8 bedrohte Meerestiere
Und wie wir ihnen helfen können
Überfischung, Verschmutzung und Unterwasserlärm– die Ökosysteme der Meere sind stark bedroht. Diese acht Tiere leiden besonders unter der industriellen Nutzung und der rücksichtslosen Ausbeutung:
1.) Vaquita
Ihr Name bedeutet im Spanischen „Kleine Kuh“ und sie gehören zu den Schweinswalen: Die mit weniger als anderthalb Meter relativ kleinen Tiere ähneln den Delfinen und haben eine natürliche Heimat in einem kleinen Eck des Golfs von Kalifornien.
Deshalb sind sie auch besonders gefährdet. Hauptgrund war in der Vergangenheit dafür oft die illegale Fischerei. Heute sind sie kritisch bedroht – nur noch wenige Dutzend von ihnen existieren.
2.) Gelbflossen-Thunfisch
Dieserweit wandernde Fisch kommt vor allem im Pazifik, Atlantik und Indischen Ozean vor. Gelbflossen-Thunfische sind extrem schnelle Schwimmer und können eine Geschwindigkeit von bis zu 75 km/h erreichen. Die Weltnaturschutzunion stuft den Gelbflossen-Thunfisch als potenziell gefährdet ein. Bedroht ist der Fisch vor allem durch zerstörerische Fangmethoden wie der Ringwaden-Fischerei. Dabei handelt es sich um ein Netz, das ringförmig um einen Fischschwarm ausgelegt wird. Die Netze können bis zu 2.000 Meter lang und 200 Meter hoch sein.
3.) Blauhai
Lange bevor die ersten Saurier aus ihren Eiern schlüpften, zogen bereits Haie durch die Meere der Welt. Es gibt sie seit rund 400 Millionen Jahren – doch diese unvorstellbare Zeitspanne könnte zu Ende gehen, denn Haie sind schlecht geschützt. Weltweit werden jährlich geschätzt 100 Millionen Haie in Fischernetzen gefangen und getötet. Viel davon ist Beifang – aber auch der Handel mit Haifischflossen ist lukrativ. Besonders der Blauhai, der sich von großen Fischschwärmen auf Hoher See ernährt, ist betroffen.
4.) Unechte Karettschildkröte
Kaum eine Art verkörpert die Meeresschildkröten so perfekt wie die Karettschildkröten. Sie können bis zu 90 cm lang und bis zu 70kg schwer werden und bestechen durch ihre wunderbare braun-weiße Musterung, die sich über Panzer und Flossen zieht.
Ihnen droht unter anderem durch eine heimtückische Plage Gefahr: Wenn ihre Jungen in Gebieten wie der Sargassosee nach Nahrung suchen, verwechseln sie Plastik allzu oft mit Essbarem; doch an Plastik können sie ersticken oder mit vollem Magen verhungern. Heute sind die Karettschildkröten kritisch bedroht.
5.) Krill
Sie sind höchstens so groß wie kleine Finger, doch sie sind Millionen: Die kleinen rosa Krebstierchen treten in riesigen Schwärmen auf, die sogar vom All aus sichtbar sein können. Sie sind die Grundlage für ganze Ökosysteme und auch die Leibspeise der größten Tiere der Welt, der Blauwale.
Doch so viele sie sind, rücksichtslose Ausbeutung bedroht auch sie. Riesige Krilltrawler fangen die Tiere zu Abermillionen ein – um sie an Fischfarmen zu verfüttern oder ihr Öl als Nahrungsergänzungsmittel zu verkaufen. In der Vergangenheit haben sich die Fanggebiete der Krill-Fischerei oft mit Nahrungsgründen von Pinguinen, Robben und Walen überschnitten. Nach einer Greenpeace-Kampagne hat ein Großteil der Krill-Industrie zugesichert, in großen Teilen der Antarktis nicht mehr zu fischen. Greenpeace beobachtet genau, ob die Unternehmen ihr Versprechen einhalten.
6.) Blauwal
Der Blauwal ist größer als der größte Dinosaurier, der je auf der Erde gelebt hat. Sein Herz ist größer als ein Mensch, mit einem Schluck kann er Tonnen von Wasser aufnehmen, um sie nach Krill zu filtern.
Die jahrhundertelange Jagd auf Wale hat ihm fast den Garaus gemacht. Und weil er sich nur langsam fortpflanzt, haben sich die Bestände auch 30 Jahre nach dem Inkrafttreten des Walfangmoratoriums noch nicht erholt. Es wird ihm auch schwerfallen in Ozeanen, die von Überfischung, Plastikverschmutzung und industriellen Abwässern bedroht sind.
7.) Papageitaucher
Der Papageitaucher lebt im nördlichen Atlantik und hat einen in Orange markant gestreiften Schnabel, der sich im Winter auch grau färben kann.
Leider sind die Bestände der drolligen Vögel durch Abwässer, Überfischung und Plastikverschmutzung in den letzten Jahrzehnten stark zurückgegangen.
8.) Glattrochen
Die ungewöhnlichen Rochen, die eher zu fliegen als zu schwimmen scheinen, wenn sie sacht durchs Wasser gleiten, werden bis zu anderthalb Meter groß. Aber sie sind selten geworden. Sie ernähren sich vom Boden des Meeres, doch riesengroße Netze der industriellen Fischerei bedroht sie doppelt: Sie zerstört ihre Nahrungsgrundlage und lässt sie aufgrund ihrer Größe oft selbst zum Beifang werden, der lieb- und respektlos von Bord der Fischereischiffe geworfen wird. So ist die Art heute unmittelbar vom Aussterben bedroht.
Ohne umfassenden Meeresschutz ist die Zukunft all dieser Tiere in Gefahr – und mit ihnen die Gesundheit der Ökosysteme, in denen sie leben. Wir aber brauchen diese Ökosysteme, denn nur gesunde Meere können uns helfen, das Klima stabil zu halten. Deshalb setzt sich Greenpeace bei den Vereinten Nationen für ein umfassendes Meeresschutzabkommen ein. Es könnte 2020 beschlossen werden und wäre die Grundlage dafür, bis 2030 30% der Meere unter Schutz zu stellen.
Helfen Sie uns dabei, den VerhandlerInnen bei der UNO den Rücken gegen die Interessen der großen Konzerne zu stärken!
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Unsere Meere brauchen Schutz! Gemeinsam für die rasche Umsetzung des UN-Meeresschutzabkommens!
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