Pottwale: 7 Fakten zu den sanften Giganten
Pottwale gehören zu den eindrucksvollsten Meeresbewohnern überhaupt. Sie sind nicht nur die größten Zahnwale der Welt, sondern auch erstaunlich soziale, intelligente und sensible Tiere. Wir nehmen Sie mit in die faszinierende Welt der Tiefseetaucher – mit sieben Fakten, die Sie so vielleicht noch nicht kannten:
1. Klicks, die Geschichten erzählen
Pottwale kommunizieren mit sogenannten Codas – kurzen Klickmustern, die sich wie ein Morsealphabet anhören. Jeder Clan spricht dabei eine eigene „Sprache“. Besonders faszinierend: Die Klickmuster dienen nicht nur der Verständigung, sondern auch der Identifikation einzelner Gruppenmitglieder. Manche Forschende vermuten sogar, dass sie Namen benutzen. Wissenschaftler:innen nutzten dazu eine Künstliche Intelligenz (KI), um die Klicklaute der Pottwale zu verstehen. Die KI hörte sich Millionen dieser Geräusche an und fand Muster. So konnte sie herausfinden, dass Pottwale verschiedene „Dialekte“ haben. Diese Entdeckung hilft, die Kommunikation der Wale besser zu verstehen.

2. Freundschaft mit Flosse
Pottwale leben in stabilen Sozialverbänden, meist bestehend aus Weibchen und ihren Nachkommen. Innerhalb dieser Gruppen – auch Schulen genannt – zeigen die Tiere enge Bindungen: Sie ruhen gemeinsam, jagen zusammen und helfen einander bei der Aufzucht des Nachwuchses. Diese Gruppen halten oft über Jahrzehnte zusammen. Nicht selten pflegen Pottwale freundschaftliche Beziehungen über den eigenen Verband hinaus. Ihre sozialen Strukturen sind komplex – fast so vielschichtig wie bei Menschen.
3. So ziehen Pottwale ihre Jungen auf
Pottwalkälber kommen nach einer 14- bis 16-monatigen Tragzeit zur Welt – und wiegen bei der Geburt bereits etwa eine Tonne. Doch trotz ihrer Größe sind sie in den ersten Jahren völlig auf Schutz und Versorgung angewiesen. Die Mutter bleibt stets in der Nähe, säugt ihr Kalb mit einer fettreichen Milch und bringt ihm nach und nach das Tauchen und Jagen bei. Andere Gruppenmitglieder – oft Tanten oder Schwestern – unterstützen sie dabei aktiv. Dieses Helfersystem sorgt dafür, dass das Kalb in einem sicheren Umfeld aufwachsen kann.
4. Schlaf im Stehen – mit halbem Gehirn
Pottwale schlafen auf eine ungewöhnliche Art: Sie stellen sich senkrecht ins Wasser und ruhen mit nur einer aktiven Gehirnhälfte – die andere bleibt wach, um auf Gefahren zu reagieren. Dieser sogenannte „unihemisphärische Schlaf“ ist bei Meeressäugern üblich. Ihre Ruhephasen dauern oft nur wenige Minuten, werden aber über den Tag verteilt. Besonders beeindruckend: Ganze Gruppen können synchron schlafen – wie ein stiller Kreis aus schwebenden Kolossen mitten im Ozean. Leider hilft ihnen der halbwache Schlaf nicht gegen rasende Frachter – Unfälle mit Schiffen sind eine der größten Bedrohungen für Wale überhaupt.
5. Tiefseesnack mit traurigem Beigeschmack
Pottwale jagen vor allem in der Tiefsee und bevorzugen Riesenkalmare. Dafür tauchen sie bis zu 3.000 Meter tief. Doch leider finden sie dabei nicht nur Beute – sondern auch Plastikmüll. Immer wieder werden verendete Tiere angespült, deren Mägen mit mehreren Kilo Plastik gefüllt sind.
Der Grund: Plastik sieht für sie aus wie Beute, riecht ähnlich – und landet deshalb in ihrem Bauch. Eine tödliche Falle, die immer mehr Walen das Leben kostet.
6. Klimaschützer mit Fluke – Pottwale düngen das Meer
Pottwale leisten einen wichtigen Beitrag für das globale Ökosystem. Ihr Kot enthält Nährstoffe wie Eisen, die das Wachstum von Phytoplankton fördern – winzigen Pflanzen, die an der Oberfläche leben und eine zentrale Rolle im Klimasystem spielen.
Phytoplankton bindet große Mengen CO2 und produziert Sauerstoff – mehr als alle tropischen Regenwälder zusammen. Mehr Wale bedeuten also auch mehr Sauerstoff und weniger Klimagas – ein erstaunlicher Kreislauf, der oft unterschätzt wird.

7. Gefahr auf Kollisionskurs – Schiffe werden zur Todesfalle
Eine der größten Bedrohungen für Pottwale sind Schiffskollisionen. Oft sind die Tiere dabei gerade an der Oberfläche, um zu atmen oder sich auszuruhen – und werden von den schnellen Schiffen schlichtweg übersehen. Wale haben nie gelernt, den Schiffen auszuweichen. Auch wenn sie kurzweilig abtauchen, reicht es nicht: Die meisten sterben sofort durch die Wucht des Stahlbugs. Wenn sie den Unfall überleben, sterben sie einen langsamen, qualvollen Tod. Die Dunkelziffer der Kollisionsopfer ist hoch, denn viele Zusammenstöße werden gar nicht bemerkt. Schutzmaßnahmen wie Tempolimits oder bessere Routenplanung könnten hier Leben retten – werden aber bislang nur selten umgesetzt.
Damit kein Wal mehr qualvoll durch einen Unfall mit einem Schiff sterben muss, kämpfen wir mit allen Kräften für die Errichtung von Schutzgebieten für Wale, in denen sie sicher vor Schiffsverkehr, Horrorlärm und Walfang sind!
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Frachtschiffe töten jährlich tausende Wale! Jeder tote Wal ist einer zu viel! Hilf mit, sichere Schutzgebiete für Wale zu errichten.
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Pottwale können bis zu 20 Meter lang werden. Männchen erreichen in der Regel eine Länge von etwa 16 bis 18 Metern, während Weibchen etwas kleiner sind und in der Regel etwa 12 bis 14 Meter messen.
Pottwale wiegen in der Regel zwischen 35 und 57 Tonnen. Männliche Pottwale sind schwerer als weibliche – mit Männchen, die bis zu 60 Tonnen schwer sein können. Weibchen können zwischen 25 und 40 Tonnen wiegen.
Pottwale haben 18 bis 26 Zähne im Unterkiefer, die scharf und konisch sind. Der Oberkiefer hat keine Zähne, was ihnen eine ungewöhnliche Gebissstruktur verleiht. Ihre Zähne helfen ihnen, große Beutetiere wie Tintenfische zu fangen.
Pottwale gehören zu den lautesten Tieren im Ozean. Ihre Klicklaute können bis zu 230 Dezibel erreichen, was lauter ist als ein Düsenjet, der etwa 150 Dezibel erzeugt. Diese Klicks werden für die Echolokation und Kommunikation genutzt.
Pottwale sind Fleischfresser und ernähren sich vor allem von Tintenfischen, darunter auch große Arten wie der Riesentintenfisch. In manchen Fällen fressen sie auch kleine Fische. Die Jagd erfolgt oft in Tiefen von bis zu 3.000 Metern.
Pottwale können ein Alter von bis zu 70 Jahren erreichen. Einige Weibchen können sogar noch älter werden, während Männchen in der Regel eine kürzere Lebensspanne haben und etwa 40 bis 50 Jahre alt werden.
Pottwale sind in allen Ozeanen zu finden, sowohl im warmen als auch im kalten Wasser. Sie bevorzugen jedoch tiefere Gewässer und sind häufig in der Nähe von tiefen Meeresgräben anzutreffen.
Pottwale haben einen markanten, rechteckigen Kopf, der etwa ein Drittel ihrer Körperlänge ausmacht. Ihr Körper ist dunkelgrau bis schwarz, und sie haben eine seitlich abgeflachte Schwanzflosse. Ihr wichtigstes Merkmal ist der massige Kopf, der mit einem riesigen Spermaceti-Organ gefüllt ist, das bei der Echolokation hilft.
Pottwale können bis zu 3.000 Meter tief tauchen, um Tintenfische und andere Beutetiere zu jagen. Die Tauchgänge dauern oft zwischen 40 und 60 Minuten, mit einigen Rekord-Tauchgängen von über 2 Stunden.
Pottwale singen nicht wie andere Wale. Sie kommunizieren hauptsächlich mit Klickgeräuschen, die für die Echolokation und soziale Interaktionen genutzt werden. Diese Klicks können eine enorme Lautstärke erreichen und helfen den Walen, ihre Umgebung und Beute zu erkennen.