Bodenzerstörung: Folgen und Lösungen
Die Bebauung und Versiegelung zeigt sich nicht nur optisch in Betonwüsten. Mit vermehrten Naturkatastrophen bekommen wir die Auswirkungen schon zu spüren.
4 Folgen der maßlosen Bebauung und Versiegelung
1. Überschwemmungen und Dürren häufen sich
Ein Hektar Boden kann 15.000 Badewannen voll Wasser aufnehmen. Durch die Versiegelung, Verbauung und Verdichtung der Böden kann Regenwasser aber nicht mehr in den Boden einsickern, was bei zunehmendem Starkregen zu flutartigen Überschwemmungen beiträgt. Gleichzeitig kann zerstörter Boden kein Wasser mehr speichern, was in Kombination mit der Klimakrise zu Wasserknappheit und Dürren führen kann.
2. Wichtige Lebensräume werden zerstört
Ziesel, Hasen, Fasane – diese und unzählige andere Tierarten verlieren ihr Zuhause, wenn Wiesen und Felder durch Straßen zerschnitten oder ganz zu Betonwüsten werden. Ebenso schwindet der Boden für die Pflanzen und Pilze. Sie können keine Wurzeln mehr schlagen oder das feine Geflecht der Pilz-Myzele bilden und sterben im schlimmsten Fall aus. Das betrifft auch die Klein- und Kleinstlebewesen unter der Erde: 25 Prozent aller Organismen leben schließlich im natürlichen und unverbauten Boden. Es wimmelt vor Leben. Regenwürmer, Asseln, Milben und andere zerkleinern Pflanzenreste, lockern die Erde und sorgen für nährstoffreichen Humus.
3. Unsere Ernährungssicherheit ist in Gefahr
Wenn das letzte Grün versiegelt ist, werden wir merken, dass man Beton nicht essen kann: 2022 wurden fast 5.400 Hektar landwirtschaftlicher Fläche durch Verbauung zerstört. Unsere Felder, die uns mit Gemüse, Getreide und Ölen versorgen, verschwinden alarmierend schnell. Unsere Lebensmittelversorgung ist in Gefahr. Damit wir nicht zunehmend auf Importe aus dem Ausland angewiesen sind, muss der Flächenfraß von fruchtbaren Böden gestoppt werden!
Und diese Entwicklungen gefährden auch unser Trinkwasser. Wenn das Regenwasser nicht mehr ins Grundwasser gelangen kann, könnten unsere Trinkwasserquellen austrocknen.
4. Bodenversiegelung heizt Klimakrise an
Asphaltierte und betonierte Böden verstärken die Auswirkungen des Klimawandels. In verbauten Städten wird es noch heißer, weil im Vergleich zu Grünflächen die kühlende Wirkung der Verdunstung fehlt. Fehlen Bäume, fehlt auch der wohltuende Schatten. So mehren sich Hitzewellen in Städten von Jahr zu Jahr und schaden unserer Gesundheit. Außerdem wird durch die Versiegelung weniger Kohlenstoff vom Boden aufgenommen, was die CO2-Bilanz verschlechtert. Sind die Böden erstmals verbaut und versiegelt, ist es sehr aufwendig, langwierig und kostspielig, sie wiederzubeleben.
5 Lösungen gegen den grauen Tod
Um die Betonflut in Österreich zu stoppen, braucht es dringend neue Wege. Zum Glück gibt es bereits gut durchdachte Lösungen! Folgende 5 Maßnahmen können unsere Böden retten:
Recycling von Leerständen
Stillgelegte Fabriken, ungenutzte Lagerhallen oder leerstehende Häuser werden wieder verwendet, um Raum für neue Bauprojekte zu realisieren. Die Leerstände in Österreich summieren sich laut Schätzungen auf 40.000 Hektar (zum Vergleich: Wien hat 41.460 Hektar)! Anstatt also neue, fruchtbare Böden zu zerstören, sollten wir bereits vorhandene Gebäude renovieren und ungenutzte versiegelte Flächen wiederverwenden.
Vorhandenes Bauland nutzen
Bei der Baulandmobilisierung wird nach ungenutztem Bauland gesucht, damit es vorrangig für Bauprojekte verwendet wird. Österreichweit sind zirka 22 Prozent des gewidmeten Baulandes ungenutzt. Wird es verwendet, kann Zersiedelung verhindert werden. Außerdem wird wertvolles Grünland am Ortsrand geschützt. Aber es gibt noch mehr Vorteile: Durch ein höheres Angebot an Bauland sinken die Bodenpreise und Gemeinden haben weniger Ausgaben für Infrastruktur.
Flächensparendes Bauen
Neue Bauten sollen so platzsparend wie möglich gebaut werden, mit mehreren Stockwerken und gemeinschaftlich geteilten Räumen und Grünflächen für Gärten. So spart man Fläche, ohne dass die Lebensqualität bei Wohnen und Arbeit verloren geht. Nebenflächen und Parkplätze müssen grün gestaltet und die Versiegelung stark reduziert werden, so schützen wir den Boden und uns Menschen vor der Hitze.
Bodenschonende Raumplanung
Wenn Siedlungsgebiete und Neubauten geplant und entwickelt werden, muss der lebenswichtige Faktor Boden berücksichtigt werden. Landwirtschaftliche Flächen haben Vorrang und jeder Eingriff in natürliche Ökosysteme soll auf ein Minimum reduziert werden. Das sollte auch die Raumordnung widerspiegeln. Sie muss den Rahmen vorgeben, der Gemeinden dabei hilft, Zersiedelung und Industrieparks auf der grünen Wiese zu verhindern und einen lebenswerten Ortskern zu gestalten.
Steuerliche Maßnahmen
Der Staat lenkt die Nutzung des Bodens auch durch Steuern. Die derzeitige Gestaltung der Grund- und Kommunalsteuer trägt jedoch dazu bei, dass mehr Boden verbraucht wird. Stattdessen sollten sie so geregelt werden, dass sie eine sparsamere Nutzung des Bodens fördern. Auch eine Abgabe auf Versiegelung, die das Bauen teurer macht und Geld für Entsiegelung und Renaturierung bereitstellt, könnte positiv beitragen. Das Recycling von brachliegenden Flächen und Leerständen kann dadurch attraktiver werden.
Noch ist nicht alles verloren! Wir müssen gesunde Böden, unsere wichtige Lebensgrundlage, vor der Betonlawine schützen. Unterschreiben Sie deshalb noch heute unsere Petition gegen die Bodenversiegelung!
Jetzt Petition unterzeichnen!
Eine gewaltige Betonlawine verschüttet Österreich: Täglich werden 16 Fußballfelder Fläche versiegelt und verbaut! Unsere Naturschätze wie Seeufer, Berge und Wiesen verschwinden im rasenden Tempo. Und während natürliche und fruchtbare Böden zerstört werden, häuft sich die Menge an Leerständen. Das ist ein Verbrechen an der Natur, sowie an uns Menschen.
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