Beifang: Die heimlichen Opfer der industriellen Fischerei
Verschwendetes Leben
Wenn die großen Fischereiflotten auslaufen, um Speisefisch zu fangen, dann stehen bestimmte Arten auf ihrer Liste. Sie fischen so gründlich, dass sie 90 Prozent dieser Arten schon bis an die Grenze gebracht haben – sie töten also mehr Fische, als wieder zur Welt kommen. Doch das ist nicht die einzige Katastrophe. Denn daneben gibt es den „Beifang”. Hinter diesem harmlos klingenden Wort steckt der Tod von weiteren Millionen Meerestieren, von Tieren, die nie das Ziel der Fischer waren und doch sterben. Sie werden nebenher getötet und dann einfach wieder von Bord geworfen. Es ist verschwendetes Leben. Wir haben hier einige Beispiele zusammengefasst
- Meeresschildkröten. 100 Millionen Jahre lang schon watscheln Schildkrötenbabys ins Wasser. Sie lebten schon, als noch Dinosaurier die Welt bevölkerten. Doch ihre Geschichte könnte in unseren Lebzeiten zu Ende gehen. Denn sechs der sieben Meeresschildkrötenarten gelten als vom Aussterben bedroht. Sie sterben in Netzen oder an Langleinen der industriellen Fischerei.
- Pinguine. Die liebenswerten Watscheltiere sind durch die Klimakrise bereits in großer Bedrängnis. Und sie sterben auch als Beifang. Immer öfter werden ihre leblosen Körper achtlos von Bord der Schiffe geworfen, in deren Netzen sie sich verfangen haben. Schon zwei Drittel der Pinguinarten sind gefährdet – und die industrielle Fischerei bedroht sie weiter!
- Teufelsrochen. Diese wunderbaren Tiere sehen aus, als wären sie nicht von dieser Welt. Und wenn sie sich in gewaltigen Schwärmen zusammenfinden, ist das ein unglaublicher Anblick. Doch im Indischen Ozean ist davon nicht mehr viel übrig – um 85 % sind ihre Populationen eingebrochen, vor allem wegen der Thunfischfischerei.
- Haie. Wie die Schildkröten leben auch Haie schon viel länger im Meer als es Menschen gibt. In dieser Zeit haben sie faszinierende Jagdmethoden und sogar Sonar-Ortung entwickelt. Aber jetzt könnte ihre Zeit zu Ende gehen: Heute werden etwa im indischen Ozean um 84 % weniger Haie gezählt als 1970. Von Hammerhaien gibt es sogar um 99 % weniger. Weltweit sterben 100 Millionen Haie jährlich in den Netzen der industriellen Fischerei. Sowohl die grausame Jagd nach den Flossen als auch die Langleinenfischerei sind Ursachen für ihr Verschwinden.
- Delfine und Wale. Auch die intelligenten und sozialen Meeressäuger sind Opfer der industriellen Fischerei. Alleine im Indischen Ozean wird die Zahl der durch die industrielle Fischerei getöteten Delfine und Wale auf 100.000 geschätzt – und das jedes einzelne Jahr! Es ist nicht genug, ihre Jagd direkt zu verbieten; es ist auch notwendig zu verhindern, dass sie zum „Beifang” werden oder ihre Lebensgrundlagen zerstört werden.
Millionen Tiere zahlen den Preis für den Profit der industriellen Fischerei. Aber auch Menschen bezahlen. Denn einerseits arbeiten die Crews oft unter schrecklichen, ausbeuterischen Bedingungen bis hin zu moderner Sklaverei. Andererseits verlieren ganze Küstenfischergemeinden, die viele Jahrhunderte vom Meer lebten, ihre Existenz, weil ihnen die internationalen Trawler die Fische wegfischen. Ihnen bleibt keine Wahl mehr, als ihre Heimat zu verlassen und auf die oft vergebliche Suche nach einer neuen Existenz in jene Länder zu gehen, deren Fangflotten ihre Lebensgrundlage zerstört haben.
Die industrielle Fischerei ist zu einer Heimsuchung der Meere geworden und bedroht Tier und Mensch. Wir dürfen hier nicht tatenlos zusehen – wir müssen sie stoppen. Doch es gibt noch keine Gesetze für die gesamte Hohe See. Wir brauchen deshalb ein starkes Meeresschutzabkommen, das die Grundlage für die Kontrolle der industriellen Fischerei schafft. Bald könnte es die UNO beschließen. Wir müssen zeigen, dass wir alle es wollen!
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Ja, ich möchte, dass 30 % der Meere unter Schutz gestellt werden. Dafür fordere ich von der internationalen Staatengemeinschaft sich im Rahmen der Verhandlungen bei den Vereinten Nationen für ein starkes und effektives Meeresabkommen einzusetzen.
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