Die Urwälder in den Karpaten
Waldzerstörung vor unserer Haustüre
Wälder, soweit das Auge reicht: Nach der letzten großen Eiszeit war Mitteleuropa großflächig mit märchenhaften Buchenwäldern bedeckt. Ab dem Mittelalter jedoch wurde Baum für Baum vom Menschen zugunsten von Siedlungen und Landwirtschaft geschlagen. Jahrhundertelang. Bis auf einen letzten Fleck – die Wälder der Karpaten.
Was heute kaum jemand weiß: Was der Amazonas-Regenwald in Südamerika ist, sind die alten Karpatenwälder für Mitteleuropa. Die Wälder, die sich über acht Länder erstrecken, speichern Kohlenstoff und versorgen uns mit wertvollem Sauerstoff. Sie sind auch der letzte Zufluchtsort für Bären, Wisente, Luchse und viele andere Tiere.
Diese Ur-Wildnis ist heute in großer Gefahr. Die Holzmafia und Wilderer rauben täglich Holz aus dem Wald und töten Tiere. Jede Stunde verschwindet eine Fläche im Ausmaß von 5 Fußballfeldern. Alarmierend ist auch, dass nur noch dreieinhalb Prozent (!) des Waldes unberührt vom Menschen sind.
Wir stellen Ihnen drei europäische Urwaldschätze der Karpaten vor, die akut vor Holzwilderei bedroht sind – und wir zeigen, was wir tun können, um unser Wald-Erbe zu retten.
Karpaten in Rumänien: Buchenurwälder als UNESCO Welterbe
Noch ragt die höchste Buche Europas mit 55,1 Metern Höhe über das Blätterdach des Urwaldes empor. Noch beheimaten die rumänischen Karpaten wertvolle, uralte Buchenwälder, wie sie vor tausenden Jahren verwurzelt waren.
Die urtümlichen Wälder vom Nationalpark Cheile Nerei-Beusnita oder Codrul Secular Sinca sind mit ihren bis zu 500 Jahre alten Baumriesen Zeugen einer längst vergangenen Zeit. Die Unberührtheit und die einzigartige Vielfalt stehen als Welterbe unter dem Schutz der UNESCO. Doch die Gier nach Holz kennt auch kein Erbarmen in den Schutzgebieten.
Karpatenwälder in der Slowakei - im Osten verwurzelt
Im Osten des Landes ruhen die urtümlichen Buchenwälder im Nationalpark Poloniny. Die weltweit höchsten Buchen thronen mit 56 Metern im Naturreservat Havešová, welches ebenso Teil des Nationalparks ist.
Auch das Schutzgebiet des vulkanischen Vihorlat-Gebirges bietet zwischen seinen knorrigen Eichen, Buchen, Eschen und Ahornen scheuen Tieren wie Wildkatze oder Bär Unterschlupf. Beide Waldschätze gehören dem UNESCO-Welterbe „Alte Buchenwälder und Buchenurwälder der Karpaten und anderer Regionen Europas” an.
Urwald-Schätze in den Karpaten der Ukraine
Im Westen der Ukraine atmet ein urtümlicher Riesenwald fast ganz aus Buchen. Das Gebiet Stuzhytsia-Uzhok beheimatet das älteste europäische Rotbuchenreservat.
Nahe der slowakischen und polnischen Grenze ist er ein Beispiel, wie alte Wälder einmal aussahen: Wenn man über die Baumwipfel hinweg sieht, ist kein Ende des Waldes zu erkennen – eine unendlich scheinende Wildnis tut sich auf, wie sie es in Mitteleuropa sonst kaum mehr gibt.
Damit das auch so bleibt, brauchen die Wälder der Karpaten unsere Hilfe. Obwohl nämlich fast die Hälfte der Karpatenwälder auf dem Papier geschützt ist, macht die Holzmafia in der Praxis nicht einmal vor den Nationalparks Halt. Die Wälder können ihrer wichtigen Funktion als Kohlenstoffspeicher und Reservat für Pflanzen und Tiere nicht mehr nachkommen.
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Direkt vor unserer Haustüre werden stündlich fünf Fußballfelder Wald zerstört! Die letzten großen Urwälder Mitteleuropas werden in rasendem Tempo abgeholzt und mit Forststraßen zerstückelt. Stoppen wir die Waldzerstörung nicht nur im Amazonas, sondern auch bei uns in Europa!
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