Stöbern Sie in Geschichten über spektakuläre Aktionen, investigative Recherchen und große Umwelterfolge in Österreich, Zentral- und Osteuropa und der ganzen Welt. Danke, dass Sie an unserer Seite stehen und alle diese Geschichten überhaupt erst ermöglichen. Auf die nächsten 40 Jahre!
Mag. Alexander Egit
Liebe Leserin, lieber Leser,
mehr als 50 Jahre lang navigiert Greenpeace nun schon Kampagnen für den Umweltschutz in aller Welt. 2023 hatten wir jedoch in Österreich besonderen Grund zur Freude und feierten unser 40-jähriges Bestehen hierzulande. 1983 noch in einer Privatwohnung gegründet, haben wir uns über die Jahre immer breiter aufgestellt und schon bald wichtige Erfolge für den Umweltschutz einfahren können. Als Höhepunkte der ersten Jahre fallen mir da sofort das Gentechnik-Verbot in Österreich und das Walfang-Moratorium auf internationaler Ebene ein.
Und auch wenn wir in dieser Zeit ordentlich gewachsen sind, haben wir als Team immer eines weitergetragen: den respektvollen, freundschaftlichen Umgang miteinander. Eine Kultur, in der Engagement und Leidenschaft für den Umweltschutz gelebt werden. Denn auch in diesem besonderen Jahr haben wir ambitionierte Kampagnen lanciert, Umweltskandale aufgedeckt und Meilensteine für den Umweltschutz in unserer Region und darüber hinaus erreicht.
Ein solcher Meilenstein ist mit Sicherheit der Meeresschutzvertrag der Vereinten Nationen. Zwei Jahrzehnte lang haben wir auf dieses Abkommen hingearbeitet, im März 2023 wurde er dann endlich unterzeichnet. Ein toller Erfolg, den die Staaten nun mit Leben erfüllen müssen: Für die unmittelbare Zukunft geht es darum, aus dem Versprechen, 30 Prozent der Meere bis 2030 unter Schutz zu stellen, tatsächliche neue und ausgeweitete Schutzgebiete in den Ozeanen zu machen!
Dass die Zerstörung der Natur nicht nur weit weg auf den Ozeanen oder in den Urwäldern unseres Planeten geschieht, sondern sich direkt vor unserer Haustür abspielt, haben 2023 zwei Kampagnen in Österreich klar gezeigt. Einerseits wirbt der Internationale Skiverband (FIS) mit allerhand klimafreundlichen Maßnahmen. Andererseits wurden Teile des Rettenbachgletschers in Sölden für den Weltcup-Auftakt gesprengt – das geht nicht zusammen! Unsere Recherchen haben diese Heuchelei aufgedeckt.
In Niederösterreich wiederum konnten wir Freunderlwirtschaft, Flächen-Umwidmungen und persönliche Bereicherung rund um das Projekt Sonnenweiher feststellen. Zusätzlich brisant: Der zuständige Bürgermeister Alfred Riedl blockierte als Präsident des Gemeindebundes maßgeblich die Umsetzung der österreichischen Bodenschutzstrategie. Gut also, dass wir mit unserer Kampagne dafür sorgen konnten, dass er sein Amt aufgeben musste.
Darüber hinaus gibt es noch viele andere Kampagnen und Aktivitäten, die wir im letzten Jahr gesetzt haben und für die mir hier schlicht der Platz fehlt. Deshalb, ohne weitere große Umschweife: Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen unseres Jahresberichts 2023!
Greenpeace arbeitet seit dem Jahr 2000 in Büros in Ungarn, Kroatien, Polen, Rumänien, Bulgarien, der Slowakei, Slowenien und Österreich gemeinsam für den Umwelt- und Klimaschutz in Zentral- und Osteuropa. Unser Ziel ist es, etablierte Systeme aufzubrechen, Denkweisen zu verändern und ökologische Fortschritte zu erzielen, um die Natur unseres Planeten für kommende Generationen zu bewahren. Internationale Zusammenarbeit ist unerlässlich für unsere Ziele. Wir kämpfen weltweit gegen den Klimawandel, den Verlust der Artenvielfalt, Umweltverschmutzung und mehr.
Gewaltfrei, unabhängig, lösungsorientiert
In Zentral- und Osteuropa liegt ein besonderer Fokus auf der Umstellung von Kohle auf erneuerbare Energien, da die Kohleindustrie maßgeblich zur Klimaerhitzung beiträgt. Die Ergebnisse unseres Engagements sprechen für sich: Ein Land nach dem anderen kündigt seinen Kohleausstieg an.
Unsere Kampagnen bedienen sich einer Vielzahl von Methoden, darunter spektakuläre Aktionen im öffentlichen Raum, Lobbygespräche und Öffentlichkeitsarbeit.
Wir wollen der Umwelt eine deutliche und kraftvolle Stimme verleihen. Bevor wir Umweltprobleme öffentlich machen, führen wir gründliche Recherchen durch und analysieren unvoreingenommen. Unsere Forderungen sind stets mit konkreten Lösungsvorschlägen verbunden.
Friedlich und ökologisch
Durch den Dialog mit Politik, Wirtschaft und der Bevölkerung streben wir danach, das Bewusstsein für Umweltprobleme zu schärfen und Engagement zu fördern.
Wir arbeiten gewaltfrei, da wir fest davon überzeugt sind, dass aus allen Konflikten ein friedlicher Ausweg möglich ist. Wir setzen auf überzeugende Argumente und eine enorme Ausdauer. Wir akzeptieren keine finanzielle Unterstützung von Firmen, Regierungen oder politischen Parteien.
Unsere Arbeit wird ausschließlich durch Spenden von Einzelpersonen und privaten Stiftungen finanziert, um unsere Unabhängigkeit zu wahren und alle notwendigen Schritte zur Erreichung unserer Ziele unbefangen zu unternehmen.