelassene Kontrollstellen sowie eine Überkontrolle durch die AMA-Marketing oder unabhängige Expert:innen.
Das AMA-Biosiegel garantiert Produkte in Bio-Qualität, geht in einigen Punkten aber deutlich über die Anforderungen des EU-Bio-Siegels hinaus und ist daher sehr vertrauenswürdig.
AMA-Gütesiegel – mäßig vertrauenswürdig
Das AMA-Gütesiegel ist das bekannteste österreichische Gütesiegel, das sich beispielsweise auf Fleisch- und Milchprodukten, Eiern, aber auch Obst und Gemüse findet. Vergeben wird das Gütezeichen von der Agrarmarkt Austria (AMA), die unter dem gesetzlichen Auftrag arbeitet, Qualität und Absatz in Österreich produzierter Lebensmittel zu fördern, sowie Informationen dazu bereit zu stellen. Das Gütezeichen der AMA ist in erster Linie eine Herkunftsgarantie.
POSITIV:
- Alle Rohstoffe, die in Österreich verfügbar sind, müssen aus Österreich stammen und hier verarbeitet werden.
- Geburt, Aufzucht und Schlachtung der Tiere sowie deren Zerlegung und Verarbeitung erfolgt in Österreich.
- Lebensmittelrohstoffe sind überwiegend gentechnikfrei.
- Der Kontrollprozess erfolgt als Eigenkontrolle, externer Kontrolle und Überkontrolle.
NEGATIV:
- Importiertes gentechnisch verändertes Futtermittel ist in der Schweine- und Rindermast noch zulässig und wird auch häufig verwendet.
- Tierschutzstandards gehen bei den Basisanforderungen nur gering über gesetzliche Mindestanforderungen hinaus.
- Immer wieder fällt das AMA-Gütezeichen durch Skandale in AMA-zertifizierten Tierhaltungsbetrieben negativ auf, weshalb Greenpeace das Kontrollsystem als unzureichend einstuft.
Das rot-weiß-rote AMA-Gütesiegel steht für Produkte mit gesicherter österreichischer Herkunft. Aufgrund von Schwachpunkte in den Bereichen importierter gentechnisch veränderter Futtermittel sowie Tierschutz kann Greenpeace die Kennzeichnung nur als bedingt vertrauenswürdig bewerten.
AMA-Gütesiegel-Zusatzmodule – mäßig vertrauenswürdig
Anstatt die Kriterien für das AMA-Zeichen deutlich zu verbessern, setzt die AMA auf freiwillige Zusatzmodule. Aus ökologischer Sicht relevant sind folgende Zusatzmodule: Mehr Tierwohl, Besondere Fütterung/Aus gentechnikfreier Fütterung, Besondere/Seltene Rassen, besondere Tierhaltung/besondere Haltungsformen (Almhaltung/Freilandhaltung/Weidehaltung/Bergerzeugnis).
POSITIV:
- Alle Zusatzmodule stellen beim jeweiligen Thema Verbesserungen gegenüber dem Basis-AMA-Gütesiegel dar.
- Die Module Tierhaltung plus und Mehr Tierwohl bedeuten u.a. gegenüber dem gesetzlichen Mindeststandard eine deutliche Verbesserung.
NEGATIV:
- Gentechnisch veränderte Futtermittel sind in vielen Modulen nach wie vor erlaubt. Am besten zusätzlich auf Zusatzsiegel wie “Ohne Gentechnik” achten.
- Die vielen verschiedenen Zusatzmodule und ihre Kombinationsmöglichkeiten sind sehr unübersichtlich. Besonders verwirrend ist das zweistufige Zusatzmodul-System bei Schweinen mit “Mehr Tierwohl - Gut” und “Mehr Tierwohl - Sehr gut”.
- Es werden oft nicht alle aus Tierschutzsicht notwendigen Aspekte umgesetzt, etwa bleibt das Schwanzkupieren auch bei “Mehr Tierwohl - Gut” bei Schweinen gängige Praxis.
Die AMA-Gütesiegel-Zusatzmodule sind aus Umwelt- sowie Tierschutzperspektive aufgrund der Fütterung sowie aufgrund einiger Verbesserungen in den konventionellen Tierhaltungs-Kriterien empfehlenswerter als das Basis-AMA-Gütesiegel oder Lebensmittel ohne Gütesiegel. AMA-Produkte in Bio-Qualität sind aber deutlich empfehlenswerter.
ASC – nicht vertrauenswürdig
2010 wurde der ASC (Aquaculture Stewardship Council) von der “Sustainable Trade Initiative” IDH und dem WWF Niederlande gegründet. Die Richtlinien für das ASC-Label sind sozusagen als ein Kompromiss zwischen unterschiedlichen Interessengruppen entstanden. Sie enthalten zwölf artenspezifische Standards für Aquakulturen.
NEGATIV:
- Futtermittel für Aquakulturen bestehen zum Teil nach wie vor aus wild gefangenen Fisch. Aquakulturen tragen daher weiter zur Ausbeutung der Meeres-Fischbestände bei. Für Fischmehl und -öl zur Fütterung gilt unter anderem der ineffiziente MSC-Standard.
- Der Standard erlaubt die Nutzung von gentechnisch veränderten Zutaten im Fischfutter, wie zum Beispiel gentechnisch verändertes Soja.
Es gibt kein glaubwürdiges Gütezeichen im Wildfisch- oder Aquakultur-Bereich. Weder ASC noch andere berücksichtigen das für die Meeresfauna unabdingbare Vorsorgeprinzip. Der ASC verleiht dieser ganz allgemein nicht nachhaltigen Industriesparte einen ökologischen Mantel. Greenpeace bewertet dieses Gütezeichen daher als nicht vertrauenswürdig.
ACHTUNG Greenwashing: Obwohl der ASC vorgibt, ein Siegel für “nachhaltigen” Fisch zu sein. Doch die Überfischung der Meere wird auch durch die Aquakultur weiter vorangetrieben, denn viele der Zuchtfische sind Raubfische, auf deren Speiseplan Fisch steht. Obwohl der ASC bereits einige Verbesserungen bei den Standards für Futtermittel vorgenommen hat, wird nach wie vor wild gefangener Fisch als Futtermittel eingesetzt. Die einzige wirklich nachhaltige Konsumentscheidung ist der Verzicht auf den Kauf von Meeres- und Raubfisch und die Reduktion des Fischkonsums.
billa bio – vertrauenswürdig
billa bio ist eine Bio-Eigenmarke von Billa und Billa Plus, die auf den Standards der EU-Bio-Verordnung basiert. Das Sortiment an billa bio-Produkten umfasst von Obst und Gemüse bis hin zu Linsen oder Sojamilch eine breite Palette.
- billa bio-Produkte sind garantiert palmölfrei.
- billa bio verzichtet auf den Import von Produkten, die mit dem Flugzeug an ihren Verkaufsort gebracht werden müssen.
“billa bio” ist grundsätzlich eine vertrauenswürdige Marke.
Hinweis: Die zweite Bio-Eigenmarke von Billa und Billa plus, ja natürlich!, stuft Greenpeace aufgrund der österreichischen Herkunft bei über 80% der Produkte und noch höherer Standards als “sehr vertrauenswürdig” ein. Die regionale Herkunft ist bei billa bio-Produkten nicht garantiert. Greenpeace rät daher, zusätzlich auf die Herkunft zu achten.
BIO AUSTRIA – sehr vertrauenswürdig
Das BIO AUSTRIA-Gütesiegel wird von der Organisation BIO AUSTRIA, einem Zusammenschluss von österreichischen Bio-Landwirt:innen, verliehen. Das Label findet sich vor allem auf Lebensmitteln wie Gemüse, Obst und tierischen Produkten, aber auch Pilzen, Gewürzen oder Wein.
POSITIV:
- Die Standards basieren auf der EU-Bio-Verordnung und gehen in einigen Punkten über diese hinaus.
- In der Tierhaltung sind die Vorschriften beispielsweise strenger als von Tierschutzgesetz oder der EU-Bio-Verordnung vorgegeben – etwa gibt es einen Verzicht auf Hochleistungskühe in der Milchwirtschaft und die männlichen Legehennen-Küken werden aufgezogen.
- Es gelten sehr strenge Regeln für Futtermittelimporte und den Einsatz von Futtermitteln.
- Außerdem gelten noch strengere Beschränkungen für Düngemittel und Pestizide, die im Bio-Landbau laut EU-Verordnung verwendet werden dürfen.
- Der gesamte Betrieb muss biologisch bewirtschaftet werden.
- Einmal jährlich werden die Biobäuer:innen von einer staatlich autorisierten Bio-Kontrollstelle auf die Einhaltung der Richtlinien überprüft.
Das BIO AUSTRIA-Siegel garantiert Produkte in Bio-Qualität, geht deutlich über die Anforderungen des EU-Bio-Siegels hinaus und ist daher sehr vertrauenswürdig.
Bio Organic (Lidl) – vertrauenswürdig
Lidl bietet unter der Eigenmarke Bio Organic eine breite Palette an Bio-Lebensmittel an, die auf die Standards der EU-Bio-Verordnung zurückgehen.
- Bio Organic-Produkte sind garantiert palmölfrei.
- Bio Organic verzichtet auf den Import von Produkten, die mit dem Flugzeug an ihren Verkaufsort gebracht werden müssen.
- Der Hersteller wird auf allen Verpackungen angegeben.
„Bio Organic“ ist eine vertrauenswürdige Marke.
Bio „Organic with a smile“ (Hofer) – vertrauenswürdige
Die Bio-Eigenmarke von HOFER ersetzt die Marke BIO natura und basiert auf den Standards der EU-Bio-Verordnung.
-
Jedes Produkt wird zusätzlich durch die LebensmittelFairSicherung auf die Vorgaben zu erhöhter Sicherheit bei Bio-Produkten überprüft, um sicherzustellen, dass es alle Anforderungen fehlerlos erfüllt sind.
“Bio – Organic with a smile“ ” ist grundsätzlich eine vertrauenswürdige Marke.
Hinweis: Die zweite Bio-Eigenmarke von Hofer, Zurück zum Ursprung, stuft Greenpeace aufgrund der ausschließlich österreichischen Herkunft der Produkte und noch höherer Standards als “sehr vertrauenswürdig” ein. Die regionale Herkunft ist bei Bio – Organic with a smile nicht garantiert. Greenpeace rät daher, zusätzlich auf die Herkunft zu achten.
Bioland - sehr vertrauenswürdig
Das Bioland-Markenzeichen wird vom deutschen Verband Bioland vergeben, dem 10.000 Betriebe aus der biologischen Land- und Lebensmittelwirtschaft in Deutschland und Südtirol angehören. Das Markenzeichen findet sich auf Produkten wie Gemüse, Obst, tierischen Produkten, Getreide oder etwa Teigwaren.
POSITIV:
- Die Standards basieren auf der EU-Bio-Verordnung und gehen in vielen Punkten über diese hinaus.
- Unter anderem sind auch Maßnahmen zum Schutz der Artenvielfalt, zur Förderung des Tierwohls und zur Ressourcenschonung vorgeschrieben.
- Der gesamte Betrieb muss zu 100% die Bio- und Bioland-Richtlinien einhalten.
- Alle Bioland-Betriebe und -Marktpartner werden einmal pro Jahr auf die Einhaltung der Bioland-Richtlinien sowie der EU-Öko-Verordnung kontrolliert. Die Kontrolle wird von staatlich unabhängigen Kontrollstellen durchgeführt.
Das Bioland-Markenzeichen garantiert die Einhaltung hoher Standards, die weit über die EU-Bio-Verordnung hinausgehen und ist somit aus Sicht von Greenpeace sehr empfehlenswert.
BIO Primo (Müller) – vertrauenswürdig
BIO Primo ist die Bio-Marke der Drogeriemarktkette Müller. Sie basiert auf den Standards des EU-Bio-Siegels und findet sich auf Lebensmittel wie Getreideprodukten, Milchprodukten, Teigwaren oder Getränken.
- Einige BIO Primo-Produkte sind zusätzlich durch Fairtrade oder Bioland zertifiziert, sodass diese Produkte jeweils in ihren erfüllten Standards in manchen Bereichen über die des EU-Bio-Siegels hinausgehen.
“BIO Primo” ist eine vertrauenswürdige Marke.
BIO vom BERG (MPreis) – sehr vertrauenswürdig
Produkte der Marke BIO vom BERG sind bei MPreis zu finden. Viele der Produkte basieren auf dem Standard von Bio Austria. Alle Milchprodukte, sowie Äpfel, Gemüse und Eier haben die Standards des AMA-Bio-Siegels als Basis.
- Hinter der Marke steht eine eigenständige Genossenschaft der Tiroler Bio-Bergbäuerinnen und -bauern. Die Produkte stammen somit aus der überwiegend kleinstrukturierten Bio-Landwirtschaft Tirols und Südtirols.
- BIO vom BERG steht für vorbildliche Standards hinsichtlich Fairness und der Übernahme von Verantwortung gegenüber den regionalen Bio-Betrieben.
„BIO vom BERG“ ist eine sehr vertrauenswürdige Marke.
Bio Wiesenmilch – vertrauenswürdig
Das Bio Wiesenmilch-Logo wird immer zusätzlich zum Bio Austria-Zeichen verwendet, wodurch alle Betriebe die Richtlinien der EU-Bio-Verordnung erfüllen. Alle Produkte werden von der Kärntnermilch-Molkerei aus Milch von BIO-AUSTRIA zertifizierten Höfen hergestellt.
POSITIV:
- Ein Punktesystem, das dem Gütezeichen zugrunde liegt, garantiert mitunter täglichen Weidegang, Laufstallhaltung, Fütterung im Sommer mit Grünfutter-Anteil und im Winter mit Wiesenfutter-Anteil. Neben dem bereits sehr hohen Standard in der Tierhaltung wird zusätzlich jährlich das Tierwohl anhand tierbezogener Indikatoren bewertet.
- Kraftfutter ist nur in geringem Ausmaß zulässig. Hofeigenes Wiesenfutter hingegen reduziert den Bedarf an großen Ackerflächen.
- Artgerechte Haltung im Stall, die Lebensdauer der Kühe und der Anteil von Grasland werden berücksichtigt.
Das Bio Wiesenmilch stellt einen hohen, erheblich über EU-Bio hinausgehenden Standard dar und ist aus Sicht von Greenpeace sehr vertrauenswürdig.
Cibus.trace Ei Standard – vertrauenswürdig
Der cibus.trace Ei Standard ersetzt den bisherigen Standard „Haltungs- und Herkunftssicherung Ei“ (kurz „HG-Standard“), der ursprünglich von der Kontrollstelle agroVet GmbH entwickelt wurde. Inzwischen fungiert die Firma Delimax GmbH als unabhängiger privatrechtlicher Standardbetreiber. Das Zeichen zeigt die Haltungsform (Boden- oder Freilandhaltung) sowie die Herkunft von Eiern an. Das Zeichen wird für Eier in verarbeiteten Produkten verwendet, und zwar ausschließlich für konventionelle Produkte, da Bio-Produkte ohnehin immer Bio-Eier aus Freilandhaltung enthalten.
POSITIV:
- Das cibus.trace✓-Label schließt eine Kennzeichnungslücke, da die Haltungsform von Legehennen sowie das Herkunftsland der Eier in verarbeiteten Produkten gesetzlich nicht angegeben werden müssen.
- Der Standard umfasst lückenlos die gesamte Lieferkette.
- Die Kontrolle erfolgt durch autorisierte, unabhängige Kontroll- und Zertifizierungsstellen.
NEGATIV:
- Die beiden Zeichen für Boden- bzw. Freilandhaltung sind kaum unterscheidbar.
- Der cibus.trace Ei Standard verwendet neben Länder-Kürzeln auch die Herkunftsangaben “Nicht-EU” und “EU/Nicht-EU”, womit Konsument:innen keine Information über das genaue Herkunftsland erhalten.
Konsument:innen können der cibus.trace-Zertifizierung für Eier vertrauen und sie ist ein wichtiger Schritt zu mehr Produkttransparenz. Aus Tierschutzsicht sollte Produkten mit Freilandeiern jedenfalls der Vorzug gegeben werden.
Demeter – sehr vertrauenswürdig
Demeter ist ein in Deutschland gegründeter, internationaler Bio-Anbauverband, der in Österreich rund 260 Landwirt:innen zählt sowie rund 50 Demeter-zertifizierte Lebensmittel-Verarbeitungsbetriebe zählt. Das Demeter-Zeichen findet sich vor allem auf Obst, Gemüse, Getreide, tierischen Produkten, Säften oder etwa Wein.
POSITIV:
- Die Standards basieren auf der EU-Bio-Verordnung und gehen in einigen Punkten, wie den Tierhaltungsbedingungen, Regelungen zu Biodiversitätsflächen, dem Saatgut, oder dem Einsatz von Pestiziden und Düngemitteln, über diese hinaus.
- Die umfassenden Vorschriften für die Tierhaltung beinhalten mitunter ein Verbot des Enthornens von Kühen sowie strenge Auflagen für Futtermittel.
- Der gesamte Betrieb muss auf Demeter-Bio-Landwirtschaft umgestellt werden.
- Im Zuge der vorgeschriebenen Bio-Kontrollen wird auch die Einhaltung der Demeter-Richtlinien mindestens einmal jährlich kontrolliert.
Demeter geht weit über die Anforderungen der EU-Bio-Richtlinie hinaus und wird daher von Greenpeace als sehr vertrauenswürdig eingestuft.
dennree – vertrauenswürdig
Die deutsche Bio-Marke dennree ist in denn’s Biomarkt erhältlich und basiert auf den Standards des EU-Bio-Siegels. Darüber hinaus haben zahlreiche Artikel zusätzlich die Naturland-, Bioland- , Demeter- oder Bio-Austria-Zertifizierung, deren Standards jeweils deutlich über die Vorgaben des EU-Bio-Siegels hinausgehen.
“dennree” ist eine vertrauenswürdige Marke.
Hinweis: Die zweite Bio-Eigenmarke von Denn´s Biomarkt, Denns Bio, stuft Greenpeace aufgrund der ausschließlich österreichischen Herkunft der Produkte und noch höherer Standards als “sehr vertrauenswürdig” ein. Die regionale Herkunft ist bei dennree nicht garantiert. Greenpeace rät daher, zusätzlich auf die Herkunft zu achten.
Denns Bio – sehr vertrauenswürdig
Denns Bio ist die Marke von Denns BioMarkt, basiert auf den Standards des EU-Bio-Siegels und findet sich etwa auf Butter, Eiern oder Erdäpfeln. Viele Denns Bio-Produkte sind zusätzlich auch mitunter durch AMA-Bio oder Bio-Austria zertifiziert, sodass diese Produkte jeweils in ihren erfüllten Standards in manchen Bereichen deutlich über die des EU-Bio-Siegels hinausgehen.
-
Alle Produkte der Marke “Denns Bio” stammen aus Österreich.
“Denns Bio” ist eine sehr vertrauenswürdige Marke.
dmBio – vertrauenswürdig
Für die Herstellung von dmBio-Produkten gilt die EU-Bio-Verordnung. Zahlreiche Produkte sind zusätzlich durch Naturland und Demeter zertifiziert und gehen somit in einigen Bereichen über die EU-Bio-Vorgaben hinaus.
-
dmBio-Produkte verzichten auf zugesetzte Aromen und weitestgehend auch auf Zusatzstoffe und Hilfsstoffe in verarbeiteten Produkten.
“dm Bio” ist eine vertrauenswürdige Marke.
Hinweis: dmBio-Produkte stammen häufig auch aus weit entfernten Ländern. Lange Transportwege wirken sich wiederum negativ auf Klima und Umwelt aus. Greenpeace rät daher, zusätzlich auf die Herkunft zu achten.
Donau Soja - vertrauenswürdig
Donau Soja ist ein Gütezeichen für Soja aus dem Donauraum und steht für regionales, gentechnikfreies Soja für Lebens- und Futtermittel. Es ist mitunter auf fast allen hierzulande produzierten Frischeiern zu finden.
POSITIV:
- Donau-Soja-Anbau nutzt ausschließlich Flächen, die bereits seit dem 1. Jänner 2008 für die landwirtschaftliche Nutzung gewidmet sind.
- EU-Standards bei Pestiziden sowie im Arbeitsrecht gelten auch in Regionen außerhalb der EU.
- Verbot von Pestiziden, die von der WHO als gefährlich eingestuft wurden.
- Rückverfolgbarkeit durch getrennten Warenstrom entlang der gesamten Wertschöpfungskette.
NEGATIV:
- Es gibt keine Verpflichtung, eine ökologische Fruchtfolge einzuhalten.
Donau Soja steht für streng kontrolliertes regionales und gentechnikfreies Soja, mit einzelnen, darüber hinausgehenden Kriterien. Lokal angebautes Donau Soja ist außerdem die eindeutig klimaschonendere Alternative zu importiertem Soja. Bei Pestizideinsatz und Fruchtfolge gibt es noch Verbesserungsmöglichkeiten. Greenpeace bewertet Donau Soja als vertrauenswürdig.
ECHT BIO! (PennyMarkt) – vertrauenswürdig
ECHT BIO! ist als Bio-Eigenmarke von Rewe bei PennyMarkt erhältlich. Sie basiert auf den Standards der EU-Bio-Verordnung. Zahlreiche Produkte sind zusätzlich durch Bio Austria, oder AMA Bio zertifiziert und gehen somit in einigen Bereichen über die EU-Bio-Vorgaben hinaus.
-
Die Fütterung von Hühnern für “ECHT BIO!”-Eier darf ausschließlich mit Bio-Futter aus Österreich erfolgen.
“ECHT BIO!“ ist eine vertrauenswürdige Marke.
Hinweis: “ECHT BIO!”-Produkte kommen mitunter aus entfernten Ländern, was zu langen Transportwegen führt, die das Klima und die Umwelt belasten. Greenpeace empfiehlt daher, auch auf die Herkunft der Produkte zu achten.
Ein gutes Stück Heimat (Lidl) – sehr vertrauenswürdig
Die Bio-Eigenmarke Ein gutes Stück Heimat von Lidl basiert auf den Standards des AMA-Bio-Siegels, die in vielen Bereichen höher sind als die Standards der EU-Bio-Verordnung. Ein gutes Stück Heimat-Kriterien gehen zusätzlich über die hohen AMA-Bio-Standards hinaus.
- Alle Lebensmittel werden in Österreich und aus österreichischen Zutaten hergestellt (ausgenommen Zutaten, die nicht aus Österreich verfügbar sind).
- Alle Produkte sind garantiert palmölfrei.
- Ein gutes Stück Heimat verzichtet auf den Import von Produkten, die mit dem Flugzeug an ihren Verkaufsort gebracht werden müssen.
- Der Hersteller wird auf allen Verpackungen angegeben.
„Ein gutes Stück Heimat“ ist eine sehr vertrauenswürdige Marke.
EU-Bio – vertrauenswürdig
Dieses Zeichen ist das offizielle Siegel der EU für biologisch hergestellte Lebensmittel. Alle Lebensmittel aus biologischer Landwirtschaft müssen EU-weit einheitlich mit dem Bio-Label gekennzeichnet werden. Das EU-Bio-Gütesiegel stellt die Basis von Grundvoraussetzungen für den Bio-Anbau dar.
POSITIV:
- Dieses Siegel tragen Lebensmittel, die gemäß den in der EU-Bio-Verordnung festgelegten Kriterien hergestellt wurden. Dabei handelt es sich um die höchsten gültigen EU-weiten Standards im Lebensmittelbereich.
- Für die Nutztierhaltung bedeutet dies mitunter freien Auslauf und eine strenge Reglementierung des Antibiotikaeinsatzes.
- Der Einsatz von chemisch-synthetischen Pestiziden und Düngemitteln, problematischen Lebensmittelzusatzstoffen, gentechnisch veränderten Inhaltsstoffen sowie Gentechnik-Tierfutter ist verboten.
- Landwirt:innen, verarbeitende Betriebe und Händler:innen werden mindestens einmal jährlich von staatlich autorisierten Kontrollstellen geprüft.
- Die einheitliche Gestaltung des Siegels in allen EU-Ländern erleichtert das Erkennen von Bio-Lebensmitteln auch in anderen Ländern der EU.
NEGATIV:
- Die Transparenz in Sachen Rohstoffe beschränkt sich auf die Angabe von “EU”, bzw. “nicht EU” als Mindestanforderung. Häufig wird jedoch das konkrete Herkunftsland zusätzlich angegeben.
Das EU-Bio-Siegel garantiert Produkte in Bio-Qualität und ist daher vertrauenswürdig. Biologisch produzierte Lebensmittel mit noch umfassenderen Standards in unterschiedlichen Bereichen liefern zusätzliche Gütezeichen wie unter anderem AMA Bio, Bio Austria oder Demeter.
FAIRTRADE – vertrauenswürdig
Das FAIRTRADE-Siegel ist vorrangig ein Sozialzeichen, das für eine Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen der Menschen im Globalen Süden steht und vom gemeinnützigen Verein “ FAIRTRADE Österreich” vergeben wird. FAIRTRADE Österreich handelt nicht selbst mit Waren, sondern vergibt das Siegel an Verarbeitungsbetriebe und Händler, die nach FAIRTRADE-Standards handeln, für deren Produkte.
POSITIV:
- FAIRTRADE führt eine rote Liste gefährlicher Stoffe, in denen besonders schädliche Agrochemikalien, also auch Pestizide (wie z. B. Glyphosat) aufgelistet werden. Der Einsatz der dort genannten Betriebsmittel ist verboten.
- FAIRTRADE fördert aktiv kleinbäuerliche Strukturen.
- Der Einsatz von gentechnisch verändertem Saatgut ist verboten.
NEGATIV:
- Der Einsatz von chemisch-synthetischen Pestiziden wie Deltamethrin oder Fipronil ist nur restriktiv geregelt.
- Aus ökologischer Sicht und Verbraucher:innensicht ist der Mengenausgleich bei Fairtrade problematisch: Dabei wird in der Produktion zertifizierte mit konventioneller Ware vermischt. Wenn die zertifizierte Ware etwa zehn Prozent der Gesamtmenge ausmacht, dürfen zehn Prozent der Produkte dieser Charge das Fairtrade-Zeichen tragen. Auf der Verpackung ist das nur am Hinweis “mit Mengenausgleich” erkennbar.
FAIRTRADE ist ein Sozialzeichen mit einigen ökologischen Kriterien. Der Mengenausgleich ist aus ökologischer, aber auch aus Verbraucher:innensicht kritisch zu betrachten. Dennoch ist das Fairtrade-Zeichen aufgrund der effektiven Verbesserungen an den Produktionsstätten aus Sicht von Greenpeace empfehlenswert - besonders in Kombination mit einem Bio-Siegel.
FAIRTRADE Cocoa Program – vertrauenswürdig
Neben dem klassischen FAIRTRADE -Siegel für Endprodukte gibt es auch FAIRTRADE -Siegel für einzelne Rohstoffe wie Kakao.
POSITIV:
- Mindestpreisgarantie für Landwirt:innen, darüber hinausgehende Prämien und Förderung kleinstrukturierter Landwirtschaft.
- Verbot des Einsatzes von gentechnisch modifiziertem Saatgut.
- Es gibt eine rote Liste gefährlicher Substanzen (u. a. Glyphosat), deren Einsatz verboten ist.
- Es darf heimischer Rübenzucker verwendet werden. Das ist positiv für die Klimabilanz, denn während für das einfache Fairtrade-Zeichen Fairtrade-zertifizierter Übersee-Zucker eingesetzt werden muss, kann hier auf regionale Alternativen zurückgegriffen werden.
NEGATIV:
- Der Einsatz chemisch-synthetischer Pestizide und auch einiger gefährlicher Pestizide wie etwa Deltamethrin oder Fipronil, ist nicht per se verboten, sondern lediglich restriktiv geregelt.
- Aus ökologischer Sicht ist der sogenannte Mengenausgleich bei FAIRTRADE problematisch.
- Es dürfen zusätzlich auch andere Zutaten aus nicht sozial-zertifizierter Produktion eingesetzt werden (etwa Vanille, Rohrzucker).
Das FAIRTRADE Cocoa Program bezieht sich im Gegensatz zum herkömmlichen FAIRTRADE -Zeichen nur auf die Zutat Kakao. Das erlaubt Hersteller:innen einerseits den Einsatz von heimischem Rübenzucker statt FAIRTRADE -Rohrzucker, andererseits aber auch die Verwendung von anderen Nicht-FAIRTRADE -Zutaten.
Geschützte geographische Angabe – mäßig vertrauenswürdig
Die geschützte geographische Angabe (g.g.A.) wird von der EU-Kommission für Produkte vergeben, die typisch für ein geographisches Gebiet sind. Für das Siegel gibt es somit eine gesetzliche Grundlage auf EU-Ebene.
POSITIV:
- Stammen Rohstoffe aus der Region, kann damit unter Umständen die kleinstrukturierte Landwirtschaft unterstützt werden.
NEGATIV:
- Da lediglich ein Produktionsschritt in der jeweiligen Region durchgeführt werden muss, ist die Herkunft der Rohstoffe beliebig und nicht etwa auf die Region beschränkt
- Das Siegel sieht keine Umwelt-, Gesundheits- und Tierschutzstandards vor, die über generell geltende gesetzliche Regelungen hinausgehen.
- Bei dem Label besteht Verwechslungsgefahr zu den sehr ähnlich gestalteten ebenfalls von der EU-Kommission vergebenen Labels Geschützt traditionelle Spezialität und Geschützte Ursprungsbezeichnung.
Es handelt sich hierbei um ein Zeichen, das keinen ökologischen Vorteil gegenüber Produkten ohne Gütezeichen bietet und fälschlicherweise mitunter auch mit einem regionalen Produkt verwechselt werden kann. Greenpeace kann dieses Zeichen aus ökologischer Sicht nicht empfehlen.
Geschützte Ursprungsbezeichnung – mäßig vertrauenswürdig
Die geschützte Ursprungsbezeichnung (g.U.) ist ein Herkunftszeichen und wird von der EU-Kommission für Produkte vergeben, die praktisch zur Gänze in einem bestimmten Gebiet hergestellt worden sind. Für das Siegel gibt es somit eine gesetzliche Grundlage auf EU-Ebene.
POSITIV:
- Da die Verwendung von regionalen Rohstoffen vorgeschrieben ist, können unter Umständen kleinbäuerliche Produktionen gefördert werden.
NEGATIV:
- Das Zeichen dient nicht unmittelbar als Siegel für eine regionale Herkunft der Lebensmittel, denn es wurde speziell für die EU-weite Vermarktung konzipiert. Wirklich regional ist ein Lebensmittel nur dann, wenn es auch dort hergestellt wurde, wo es auch gekauft und verzehrt wird.
- Umwelt-, Gesundheits- oder Tierschutzstandards, die über das Gesetz hinausgehen, sieht dieses Siegel nicht vor.
- Bei dem Label besteht Verwechslungsgefahr zu den sehr ähnlich gestalteten ebenfalls von der EU-Kommission vergebenen Labels Geschützt traditionelle Spezialität und Geschützte geographische Angabe.
Es handelt sich hierbei um ein Zeichen, das keinen ökologischen Vorteil gegenüber Produkten ohne Gütezeichen bietet und fälschlicherweise mitunter auch mit einem regionalen Produkt verwechselt werden kann. Greenpeace kann dieses Zeichen aus ökologischer Sicht nicht empfehlen.
Garantiert traditionelle Spezialität – mäßig vertrauenswürdig
Die garantiert traditionelle Spezialität (g.t.S.) wird von der EU-Kommission für Produkte vergeben, die auf „traditionelle Weise“ hergestellt werden. Für das Zeichen gibt es eine gesetzliche Grundlage auf EU-Ebene.
POSITIV:
- Einzelne, mit dem Gütesiegel versehene Produkte sind ökologisch vorteilhaft, zum Beispiel Heumilch, wenn diese aus biologischer Landwirtschaft stammt.
NEGATIV:
- Das Zeichen ist lediglich ein Nachweis dafür, dass es sich um eine traditionelle Herstellungsart handelt. Sowohl die Herkunft der Rohstoffe als auch die Produktionsstätte sind beliebig. Folglich sind auch keine Umwelt-, Gesundheits- und Tierschutzstandards vorgesehen, die über das Gesetz hinausgehen.
- Bei dem Label besteht Verwechslungsgefahr zu den sehr ähnlich gestalteten ebenfalls von der EU-Kommission vergebenen Labels “Geschützt geographische Angabe” und “Geschützte Ursprungsbezeichnung”.
Es handelt sich hierbei um ein Zeichen, das keinen ökologischen Vorteil gegenüber Produkten ohne Gütezeichen bietet und fälschlicherweise mitunter auch mit einem regionalen Produkt verwechselt werden kann. Greenpeace kann dieses Zeichen aus ökologischer Sicht nicht empfehlen
Heumilch - mäßig vertrauenswürdig
Das Heumilch-Gütezeichen wird sowohl für biologisch als auch konventionell hergestellte Milchprodukte verwendet.
POSITIV:
- Heumilch garantiert den Kühen eine artgerechte Fütterung. Das bedeutet im Sommer Grünfutter auf Wiesen, Weiden und Almen und im Winter Heu und Getreideschrot.
- Die Kühe haben an mindestens 120 Tagen im Jahr Auslauf oder Zugang zu Weide oder Alm – das ist zwar lediglich ein Drittel des Jahres, aber dennoch 30 Tage mehr als gesetzlich mindestens vorgeschrieben.
- Die Verfütterung von Silofutter, Feucht- oder Gärheu sowie Nebenprodukten und Rückständen aus der Lebensmittelindustrie, Harnstoff und Futtermitteln, denen Antibiotika oder Hormone zugesetzt wurden, ist verboten.
- Auch konventionell hergestellte Heumilch wird ohne Gentechnik erzeugt.
- Beratung und Kontrollen durch den Tiergesundheitsdienst sind verpflichtend vorgeschrieben.
NEGATIV:
- Anbindehaltung im Stall ist nach wie vor acht von zwölf Monaten lang zulässig.
- Es werden bis auf die artgerechte Fütterung und die Liegeflächen wenige über das Gesetz hinausgehende Tierschutzaspekte, wie etwa Enthornung, berücksichtigt.
Heumilch ist aus Umweltperspektive aufgrund der Fütterung sowie aufgrund einiger Verbesserungen in den konventionellen Tierhaltungs-Kriterien empfehlenswerter als konventionelle Milch ohne Gütesiegel. Heumilch in Bio-Qualität ist aber jedenfalls die empfehlenswerte Wahl.
Ja! Natürlich (Billa, Bipa u.a.)
Ja! Natürlich ist eine Bio-Eigenmarke von Rewe und erhältlich bei Billa, Billa Plus, Bipa, Adeg und Sutterlüty. Sie basiert auf den Standards der EU-Bio-Verordnung, geht aber in vielen Punkten weit über diese Standards hinaus. Einige Lebensmittel sind zusätzlich Fairtrade zertifiziert.
- Alle Produkte sind garantiert palmölfrei.
- Über 80% der Ja! Natürlich Bio-Produkte kommen aus Österreich – Fleisch, Milch und Getreide kommen zu 100 % aus Österreich.
- Ja! Natürlich-Produkte verzichten auf Aromen und Geschmacksverstärker.
- Zahlreiche Verbesserungen in der Tierhaltung wie u.a. 100% österreichische Bio-Futtermittel, Verzicht auf Anbindehaltung von Milchkühen oder ganzjährige Freilandhaltung bei Schweinen.
- Auch männliche Legehennen-Küken werden aufgezogen.
- Umweltschonendere Verpackungsinitiativen zur CO₂-Einsparung, wie Mehrwegverpackungen oder Obst- und Gemüsenetze aus Zellulose statt Plastik.
„Ja! Natürlich“ ist eine sehr vertrauenswürdige Marke.
MSC – nicht vertrauenswürdig
Der MSC (Marine Stewardship Council) wurde 1997 von Unilever und WWF als Initiative für verantwortungsbewusste Fischerei gegründet. Von einer einst ambitionierten Initiative ist jedoch kaum noch Positives übrig geblieben.
NEGATIV :
- Auch Fischereien, die mit Grundschleppnetzen den Meeresboden langfristig zerstören, können MSC-zertifiziert werden.
- Eine MSC-Zertifizierung ist sogar möglich, wenn die Fischerei auf nachweislich gefährdete Arten abzielt.
Weder MSC noch andere berücksichtigen das für die Meeresfauna unabdingbare Vorsorgeprinzip. Der MSC stellt sich den wirklichen Problemen im Bereich der Meeresfischerei nicht, sondern hängtdieser unnachhaltigen Industriesparte einen grünen Mantel um. Und das, obwohl selbst die Website des MSC die Fischerei als größte Bedrohung für bedrohte Meereslebewesen anführt. Greenpeace bewertet dieses Gütezeichen als nicht vertrauenswürdig.
ACHTUNG Greenwashing: Das MSC-Zeichen ist sehr weit verbreitet, gilt als Verkaufsförderer von Fischprodukten und gibt vor, als “Umweltsiegel für Wildfisch” und “nachhaltige Fischerei” zu stehen. Doch unsere Meere sind längst überfischt. Die einzige wirklich nachhaltige Konsumentscheidung ist der Verzicht auf den Kauf von Meeres- und Raubfisch.
Naturland – vertrauenswürdig
Das Bio-Label Naturland wird vom deutschen Naturland-Verband für ökologischen Landbau e. V. vergeben, dem rund 125.000 Bio-Bäuerinnen und -Bauern weltweit angehören. Es findet sich vor allem auf Gemüse, Obst, Kaffee, Getreide, tierischen Produkten, Ölen oder Backwaren.
POSITIV:
- Die Standards basieren auf der EU-Bio-Verordnung und gehen in vielen Bereichen sogar noch über die EU-Bio-Kriterien hinaus. Sie schließen mitunter auch soziale Standards sowie Anforderungen für eine ökologische Waldnutzung mit ein.
- Die umfassenden Vorschriften beinhalten unter anderem Regelungen zur Humusbilanz, Fruchtfolge, Saatgut und Pestiziden sowie strenge Vorgaben für die Tierhaltung.
- Zusätzlich zu den obligatorischen Bio-Kontrollen durch staatlich autorisierte Kontrollstellen gibt es unangemeldete Stichprobenkontrollen.
NEGATIV:
- Bei Fischen aus Aquakultur begrenzt Naturland Futtermittel (wie Fischmehl oder -öl) aus freilebender aquatischer Herkunft nur, anstatt diese zu verbieten. Das ist problematisch, denn die Überfischung der Meere wird somitr vorangetrieben. Die einzige wirklich nachhaltige Konsumentscheidung ist somit der Verzicht auf den Kauf von Meeres- und Raubfischen und die Reduktion des Fischkonsums.
Das Naturland- Bio-Label garantiert die Einhaltung hoher Standards, die über die EU-Bio-Verordnung hinausgehen und ist somit aus Sicht von Greenpeace vertrauenswürdig. Wenn es jedoch um das Gütezeichen für karnivore Fische aus Aquakultur geht, schützt dieses Label nicht vor negativen Auswirkungen auf die Meere.
NATÜRLICH für uns (Unimarkt, Nah&Frisch) – vertrauenswürdig
Die Bio-Marke NATÜRLICH für uns ist erhältlich bei Unimarkt oder Nah&Frisch. Sie basiert auf den Standards des EU-Bio-Siegels und beinhaltet einige darüber hinausgehende Standards.
- Fleisch- und Wurstwaren sind zu 100 Prozent von Tieren, die in Österreich geboren, aufgewachsen, geschlachtet und verarbeitet wurden.
- Alle Obst- und Gemüsesorten, die in ihrer Saison angeboten werden, stammen zu 100 Prozent aus Österreich.
“NATÜRLICH für uns“ ist eine vertrauenswürdige Marke.
Ohne Gentechnik hergestellt – vertrauenswürdig
Der Verein Arbeitsgemeinschaft für gentechnikfrei erzeugte Lebensmittel – kurz ARGE Gentechnik-frei – vergibt dieses Zeichen. Es ist beispielsweise zu finden auf Butter, Eiern, Brot oder Fleisch sowie vermehrt auch auf verarbeiteten Produkten wie etwa Teigwaren oder Schokolade.
POSITIV:
- Das Siegel steht für Produkte, die gemäß der Lebensmittelcodex-Definition garantiert ohne Gentechnik hergestellt wurden. Das gilt nicht nur für die Rohstoffe, sondern auch für alle Futtermittel sowie Lebensmittelzusatz- und hilfsstoffe.
- Unabhängige, akkreditierte Kontrollstellen führen die Überprüfungen durch.
NEGATIV:
-
Das Gütezeichen garantiert ausschließlich Gentechnikfreiheit, keine anderen Nachhaltigkeitskriterien oder Tierschutzstandards.
Ohne Gentechnik hergestellt ist eine klare, gut kontrollierte Kennzeichnung und leistet einen wichtigen ökologischen Beitrag. Greenpeace bewertet das Gütezeichen als vertrauenswürdig.
Prüf Nach! – sehr vertrauenswürdig
Das Bio-Zeichen Prüf Nach! wird von der Werner Lampert Beratungs GmbH vergeben und ist auf allen Zurück zum Ursprung-Produkten bei der Handelskette Hofer zu finden. So ist das Gütesiegel hauptsächlich u.a. auf Obst, Gemüse, Getreide oder tierischen Produkten zu finden. Das Zeichen basiert auf der EU-Bio-Verordnung und geht in vielen Punkten erheblich über die gesetzlichen Standards für Bio-Produkte hinaus.
POSITIV:
- Mit dem Prüf Nach!-Siegel gekennzeichnete Produkte erfüllen umfassende Standards mitunter zu Natur- und Klimaschutz, Tierschutz oder Fairness.
- In Zusammenarbeit mit Tierschutzorganisationen wurden strenge, über die EU-Vorgaben hinausgehende Richtlinien erarbeitet.
- Die Rohstoffe stammen ausschließlich aus Österreich (ausgenommen jene, die nicht in Österreich wachsen).
- Die gesamte Produktionskette ist transparent: Konsument:innen können online überprüfen, von welchen Höfen und verarbeitenden Betrieben die jeweiligen Produkte stammen.
- Die Einhaltung der Standards wird im Zuge der obligatorischen Bio-Kontrolle einmal jährlich durchgeführt.
Das Zeichen erfüllt derzeit die höchsten Standards im Bio-Bereich, vor allem hinsichtlich seiner Vorgaben an Transparenz, regionaler Rohstoffe und Tierschutz und ist deshalb sehr vertrauenswürdig.
Rainforest Alliance – mäßig vertrauenswürdig
Rainforest Alliance zertifiziert Produkte wie etwa Kaffee, Kakao, Bananen und Zitrusfrüchte. 2018 hat sich Rainforest Alliance mit UTZ Certified zusammengeschlossen. Seit 2021 gilt der neue gemeinsame Standard.
POSITIV:
- Eine Umwandlung von Wäldern oder anderen natürlichen Ökosystemen in landwirtschaftliche Flächen ist verboten.
- Zahlreiche, besonders gefährliche Pestizide sind verboten.
• Es gibt auch Kriterien und Maßnahmen, die Kinderarbeit, Zwangsarbeit, Diskriminierung und Gewalt am Arbeitsplatz ausschließen sollen. - Gentechnisch veränderte Pflanzen sind nicht erlaubt.
NEGATIV:
- Trotz einer Liste mit verbotenen Pestiziden ist etwa der Einsatz von Glyphosat teilweise zulässig.
- Das Produkt muss nicht zu hundert Prozent aus zertifizierten Rohstoffen bestehen. In Mischungen wie z.B. Keksen müssen gerade einmal 30% der zertifizierbaren Zutaten auch zertifiziert sein.
- Mengenausgleich ist erlaubt.
- Das Gütezeichen gilt als industrienah, was im Hinblick auf die Vertrauenswürdigkeit des Zertifizierungsprozesses problematisch ist.
ACHTUNG: Ist ein Gütezeichen industrienah, kann dies die Unabhängigkeit und Objektivität des Zertifizierungsprozesses beeinträchtigen. Wenn Unternehmen selbst für die Schaffung von Gütesiegeln verantwortlich sind, besteht die Gefahr von Interessenkonflikten. Denn Firmen könnten dazu neigen, Qualitätsstandards festzulegen, die eher ihren eigenen Interessen dienen als dem Schutz der Verbraucher:innen oder der Umwelt..
RSPO – nicht vertrauenswürdig
Bei dem Gütezeichen des Runden Tisch für nachhaltiges Palmöl (Roundtable on Sustainable Palm Oil) handelt es sich um eine Vereinigung aus Produzent:innen, Handel, Banken, Investor:innen und einigen NGOs.
NEGATIV:
- Auf dem Papier sehen die Umwelt- und Sozialstandards relativ streng aus, die Umsetzung weist jedoch gravierende Mängel auf.
- Zwar gibt es inzwischen ein Verbot für neue Plantagen auf Torfböden sowie auch für Brandrodungen für neue Plantagen, der Standard verlangt jedoch nicht, dass die Millionen Hektar an bereits entwässerten Torfgebieten, auf denen heute Ölpalmen stehen, wiederhergestellt werden müssen. Im Hinblick auf die Klimakrise wäre dies jedoch besonders wichtig.
- Giftige Pestizide sind auf RSPO-Plantagen erlaubt.
- Immer wieder wurde in den letzten Jahren über Menschenrechtsverletzungen wie Kinder- und Zwangsarbeit sowie über Verstöße gegen die Mindeststandards des RSPO berichtet.
Die Kriterien des RSPO sind nicht nur zu schwach, um tatsächlich Regenwälder zu schützen, sondern werden auch oft nicht eingehalten. Trotz RSPO-Zertifizierung kommt es zur Zerstörung von Wäldern und zur Verletzung von Menschenrechten. Das RSPO-Siegel stuft Greenpeace somit als absolut nicht vertrauenswürdig ein.
ACHTUNG Greenwashing: Viele Lebensmittel tragen eine Aufschrift wie etwa “aus zertifiziertem Palmöl” oder “aus nachhaltigem Palmöl”, wobei es sich oft um RSPO-zertifiziertes Palmöl handelt. Der Begriff “nachhaltig” bzw. “sustainable” ist aus ökologischer Sicht jedoch in diesem Kontext irreführend. Greenpeace stuft dies als Greenwashing ein.
SPAR Natur*pur – vertrauenswürdig
“SPAR Natur*pur“ ist die Bio-Eigenmarke von SPAR und umfasst rund 1.250 Bio-Produkte. Sie basiert auf den Standards des EU-Bio-Siegels und geht in einigen Punkten sogar über diese hinaus.
- Nach Möglichkeit werden österreichische Produzent:innen bevorzugt und der Anbau nach Österreich geholt (etwa bei Linsen, Süßkartoffeln oder Chia-Samen).
- Bio-Backwaren bestehen überwiegend aus österreichischem Bio-Mehl.
- 100 Prozent des angebotenen biologischen Rind-, Kalb-, Schweine-, Hühner- und Enten-Frischfleisches stammen aus Österreich.
„SPAR Natur*pur“ ist eine vertrauenswürdige Marke.
Regionalität ist bei SPAR Natur*pur nicht garantiert. Greenpeace rät, zusätzlich auf die Herkunft zu achten.
Tierwohl kontrolliert ✓✓ & Tierwohl kontrolliert ✓✓✓ – vertrauenswürdig
Das Tierwohl kontrolliert 2- und 3-Hakerl-Label sind zwei von drei Zeichen, die vom Verein Gesellschaft !Zukunft Tierwohl! vergeben werden. Dieser wurde vom Verein gegen Tierfabriken (VGT), der ARGE BIO und dem Wiener Tierschutzverein gegründet. Beide Labels umfassen Tierhaltungsformen, die ausgehend vom Bio-Tierhaltungs-Standard weitergehende Verbesserungen umsetzen.
POSITIV:
- Das Zeichen steht für Verbesserungen im Tierhaltungs-Standard der biologischen Landwirtschaft. Die Tierwohlverbesserungen gehen dabei deutlich über die Bio-Richtlinie hinaus, etwa durch eine wiederkäuergerechte Fütterung, Weidehaltung und den Ausschluss von Rassen aus Qualzucht.
- Die Richtlinien werden transparent von akkreditierten Kontrollstellen kontrolliert. Die Kontrolle erfolgt jährlich und betrifft sowohl die landwirtschaftlichen Betriebe als auch die Verarbeitungsbetriebe.
- Es dürfen ausschließlich Futtermittel aus biologischer Landwirtschaft eingesetzt werden.
NEGATIV:
- Die beiden Zeichen ähneln sich so sehr in Farbgebung und Gestaltung, was die Unterscheidung deutlich erschwert.
Tierwohl kontrolliert mit 2- sowie 3-Hakerl steht jeweils für noch höhere Standards in der biologischen Tierhaltung und ist aus Sicht von Greenpeace sehr vertrauenswürdig. Das Label zählt zu den momentan empfehlenswertesten Tierschutz-Zeichen in Österreich.
Tierwohl verbessert – mäßig vertrauenswürdig
Das Tierwohl verbessert-Label ist eines von drei Zeichen, die vom Verein Gesellschaft !Zukunft Tierwohl! vergeben werden. Dieser wurde vom Verein gegen Tierfabriken (VGT), der ARGE BIO und dem Wiener Tierschutzverein gegründet. Verbesserungen bei den Tierhaltungsbedingungen für das Tierwohl verbessert-Label gelten lediglich für einen Teilbereich der landwirtschaftlichen Produktionskette.
POSITIV:
- Das Zeichen steht für verbesserteStandards bei konventionellen Tierprodukte. Etwa haben Mastschweine mehr Platz und Vollspaltenböden sind verboten, Tiere dürfen nur unter Narkose kastriert werden, bei der Rindermast gilt ein Enthornungsverbot, Legehennen haben Zugang zu natürlichem Licht und frischer Luft
- Die Richtlinien werden transparent von akkreditierten Kontrollstellen kontrolliert. Die Kontrolle erfolgt jährlich und betrifft sowohl die landwirtschaftlichen Betriebe als auch die Verarbeitungsbetriebe.
- Es dürfen nur gentechnikfreie Futtermittel eingesetzt werden.
NEGATIV:
- Die Standards gehen in manchen Bereichen (etwa keine Regelung für Weidezugang in der Rinderhaltung) nicht weit genug.
- Die Standards gelten nicht für die gesamte Produktionskette (Bei Schweinen beispielsweise lediglich für die Schweinemast, aber nicht für die Zucht).
Das Tierwohl verbessert-Zeichen stellt für die konventionelle Tierhaltung aus Sicht von Greenpeace deutliche Verbesserungen gegenüber den gesetzlichen Mindeststandards dar. In manchen Bereichen - wie etwa bei Vorgaben für regionale Futtermittel oder Auslauf in der Rinderhaltung - gehen sie aus Umwelt- und Tierwohl-Sicht jedoch nicht weit genug.
V-Label (vegan) – vertrauenswürdig
Das V-Label für vegane Produkte wird weltweit von veganen und vegetarischen Organisationen vergeben. In Österreich übernimmt diese Arbeit die Vegane Gesellschaft Österreich. Außerdem stellt das vegan-Label das einzige unabhängige Gütesiegel für "vegane" Lebensmittel und Produkte in ganz Europa dar.
Mit dem V-Label werden Lebensmittel und Produkte (auch etwa Kosmetika oder Reinigungsmittel) versehen, die nicht aus Tieren oder mit tierischen Zutaten hergestellt werden. Diese Vorgaben betreffen jegliche Produktions- und Verarbeitungsschritte, Anbau und Ernte werden jedoch nicht berücksichtigt.
POSITIV:
- Oftmals reicht ein Blick auf die Zutatenliste alleine nicht aus: E-Nummern sind unverständlich, manche Stoffe müssen gar nicht deklariert werden, und die Herkunft bestimmter Zutaten (z. B. Milchsäure) bleibt unklar. Hier schafft das V-Label auf den ersten Blick Klarheit.
- Keine gentechnisch veränderten Bestandteile
- Tierversuche sind verboten
- Die Einhaltung der Kriterien wird vor Ort durch regelmäßige Überprüfungen unabhängiger Kontrollstellen sichergestellt. In Zweifelsfällen kann dies bis hin zu Laboruntersuchungen gehen.
Das V-Label (vegan) informiert Konsument:innen auf den ersten Blick darüber, dass ein Lebensmittel aus rein pflanzlichen Zutaten besteht. Es hat klare, transparente Kriterien und es werden regelmäßig externe Überprüfungen durchgeführt. Daher ist das Label aus Sicht von Greenpeace vertrauenswürdig.
V-Label (vegetarisch)
Das V-Label für vegetarische Produkte wird weltweit von veganen und vegetarischen Organisationen vergeben. In Österreich übernimmt diese Arbeit die Vegane Gesellschaft Österreich. Außerdem stellt das V-Label das einzige unabhängige Gütesiegel für "vegetarische" Lebensmittel und Produkte in ganz Europa dar.
Mit dem vegetarisch-Label werden Lebensmittel und Produkte (auch etwa Kosmetika oder Reinigungsmittel) versehen, die nicht aus Tieren oder aus tierischen Bestandteilen hergestellt werden. Zulässig sind aber Lebensmittel und Produkte, die aus Erzeugnissen lebender Tiere hergestellt werden (wie etwa Milch oder Käse). Diese Vorgaben betreffen jegliche Produktions- und Verarbeitungsschritte, Anbau und Ernte werden jedoch nicht berücksichtigt.
POSITIV:
- Oftmals reicht ein Blick auf die Zutatenliste alleine nicht aus: E-Nummern sind unverständlich, manche Stoffe müssen gar nicht deklariert werden, und die Herkunft bestimmter Zutaten bleibt unklar (z. B. Aromen tierischer Herkunft). Hier schafft das V-Label auf den ersten Blick Klarheit.
- Keine gentechnisch veränderten Bestandteile
- Tierversuche sind verboten
- Die Einhaltung der Kriterien wird vor Ort durch regelmäßige Überprüfungen unabhängiger Kontrollstellen sichergestellt. In Zweifelsfällen kann dies bis hin zu Laboruntersuchungen gehen.
Das V-Label (vegetarisch) informiert Konsument:innen auf den ersten Blick darüber, dass ein Lebensmittel aus fleischlosen Zutaten besteht. Es hat klare, transparente Kriterien und es werden regelmäßig externe Überprüfungen durchgeführt. Daher ist das Label aus Sicht von Greenpeace vertrauenswürdig.
Zurück zum Ursprung (Hofer) – sehr vertrauenswürdig
Zurück zum Ursprung ist eine Bio-Eigenmarke von Hofer. Die Standards gehen wesentlich über die EU-Bio-Verordnung hinaus. Die Herstellung unterliegt außerdem den strengen “Prüf Nach!”-Vorgaben.
- Alle Produkte sind online zu den produzierenden Landwirt:innen und Verarbeiter:innen rückverfolgbar.
- Jedes Bio-Produkt trägt eine Kennzeichnung, die über eine wissenschaftliche Nachhaltigkeitsbewertung des Produktes informiert.
- Die Verpflichtung zu humusfördernden Fruchtfolgen ist beim Anbau von Gemüse vorgeschrieben.
- Zahlreiche Verbesserungen in der Tierhaltung wie etwa Verbot von Sojafütterung bei Wiederkäuern.
- Alle Produkte sind garantiert frei von Palmöl und anderen Tropenölen
„Zurück zum Ursprung“ ist eine sehr vertrauenswürdige Marke.