Die großen Öl- und Gaskonzerne sind die Hauptverursacher der Klimakrise. Auf der Jagd nach Profit bohren sie auf Kosten der Umwelt und der Gesundheit der Menschen ziellos in Böden und Meeren. Sie versuchen, unerkannt zu bleiben, um keine Verantwortung für die Umweltschäden übernehmen zu müssen. Aber es gibt Hoffnung, sie zu stoppen, ihre Geheimnisse aufzudecken und sie für ihre Untaten bezahlen zu lassen.
Der bisher längste Greenpeace-Protest
Im Februar 2023 sorgte der Schwerlastfrachter „White Marlin“ der Firma Shell für Aufsehen, als er eine Shell-Plattform zum Nordsee-Ölfeld „Penguin“ transportierte. Acht Bohrlöcher sollen dort bis 2044 täglich bis zu 45.000 Barrel Öl fördern und massive CO2-Emissionen verursachen. Klimaaktivist:innen fuhren mit Booten in den Atlantik und fanden den Riesenfrachter leicht. Sie setzten mit einem Plakat ein deutliches Zeichen gegen diese Pläne: „Stoppt das Bohren, fangt an zu zahlen!“. Shell plant weitere Bohrungen auf Kosten der Umwelt und trägt als fossiler Energiekonzern eine große Verantwortung für die Klimakrise.
Im November 2023 reagierte Shell auf den 13-tägigen Protest mit einer Einschüchterungsklage. Gefordert wurden 8 Millionen Euro Schadenersatz und ein Protestverbot. Greenpeace konterte mit der Bedingung, dass Shell die Klimaverbrechen beendet und die Emissionen bis 2030 um 45 Prozent reduziert.
Die Verhandlungen sind noch nicht abgeschlossen. Shell ist nicht der einzige Öl- und Gaskonzern, der blind weiterbohren will. Projekte von Ölkonzernen wie OMV und ADX, vor allem in sensiblen Naturräumen wie Molln am Rande des Nationalparks Kalkalpen, sind kritikwürdig und widersprechen den Klimazielen 2040. Greenpeace setzt sich deshalb klar gegen diese Projekte ein – egal ob durch Klagen oder Protest.
Greenpeace feiert Umwelt-Erfolge 🎉
Das Abschlussdokument der Weltgemeinschaft bekennt sich erstmals seit 30 Jahren nicht nur zum verstärkten Ausbau erneuerbarer Energien, sondern auch zum Ende von Kohle, Öl und Gas.
Gefährliche Geschäfte mit Atomkraft im Ukraine-Krieg
Greenpeace enthüllte, dass Framatome und Siemens Energy weiterhin Geschäfte mit Rosatom (Föderale Agentur für Atomenergie Russlands) machen, obwohl Rosatom aktiv an der russischen Invasion in der Ukraine beteiligt ist. Framatome und Siemens haben lukrative Serviceverträge mit Rosatom und teilen Wissen über ihre Technologie in den Atomkraftwerken. Sie helfen so direkt, die Leistung der Reaktoren zu verbessern. Die Wartung der Atomkraftwerke hilft dem Land, seine Stromversorgung, wirtschaftliche Stabilität und geopolitische Interessen zu sichern und somit den Krieg fortzusetzen.
Slowenien: Großes Potenzial für erneuerbare Energien
Slowenien ist das einzige EU-Land ohne nennenswerte Wind- und Sonnenkraftwerke, obwohl 90 Prozent der Bevölkerung erneuerbare Energien befürworten, wie eine Greenpeace-Umfrage in Kooperation mit Parsifal Research zeigt. Sloweniens derzeitiger Energieplan ist veraltet und unrealistisch, obwohl das Potenzial für erneuerbare Energien vorhanden ist. Wind ist eine wertvolle Quelle sauberer und günstiger Energie, die Slowenien helfen könnte, klimaneutral zu werden. Die Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen erhöht ebenso die Energiesicherheit. Demnach ist Windenergie in jeder Hinsicht vorteilhaft. Greenpeace Slowenien plädiert für eine nachhaltige Windenergienutzung unter Berücksichtigung des Schutzes der Biodiversität, der Bürgerbeteiligung und des kommunalen Eigentums an der Energieerzeugung.
Slowakei: LNG-Terminal an der Donau und Energiearmut
In der Slowakei genehmigte das Umweltministerium ein LNG-Terminal (= Flüssiggas-Terminal) in Bratislava. Greenpeace kritisierte diese Entscheidung stark. Neue fossile Projekte – wie Investitionen in Flüssiggas-Infrastruktur – stehen in Konflikt mit den Pariser Klimazielen. Besser ist, verstärkt in erneuerbare Energien zu investieren, statt veraltete Projekte zu verfolgen. Ebenso kritisierte Greenpeace die sozial ungerechten Förderungen für Altbausanierungen. Der Druck hat sich gelohnt: Die jüngste Aktualisierung des Konjunkturprogramms ist ein großer Fortschritt für die Slowakei, da es nun die Renovierung von Häusern für einkommensschwache Haushalte, die von Energiearmut betroffen sind, zu 100 Prozent finanziert. Greenpeace Slowakei begrüßt diesen Schritt und kämpft weiter dafür, dass die Regierung das Tempo und die Anzahl der renovierten Häuser erhöht, um der großen Nachfrage und dem Ziel von 30.000 renovierten Häusern pro Jahr gerecht zu werden.