Greenpeace Hitze-Dashboard
So heiß wird es in Österreichs Innenräumen. Greenpeace misst Temperaturen über den Sommer in Wohnungen und einer Schule - klick auf die Fotos, und sieh dir an, wie heiß es heuer schon war!
Die Klimakrise trifft die Menschen in Österreich längst auch zu Hause: In immer mehr Wohnungen herrschen im Sommer unerträgliche Temperaturen. Besonders in schlecht sanierten Gebäuden – wie Gründerzeithäusern oder Nachkriegsbauten – verwandeln sich Wohnräume in Hitzefallen. Da aber auch zunehmend die Temperaturen in den Monaten Juni oder September in die Höhe klettern, sind auch Bildungseinrichtungen wie Schulen von der Hitze betroffen.
Wir messen die Hitze!
Greenpeace misst im Sommer 2025 zusammen mit dem Meteorologie-Institut der Universität für Bodenkultur Wien die Innenraumtemperaturen und Luftfeuchtigkeit in Wiener Wohnungen sowie in einer Schule. Die Ergebnisse zeigen bereits jetzt: Die Hitze trifft nicht alle gleich und sie bedroht Gesundheit, Lebensqualität und soziale Gerechtigkeit.
Unter den Wohnungen, die gemessen werden, befinden sich auch armutsbetroffene Familien, die von der Volkshilfe unterstützt werden. Denn Hitze und Armut sind eine gefährliche Kombination. In schlecht isolierten Wohnungen ohne Balkon und Grünraum, wird die Wohnung schnell zur Hitzefalle. Kühlung, Sanierung und Umzug sind für viele nicht leistbar.

45 Hitzetage
mit mehr als 30 °C wurden 2024 in Wien gemessen. Früher waren es im Schnitt nur 12 Hitzetage.
22 Grad Celsius
empfinden die meisten Menschen als angenehm. Bei über 26 Grad Celsius leidet das Wohlbefinden
26 Nächte
zählt das Jahr 2024, in denen es in Wien nicht unter 20 Grad abkühlte. Früher gab es im Schnitt nur 2 Nächte pro Jahr
Mehr Hitzewellen durch die Klimakrise
Die Klimakrise führt dazu, dass Hitzewellen häufiger, intensiver und länger werden. Besonders in dicht bebauten Städten können diese Extremwetterlagen besonders für vulnerable Gruppen gefährlich werden.
Während es von 1984 bis 1994 in Wien im Durchschnitt 16 Hitzetage – also Tage über 30 Grad Celsius – pro Jahr gab, stieg diese Zahl für den Zeitraum 2014 bis 2024 auf durchschnittlich 34 Tage an.
Versiegelte Städte heizen sich auf
In Städten speichern Asphalt und Beton die Sonnenwärme besonders stark. Weil immer mehr Flächen versiegelt werden, kann die Hitze schlechter entweichen, so dass es auch in der Nacht immer seltener abkühlt.
Grünflächen, die für Abkühlung sorgen könnten, fehlen oft. Das macht Städte zu Hitzeinseln, in denen sich die Temperatur gefährlich aufschaukeln kann.
Wohnungen ohne viel Schutz vor Hitze
Viele Wohnungen sind schlecht gedämmt oder nicht saniert. Das führt dazu, dass sie sich im Sommer stark aufheizen. Besonders Mieter:innen haben oft kaum Möglichkeiten, etwas dagegen zu tun, denn sie sind auf das Handeln ihrer Vermieter:innen angewiesen.
Die aktuellen Budgetkürzungen verschärfen die Situation noch weiter, da viele Förderungen für Sanierung und Heizungstausch reduziert oder gar gestrichen werden.
Mehr Grün Statt Glühn - Petition gegen Hitzehölle
Um die belastende Hitze in Städten zu bekämpfen, müssen Maßnahmen umgesetzt werden, die sowohl die Wurzel des Problems bekämpfen (Klimakrise), als auch ermöglichen, sich an die nicht mehr veränderbaren Temperaturerhöhungen zu wappnen. Mit Ihrer Unterschrift unterstützen Sie den Einsatz von Greenpeace für Hitzeschutzmaßnahmen und gegen Bodenversiegelung.
Petition unterzeichnenGreenpeace Forderungen an die Regierung
- Umfassende Förderungen für die Sanierung von Wohnräumen
Im sanierten Wohnraum wird zum einen weniger Energie benötigt, zudem helfen die gut isolierten Wände, Hitze länger aus den Wohnräumen draußen zu halten. - Das Ende von fossilen Heizungen gesetzlich zu verankern und zu fördern
Die Bundesregierung muss gut gefüllte Fördertöpfe bereitstellen und einen gesetzlich verankerten Pfad zum Tausch von alten Öl- und Gasheizungen festlegen. Neue Heizsysteme wie Wärmepumpen helfen auch gegen Hitze - sie können im Winter heizen, im Sommer aber auch kühlen. - Anreize für Wohnungsbesitzer:innen setzen
Die Regierung muss die Mietzinsbildung anpassen, sodass Wohnungen mit fossilen Heizungen und schlechter Isolierung geringere Mietforderungen zur Konsequenz haben. Extrem heiße Temperaturen in der Wohnung sollten auch als Mietminderungsgrund gelten. - Umfassende Programme zum Hitzeschutz und Klimawandelanpassung auf städtischer Ebene zu fördern
Sodass Städte auch bauliche Maßnahmen treffen können, um Hitzeinseln zu vermeiden. Dazu zählt das gezielte Erhalten von Kaltluftschneisen, Begrünung der Städte und Umsetzung von kühlen Oasen - Klimawandelanpassung für armutsbetroffene Menschen ermöglichen
Dafür braucht es kostenlose, kühle Rückzugsorte, sowie Förderungen ohne Vorfinanzierungspflicht. - Ein starkes Klimagesetz, damit Österreich seinen fairen Beitrag zum Klimaschutz leistet
Das Gesetz muss die Klimaneutralität Österreichs bis 2040 festlegen, Sektorziele beinhalten sowie Ausstiegspläne für fossile Energien. Zudem muss es den Handel mit gefährlichen, globalen Klimazertifikaten ausschließen.