Die grüne Meeresschildkröte: Hüterin der Ozeane
Die Grüne Meeresschildkröte – Hüterin der Meere in Gefahr
Seit Millionen von Jahren gleitet die Grüne Meeresschildkröte durchs Wasser. Sie hält die Ozeane in Balance. Mit ihrem Appetit auf Quallen hält sie als Jungtier Kalmare oder Schwämme in Schach. Später als erwachsene Vegetarierin weidet sie die Seegraswiesen am Meeresgrund und trägt damit zum Klimaschutz bei. Denn Seegraswiesen speichern Unmengen an Kohlenstoff.
Wie von Geisterhand navigiert sie Tausende Kilometer durch die Meere. In jeder Lebensphase erreicht sie zielsicher ihren bevorzugten Lebensraum auf Zeit. Bedauerlicherweise findet ihre Reise heute meistens ein vorzeitiges und tragisches Ende und sie steht kurz vor dem Aussterben. Die Gründe dafür sind vielfältig.
Am Anfang ist das Ei: vom Schlüpfen bis zur Rückkehr zum Niststrand
Von handflächenklein bis zu 140 cm groß und 185 Kilo schwer – die Grüne Meeresschildkröte durchläuft einen faszinierenden Lebenszyklus. Ihr Dasein ist vom Reisen geprägt. Und von großen Verlusten.
Von ihrem Schlüpfen aus dem Ei über das Ausbuddeln aus dem Sand bis hin zum eiligen Krabbeln ins offene Meer, wo sie den Großteil ihres Lebens verbringen, erreicht nur eine von tausend Meeresschildkröten das Erwachsenenalter. Wenn sie nicht am Strand schon von Vögeln, Echsen oder Füchsen gefressen werden, gefährden Raubfische, Schiffsschrauben, Fischernetze und Plastikmüll ihr Leben im offenen Meer.
Wenn alles gutgeht, sind sie ab einem Alter von 25 bis 35 Jahren geschlechtsreif. Nach der Paarung schwimmen die Weibchen dank ihres Magnetsinns Tausende Kilometer zur Eiablage an den Strand zurück, an dem sie selbst geschlüpft sind. Und der Zyklus des Lebens beginnt von vorne.
Das Geschlecht der Schildkröten bestimmt die Temperatur des Sandes. Durch die Klimakrise schlüpfen fast nur noch Weibchen! Wie sich der immense Männchenmangel auf die nächste Generation auswirken wird, ist noch ungewiss.
Bekannte Nistgebiete sind die Strände Neukaledoniens östlich von Australien, die Stände des Great Barrier Reefs, das Rocas-Atoll im Südatlantik oder die türkische und nordzyprische Mittelmeerküste.
Schildkrötensuppe: ihr dunkelstes Kapitel
Grüne Meeresschildkröten wurden lange Zeit brutal gejagt, sowohl für ihr Fleisch als auch für ihre Eier, die als Delikatessen geschätzt wurden. Im 18. Jahrhundert wurden sie als Proviant auf Schifffahrten gehalten und verspeist. Später wurde die Schildkrötensuppe zu einem gefragten Gericht in Europa, was sie fast auslöschte. Seit 1988 ist sie durch das Washingtoner Artenschutzübereinkommen international geschützt. Dennoch haben sich die Bestände nicht erholt. Dabei beginnt man erst heute immer mehr über ihr faszinierendes Leben zu erfahren.
Grüne Meeresschildkröte: Die Kinderstube der Sargassosee ist in Gefahr
In einer kürzlich veröffentlichten Studie der britischen Royal Society enthüllten Forscher:innen, dass viele junge Grüne Meeresschildkröten im Alter von nur wenigen Monaten in die Sargassosee im Atlantik schwimmen. Im Schutz der an der Oberfläche schwimmenden Algen finden sie nicht nur reichlich Nahrung, sondern auch Zuflucht vor Feinden.
Doch ihr Zuhause ist in einer kritischen Lage. Die Schifffahrt, Fischereiflotten, Plastikmüll und die Suche nach Öl zerstören ihren Lebensraum dramatisch. Viel zu viele Jungtiere sterben als Beifang in Netzen, andere ersticken an Plastikteilchen. Dabei zählt jedes Tier, weil sie vom Aussterben bedroht sind.
Damit die gefährdeten Tiere eine Zukunft haben, setzen wir uns mit allen Kräften dafür ein, dass die Sargassosee ein Schutzgebiet wird.
Meeresschutzgebiet für Baby-Schildkröten
Die Zukunft der Baby-Schildkröten in der Sargassosee steht auf dem Spiel! Ihr Lebensraum wird skrupellos ausgebeutet und mit Plastikmüll verschmutzt. Doch gemeinsam verwandeln wir ihr Zuhause in ein Meeresschutzgebiet!
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