Unsere Lebensmittelversorgung steht unter Druck. Dazu tragen Klima- und Energiekrise, Bodenknappheit oder unnötig lange Lieferketten bei, aber auch der hohe Konsum von Fleisch.
Pflanzlich und bio am sichersten
Konventionelle Lebensmittel schnitten in der Studie um 13 Prozent schlechter ab als biologische. Fleisch lag gleich um 68 Prozent schlechter als pflanzliche Lebensmittel. Denn für Fleisch wird besonders viel Boden verbraucht. Und die hohe Abhängigkeit von Futtermittelimporten macht die Fleischproduktion krisenanfällig.
Greenpeace deckt auf 🔍
Greenpeace untersuchte in einer Studie, welche Lebensmittel krisenfest und welche Krisentreiber sind. Dazu wurden Umwelt- und Klimaschädlichkeit, aber auch Importabhängigkeit bewertet. Denn je länger die Lieferkette, desto eher bricht sie. Lieferschwierigkeiten, die bei einem Ersatzteil nur lästig sind, sind bei Lebensmitteln ein ernstes Problem.
Am krisensichersten sind laut der Untersuchung pflanzliche Lebensmittel aus Erbsenprotein, gemeinsam mit Tofu und einigen biologischen Milchprodukten. Sie sind gute Proteinquellen und haben keine langen Lieferketten; Erbsen wachsen auch hierzulande. Auch Soja für fleischlose Ernährung stammt längst zu großen Teilen aus Österreich.
Österreich kann sich krisenfest ernähren, es braucht nur den Willen und die richtigen politischen Rahmenbedingungen. Dafür muss die Mehrwertsteuer auf pflanzliche Lebensmittel gestrichen und der Anbau von Hülsenfrüchten und mehr Bio forciert werden.
Unsere Lebensgrundlage ist in Gefahr
Lebendige Böden sind die Grundlage unseres Lebens. Sie versorgen uns mit Nahrung und Wasser, sind Lebensraum für Tiere und Pflanzen und helfen im Kampf gegen die Klimakrise. Sie sind Ausgangspunkt für eine funktionierende Landwirtschaft und dienen gleichzeitig als wichtigster CO2-Speicher unseres Planeten. Doch unsere Böden sind in Gefahr.
Täglich werden bis zu 13 Hektar Böden in Österreich verbaut und beansprucht. In erster Linie handelt es sich dabei um fruchtbarste Landwirtschaftsflächen. Seit 1987 – das zeigen unsere Berechnungen – gingen in Österreich Agrarflächen so groß wie das Burgenland verloren. Vor allem Versiegelung – beispielsweise durch den Bau von Straßen oder Gebäuden – hinterlässt nachhaltige Schäden: Ist Boden erst mal versiegelt, ist er für unsere sowie für nachfolgende Generationen nicht mehr nutzbar.
Wir dürfen unsere Zukunft nicht zubetonieren!
Dass wir nicht endlos Böden verbrauchen und betonieren können, wissen wir seit Jahrzehnten: Nachdem 2002 schon in der Nachhaltigkeitsstrategie des Bundes festgelegt wurde, dass Österreich den Bodenverbrauch auf einen Maximalwert von 2,5 Hektar pro Tag reduzieren muss, findet sich dieses Reduktionsziel auch im aktuellen Regierungsprogramm wieder. Diese Reduktion ist dringend notwendig, denn sonst werden wir das EU-weite Ziel eines Netto-null-Bodenverbrauchs bis 2050 nie und nimmer erreichen.
Im Juni 2023 stand schließlich – nach jahrzehntelangen politischen Versäumnissen – der Beschluss einer nationalen Bodenschutzstrategie bevor. Am Tag vor der Beschlussfassung erinnerten wir den Landwirtschaftsminister daran, dass wir klare Regeln und festgelegte Höchstwerte für den Verbrauch unserer wertvollen Böden brauchen.
Bundesländer blockieren, wir halten dagegen
Trotzdem scheiterte der Versuch, eine Bodenschutzstrategie zwischen Bund, Ländern, Gemeinde- und Städtebund zu beschließen. Und zwar, weil sich Bundesländer wie Oberösterreich oder Salzburg auf keine quantitative Obergrenze für den Flächenverbrauch festlegen wollten.
Greenpeace ließ aber nicht locker: Wir haben unter anderem in einer Umfrage die Bodenschutz-Ambitionen der Bundesländer sowie des Städte- und Gemeindebunds abgefragt und bewertet, um politischen Druck aufzubauen, und haben auch die Aufklärung dubioser Bauprojekte, an denen sich der Ex-Gemeindebundchef Alfred Riedl (ÖVP) nachweislich bereichert hat, vorangetrieben.