Lobautunnel & Lobauautobahn
Verbreitete Mythen im Faktencheck
Es gibt zahlreiche Mythen rund um die Lobauautobahn und den Lobautunnel. Doch was davon stimmt wirklich? Hier haben wir die größten Mythen und tatsächliche Fakten zusammengetragen!
Trotz aller Kritik und den Fakten der Klima- und Umweltexpertinnen und -experten wollen der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig und die Wiener SPÖ am Bau des Mega-Straßenprojekts Lobauautobahn mit Lobautunnel festhalten. Du bist gegen Lobauautbahn und Lobautunnel? Lass die SPÖ Wien oder Bürgermeister Michael Ludwig direkt deine Stimme auf Social Media hören!
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Was kann ich tun?
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Alle Mythen und Fakten!
Fakt: Mehr Straßen führen zu mehr Autoverkehr.
Diese Phänomen wird induzierter Verkehr genannt und wurde vielfach wissenschaftlich belegt. Gibt es erst mehr Straßen, haben mehr Menschen einen Anreiz, auf das Auto zu umzusteigen. Meist kommt es nur kurzfristig zu einer Verkehrsentlastung. Nach einer paar Monaten gibt es dann jedoch nicht nur eine volle Straße, sondern zwei. So geschehen beispielsweise beim ersten Teil der S1, der die A23 entlasten sollte: Zwei Jahre später war die kurzfristige Entlastung wieder vom Mehrverkehr aufgefressen.
Fakt: Der Straßenbau frisst extrem viel Geld ohne entsprechende Wirtschaftsleistung oder Arbeitsplätze zu schaffen
So zeigten etwa ExpertInnen der TU Wien in einer Studie auf, dass beim Bau von Bahnhöfen, Zug-Infrastruktur und sogar Radwegen im Verhältnis zu den nötigen Investitionen deutlich mehr Arbeitsplätze geschaffen werden als beim Bau von Autobahnen.
Fakt: Die Lobau-Autobahn begünstigt die Entwicklung im Niederösterreichischen Umland, nicht im Nordosten Wiens.
Die jetzt geplante Lobau-Autobahntrasse wurde schon 2003 in der SUPER NOW Studie als die mit der größten Speckgürtelentwicklung identifiziert.
Fakt: Bei der geplanten S1 Lobau-Autobahn gehen 90% der Erreichbarkeitsvorteile in das nordöstliche Umland von Wien
nicht in den 22. Bezirk, wie eine Studie der TU resümiert. Denn die Lobau-Autobahn schafft Anreize, den eigenen Wohnort von Wien nach Niederösterreich zu verlegen, wo die Preise entsprechend geringer sind. Anschließend wird mit dem PKW in die Stadt gependelt, da sich die neue Autobahn dafür anbietet.
Fakt: Die Lobau-Autobahn treibt die Zersiedlung voran und nährt primär den Speckgürtel, nicht die Donaustadt.
Das zeigt auch ein Beispiel aus der Vergangenheit: Die Verlängerung der A23 in Richtung Norden führte genau zu jenem Ergebnis mit dem Gewerbepark Stadlau und dem Einkaufszentrum G3 in Gerasdorf.
Fakt: Selbt die ASFINAG rechnet mit KEINER langfristigen Verkehrsentlastung auf der A23.
Und auch nicht auf den Zubringerstraßen, trotz Ausbau der Lobau-Autobahn. Sie geht von einer Steigerung in den Jahren 2025 bis 2035 aus.
Fakt: Die Lobau-Autobahn wird mehr Schwerverkehr bringen.
Die Lobau-Autobahn soll einen wichtigen Teilabschnitt einer europaweiten Transitroute (TEN25) darstellen, die von der Ostsee (Danzing) bis an die Adria und das Schwarze Meer reicht. Und wie wir wissen: Wer Verkehrsrouten für den Güterverkehr auf der Straße baut, wird auch entsprechende Verkehrsbelastung ernten.
Klüger investiert ist das Geld in den Ausbau des Gütertransports auf der Bahn (TEN23), die dieselbe Strecke abdeckt wie die TEN25.
Fakt: Der Ausbau der S1 droht die Emissionen in Wien um mehr als 105.000 Tonnen jährlich zu erhöhen. Das würde die eskalierende Klimakrise aktiv vorantreiben.
Ein Ausbau der S 1 ohne begleitende Verkehrsmaßnahmen (Öffi-Ausbau, Parkraumbewirtschaftung) führt im Vergleich zu einer Variante, bei der ausschließlich der öffentliche Verkehr gestärkt wird, zu massiven Mehr-Emissionen. Die ASFINAG rechnet insgesamt mit einer Steigerung der Emissionen in der Umgebung um 60% (1,4 Mio Tonnen Treibhausgase) - das entspricht 0,7% der österreichischen Treibhausgase. Das führt zu einer weiteren Verschärfung der Klimaproblematik in der Hauptstadt.
Fakt: Wichtige Aspekte wurden in der Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) nicht oder falsch berücksichtigt.
Klimaschutz spielte nur eine untergeordnete Rolle.
Fakt: Beispiele aus der jüngsten Vergangenheit zeigen, dass Tunnelbauten trotz positivem UVP-Bescheid dramatische Auswirkungen auf die Natur haben können.
Dem Götschkatunnel S10 Freistadt-Linz 2015 ging ein positiver UVP-Bescheid voraus. Durch den Tunnelbau kam es zu einer Grundwasserabsenkung. Dadurch sind an die 50 Brunnen versiegt, ein Bachlauf ist ausgetrocknet, der Wald droht zu sterben. In Folge mussten Pumpen installiert werden, um das Grundwasser wieder in die Höhe zu bringen. Diese mussten wiederum eigens gebaut werden. Von den nächsten Generationen müssen diese Brunnen nun in Stand gehalten werden, um eine komplette Austrocknung der Gegend zu verhindern.
Fakt: Die heute geplante Donauquerung in Außenvariante mit Lobautunnel bietet hohes bis sehr hohes Beeinträchtigungsrisiko für den Nationalpark.
2003 ließ die Stadt Wien (MA 18) im Rahmen der SUPer NOW (Strategische Umweltprüfung Nordost Wien) unterschiedliche Varianten für Verkehrsentwicklungen auf mögliche Beeinträchtigung des Nationalparks und der Schutzgebiete prüfen, beispielsweise eine Umfahrung oder auch nur den Ausbau öffentlicher Verkehrsmittel. Der Lobautunnel wurde damals als die schlechteste Variante mit dem höchsten Risiko für den Nationalpark eingestuft.
Fakt: Renommierte ExpertInnen warnen, dass der geplante “Tunnel Donau Lobau” droht zu einer Gefährdung des Wasserhaushalts des Nationalparks zu werden.
Zwar soll in der Lobau nicht gerodet werden, jedoch sind die Auswirkungen auf den sensiblen Wasserhaushalt des Auwaldes und seine BewohnerInnen kaum abzusehen. ExpertInnen wie Univ.-Prof. Dr. Friedrich Schiemer (Gewässerökologe) und Dr. Josef Lueger (Ingenieurgeologe) warnen davor, dass für den Bau der zwei Tunnelröhren der Grundwasserspiegel durchstoßen und tiefere Grundwasserstockwerke gequert werden sollen. Es könnte zu einer Grundwasserabsenkung kommen, da das Grundwasser in die Baugruben abfließen und permanent weggepumpt werden müsste. Undichte Tunnelabschnitte könnten im schlimmsten Fall zu einer Kontamination des Grundwassers führen.
Fakt: Eine Entlastung der Verkehrsprobleme in der Donaustadt ist auch ohne den Bau der Lobau-Autobahn möglich.
Zu diesem Ergebnis kam eine 2015 von der Stadt Wien (MA18) beauftragte Studie. Mit intensivem Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel und flächendeckender Parkraumbewirtschaftung wird davon ausgegangen, dass eine Reduktion des Gesamtverkehrsaufkommens sowie des Verkehrs auf allen Donaubrücken möglich ist - und dies bei gleichzeitigem Bevölkerungswachstum.