Bedrohte Tiere, verlorene Artenvielfalt

Fast ein Drittel der weltweit untersuchten Tier- und Pflanzenarten ist vom Aussterben bedroht. Seit 1970 haben allein die Wirbeltierpopulationen weltweit durchschnittlich um 60 bis 70 Prozent abgenommen. Ein Drittel aller Insektenarten ist vom Aussterben bedroht – viele davon haben wir noch nicht einmal entdeckt! Was sind die Gründe dafür? Und wie können wir den bedrohten Tieren helfen?

Die Zerstörung der Lebensräume

Von den tiefen Märchenwäldern der Karpaten über den Regenwald am Amazonas bis zur Steppe des Gran Chaco: Profitgierige Konzerne machen vor unberührter Natur nicht halt. Mit Kettensägen und Baggern gehen Naturschätze verloren – und mit ihnen die tierische Vielfalt. 

Die Zerstörung kennt leider keine Grenzen. Die Meere sind leergefischt und verschmutzt. Trotzdem sollen in der geheimnisvollen Tiefsee auch noch monströse Raupenmaschinen zu Wasser gelassen werden, um Rohstoffe zu holen. Der Laternenfisch muss gar nicht mehr sein Licht anwerfen, wenn Scheinwerfer die ewige Dunkelheit grell erleuchten. Ganze Walfamilien müssen flüchten, weil Schallkanonen entlang ihrer Brutgebiete nach Erdöl suchen. Die Explosionen sind so laut, dass sie ihr Gehör zerstören können. Und ein tauber Wal ist ein bald toter Wal, weil er sich nicht mehr orientieren kann und kein Futter mehr findet. 

Die Klimakrise heizt weltweit das Artensterben an

Durch die Erderwärmung nehmen die Extreme zu. Katastrophale Buschbrände in Australien zerstören das Zuhause von Koalas, Kängurus und vielen mehr. Im durch die Hitze vertrockneten brasilianischen Amazonas sterben die seltenen rosa Flussdelfine. Dazu kommen starke Regenfälle weltweit, die ganze Landschaften fluten. Dürren wechseln sich mit Hochwasser ab, und die sensible Tier- und Pflanzenwelt kann sich nicht schnell genug anpassen. 

Artensterben in Österreich

Aber auch in Österreich verschwinden Tiere und Pflanzen. Im Gebirge müssen die Tiere wegen der Erderhitzung immer weiter nach oben wandern. Irgendwann haben sie den „Gipfel“ erreicht und können nicht mehr weiter. Schneehase, Luchs oder Murmeltier sind durch die Klimakrise bedroht.

Die industrielle Landwirtschaft verdrängt eine Vielzahl an Pflanzen und Tieren. Sie setzt nur eine Sorte Feldfrucht an und verwendet giftige Pestizide, die wiederum wichtige Bestäuber wie Schmetterlinge und Bienen töten.

Viele Arten müssen flüchten, weil die Wiesen und Felder versiegelt oder zerstört werden. Pro Tag verlieren wir eine Fläche von bis zu 18 Fußballfeldern an natürlichen Böden! Insekten und andere Kleintiere finden keinen Lebensraum und keine Nahrung mehr. 

Warum die Artenvielfalt so wichtig ist

Unser Leben hängt von einer reichen Vielfalt ab, die unsere Natur im Gleichgewicht hält. Wir brauchen Bestäuber wie Bienen oder Schmetterlinge, die unser Obst, Nüsse oder Gemüse befruchten. Gesunde Lebensräume bieten den Tieren, Pflanzen und Pilzen nicht nur ein Zuhause, sie helfen uns auch, besser mit Naturkatastrophen umzugehen. Weiträumige Flussläufe und unversiegelte Böden nehmen Wasser bei Starkregen auf und speichern es für Zeiten der Dürre. Sogenannte Arzneipflanzen sind der Schlüssel gegen Krankheiten, die Medizin ist auf die Heilkraft dieser Pflanzen angewiesen. Viele sind noch unentdeckt. Mit ihrem Verschwinden würde die Chance auf die Heilung von Krankheiten verloren gehen.

Deshalb müssen wir alles tun, um die Vielfalt der Tiere und Pflanzen zu schützen – für unsere Erde, die Tiere, aber auch für uns Menschen!

Gemeinsam retten wir bedrohte Lebensräume

Von den Regenwäldern über die Tiefsee und die Antarktis bis ins Hochgebirge ist Greenpeace weltweit vor Ort, um unsere Natur und das Zuhause bedrohter Tiere vor Ausbeutung zu schützen. Wir zeigen die Naturzerstörung auf und mobilisieren tausende Menschen, um auf die Verantwortlichen Druck auszuüben und sie zu stoppen. Wir kämpfen für strengere Gesetze und lückenlose Schutzgebiete. Zur Not stellen sich unsere Aktivist:innen auch vor den Bulldozer oder stoppen skrupellose Walfänger mit unserer Bootsflotte. 

Doch bei den Herausforderungen unserer Zeit brauchen wir noch mehr Menschen an unserer Seite, damit Eisbären, Löwen oder Wale ein sicheres Zuhause haben. Daher haben wir die „Mission Artenvielfalt“ ins Leben gerufen: Gemeinsam machen wir die Welt ein Tierchen besser! Machen Sie jetzt mit!