Die Tiefsee ist einer der letzten unberührten Orte unserer Erde. Dennoch will die Bergbauindustrie ausgerechnet hier ihre Monstermaschinen loslassen. Sie sollen dem Boden gewaltsam Mangan, Kobalt, Kupfer und seltene Erden entreißen, um den rasant steigenden Rohstoffbedarf der Elektronik- und Rüstungsindustrie zu decken.
Die Monstermaschinen hinterlassen nur Verwüstung!
Die riesigen Bergbaumaschinen sind so groß wie Pottwale, bestehen aber aus Metall und werden von gewaltigen Schiffen in die Tiefsee hinabgelassen. Ihre lauten Motoren zerbrechen die Stille der Tiefsee. Ihre grellen Scheinwerfer sprengen die Dunkelheit. Und ihre schrecklichen Werkzeuge zerreißen den Boden und alles, was darauf lebt. An den Abbaustellen wird der Meeresboden aufgewirbelt, Giftstoffe steigen auf – Flora und Fauna ersticken. Die Spuren früherer Tests sind selbst nach Jahrzehnten immer noch sichtbar und unzählige Tiere und Pflanzen sind nicht mehr zurückgekehrt.
Der Lebensraum einzigartiger Tiere könnte für immer zerstört werden:
Unterwasserschnecke
Nacktkiemer, auch einfach Seeschnecken genannt, haben sich im Laufe der Evolution von ihren Gehäusen verabschiedet und setzen jetzt auf bunte Farben – sie sollen entweder tarnen oder im Gegenteil möglichst deutlich vor ihrer Giftigkeit warnen. Die vielen Fortsätze an ihren Körpern, die oft wie Blätter oder Tentakel aussehen, dienen dem Geruchssinn. Zusammen mit den Farben geben sie den Tieren das Aussehen, das sie wie außerirdische Wesen wirken lässt.
Anglerfisch
Unterhalb von 300 Metern Tiefe leben die bizarren Anglerfische. Sie heißen so, weil an ihrer „Stirn” ein Fortsatz sitzt, der wie eine Angel mit einem durch Bakterien erzeugten Licht Beute anlockt. Besonders spannend ist der Unterschied zwischen den Geschlechtern: Die Weibchen sind groß und mächtig, die Männchen nur einen Bruchteil so groß – und nach der Paarung verschmelzen sie mit dem Körper ihrer Partnerin.
Pottwale
Mit dem Pottwal findet sich auch ein Säugetier unter den Bewohnern der Tiefsee – und gleich auch eines der größten Tiere der Erde. Für die Jagd tauchen sie selbst in Tiefen von über 3.000 Metern. Ansonsten ist der Pottwal aber ein sehr sozialer Meeresriese wie so viele Wale. Seinen deutschen Namen bekommt er von seinem Kopf, der wie ein Topf aussieht, „Pott” in niederdeutschen Dialekten.
Riesenkalmar
Der Riesenkalmar ist ein Tier der Legenden. In fantastischen Erzählungen zieht er sogar ganze Schiffe in die Tiefe! Das ist natürlich alles Seemannsgarn. Lange glaubte man deshalb, das Tier wäre gar nicht real, bis seine Existenz dann doch bestätigt wurde. Er hat zehn Arme und ist um die zehn Meter lang. Gegen die Maschinen des Tiefseebergbaus ist aber auch er trotzdem machtlos.
Und unsere Meere könnten kippen!
Den Ozeanen geht es bereits sehr schlecht. Sie sind überfischt und bis an den Rand voll mit Plastikmüll. Sie werden von Ölpesten heimgesucht und von der Klimakrise gebeutelt – und trotzdem soll jetzt auch noch die Tiefsee umgegraben werden. Wenn es so weitergeht, ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis unsere Meere nicht mehr können und kippen. Der Lebensraum von Millionen Meerestieren würde vernichtet werden. Gleichzeitig verlieren wir einen wichtigen Verbündeten gegen die Klimakrise: Denn tief unten speichert der Ozean Unmengen an Kohlenstoff. Sein Gleichgewicht mit all seinen Tieren und Pflanzen ist auch für uns entscheidend.
Wir müssen uns beeilen: Noch können wir die Tiefsee retten!
Die Bergbaukonzerne lobbyieren derzeit, um Mitte 2023 mit der Plünderung der Tiefsee zu beginnen. Doch es regt sich breiter Widerstand: 81 Staaten haben sich für ein vorläufiges Verbot ausgesprochen. 530 führende Meereswissenschaftler:innen warnen entschieden vor der Plünderung der Tiefsee und selbst bei den Abnehmer-Konzernen in der Wirtschaft rührt sich Widerstand; Google, Samsung, BMW und Volvo haben öffentlich erklärt, auf Rohstoffe aus der Tiefsee zu verzichten.
Mit Ihrer Hilfe stoppen wir den Tiefseebergbau für immer!
Ihre Unterstützung hilft uns:
- Forschungen zu finanzieren, die nachweisen, wie Konzerne das Leben in der Tiefsee bedrohen.
- Unseren Schiffen und ihren Crews die besten Mittel zu geben, um Tiefseebergbau-Aktivitäten rasch aufzuspüren.
- Schlauchboote und Rettungswesten anzuschaffen, mit denen unsere Aktivist:innen die Zerstörer der Umwelt direkt konfrontieren können.
- Weltweite Protestaktionen gegen Tiefseebergbau durchzuführen und die Öffentlichkeit zu mobilisieren.
- Gegen sinnlose Verschwendung von Rohstoffen anzugehen und uns für langlebige Produkte einzusetzen.
- Druck auf Regierungen auszuüben, Tiefseebergbau langfristig zu verbieten und die Meere zu schützen.
Gemeinsam können wir es schaffen. Unser hartnäckiger Einsatz für den Schutz der Meere hat schon viel bewegt – der Ruf nach umfassendem Meeresschutz wird immer lauter! Wir müssen nun auch den aufkommenden Widerstand nutzen und dranbleiben, bis Tiefseebergbau für immer verboten ist. Bitte helfen Sie uns, die Tiefsee zu retten: Werden Sie noch heute monatliche/r Spender:in!
Mag. Lukas Meus, Meeresexperte bei Greenpeace
„Noch gibt es Riesenkalmare, Drachenfische und Riesenkrabben. Wenn die Monster der Bergbauindustrie auf sie losgelassen werden, könnte das vorbei sein. Bitte helfen Sie uns, die Tiere zu retten und starken Meeresschutz durchzusetzen.”