Schmetterlinge in Österreich: 8 spannende Fakten
Schmetterlinge sind faszinierende Wesen, die nicht nur unsere Gärten und Wiesen verschönern, sondern auch eine wichtige Rolle im Ökosystem spielen. In Österreich sind sie jedoch zunehmend bedroht, was ihre Erhaltung zu einer dringenden Aufgabe macht. Wir verraten Ihnen 8 spannende Fakten über Schmetterlinge in Österreich und erzählen Ihnen, wie Sie dazu beitragen können, sie zu schützen.
1. Schmetterlinge lassen sich in Tagfalter und Nachtfalter unterscheiden
Tagfalter und Nachtfalter unterscheiden sich hinsichtlich ihres Aussehens und der Tageszeit, zu der sie munter sind. Die meisten Tagfalter sind tagsüber aktiv. Man erkennt sie oft an ihren lebhaften Farben. Nachtfalter fliegen hingegen meist nachts und sind oft unauffälliger gefärbt.
Allerdings lassen die genannten Merkmale keine eindeutige Einordnung zu. Das Taubenschwänzen etwa zählt zu den Nachtfaltern, ist aber tagaktiv!
2. Das Große Ochsenauge ist die häufigste Schmetterlingsart in Österreich
Das Große Ochsenauge ist der am häufigsten gemeldete Schmetterling des Jahres 2022 in Österreich. Diese Art erkennen Sie vor allem an einem gelben wie ein Auge aussehenden Fleck auf den Vorderflügeln. Dieser ist bei den Weibchen deutlich größer als bei den Männchen. Damit schreckt das Große Ochsenauge seine Feinde ab. Ansonsten sind die Flügel dunkelbraun mit einer breiten grauen Binde auf den Unterseiten der Hinterflügel.
Die zweithäufigste Art ist das Tagpfauenauge, welches ebenso Feinde mit einer Augenzeichnung abschreckt. Es wurde übrigens zum Schmetterling des Jahres 2024 in Österreich gekürt. Auch der Hauhechel-Bläuling und das Kleine Wiesenvögelchen sind noch häufig anzutreffen.
3. Schmetterlinge sind wertvolle Bestäuber und wichtig für die Artenvielfalt
Schmetterlinge tragen genau wie Bienen zur Bestäubung von Blütenpflanzen bei. Sie sind somit entscheidend für die Fortpflanzung vieler Pflanzenarten und damit für die Artenvielfalt. Auch als Nahrungsquelle für Vögel und andere Tiere sind sie nicht zu unterschätzen. Zusätzlich spielen die Schmetterlingsraupen eine wichtige Rolle für den ökologischen Kreislauf. Denn manche können neben Pflanzen auch Totholz, Pilze, Früchte sowie Tierhäute und Felle fressen und verwerten diese weiter.
4. Schmetterlinge mögen Ihren Garten, wenn …
… heimische Wildblumen blühen
Schmetterlinge mögen es besonders bunt und duftend und ernähren sich, genau wie Bienen, von Nektar. Mit heimischen Wildblumen können Sie ihnen ein tolles Buffet anbieten, um sie anzulocken. Besonders gern mögen sie Kartäusernelke, Tüpfel-Johanniskraut, Tauben-Skabiose und Wilden Majoran. Wichtig ist, dass Sie Blumen wählen, deren Blüten ungefüllt sind, deren Staubblätter also nicht in Blütenblätter umgezüchtet wurden. Nur aus ihnen können die Schmetterlinge genüsslich Nektar schlürfen. Achten Sie zudem darauf, keine Pestizide zu verwenden, denn diese können tödlich für die sensiblen Schmetterlinge sein.
… sie auch früh und spät im Jahr Nahrung und Unterschlupf finden
Wer Faltern Gutes tun möchte, stellt sicher, dass vom Frühjahr bis zum späten Herbst immer etwas im Garten blüht. Für das Frühjahr bieten sich Frühblüher wie zum Beispiel Blaustern oder Schlüsselblume an. Für den Herbst eignen sich Spätblüher wie die Neubelgische Aster oder die Herbst-Purpur-Fetthenne sowie das Weidenröschen.
Zusätzlich hat es Sinn, nachtaktive Pflanzen zu säen. Diese entfalten erst in der Dämmerung ihr volles Aroma und öffnen ihre Blüten. Dadurch ziehen sie Nachtfalter wie das Wiener Nachtpfauenauge an und bieten auch ihnen Nahrung. Es eignen sich Nachtkerze, Geißblatt oder auch das Nickende Leimkraut.
… Sie auch an die Raupen denken
Genau wie für die Schmetterlinge sollten Sie auch ein reichhaltiges Angebot für Raupen bereitstellen. Denn ohne Raupen keine Schmetterlinge! Die Raupen ernähren sich im Vergleich zu den Schmetterlingen jedoch nicht von Nektar, sondern eher von den Blättern, Zweigen, Blüten und Wurzeln einheimischer Pflanzen. Hier mögen viele von ihnen unterschiedliche Pflanzen. Zum Beispiel eignen sich Brennnesseln, Petersilie, Gräser oder auch Johannisbeere, Wilde Möhren und Salweiden.
… Sie den Schmetterlingen beim Überwintern helfen
Rechen Sie nicht sämtliches Laub und Reisig weg, sondern lassen Sie Haufen liegen. Denn darin könnten sich verpuppte Raupen oder sogar Schmetterlinge, wie der Zitronenfalter, befinden, um dort zu überwintern.
Andere wie Tagpfauenauge und Kleiner Fuchs zum Beispiel brauchen es noch etwas wärmer und überwintern daher eher an geschützten Plätzen im Geräteschuppen oder auf dem Dachboden. Wenn sie dann im Frühling wieder erwachen, müssen sie den jeweiligen Raum verlassen können. Helfen Sie ihnen dabei, indem Sie im Frühjahr entsprechende Fenster und Dachluken einen Spaltbreit öffnen.
5. Schwarze Schmetterlinge gelten als mystisch
Viele Menschen empfinden schwarze Schmetterlinge als besonders eindrucksvoll. Sogar Serien und Bücher wurden schon nach schwarzen Schmetterlingen benannt. Es gibt nicht nur eine, sondern viele Arten, die schwarz gefärbt sind. Sie sehen sehr unterschiedlich aus:
Trauermantel, Blauschwarzer Eisvogel, Schwarzbrauner Trauerfalter und auch der Admiral zum Beispiel haben großflächig schwarze Flügel.
6. Der größte Schmetterling in Österreich ist der Segelfalter, der kleinste der Zwergbläuling
Die Größe von Schmetterlingen variiert stark. Der größte in Österreich heimische Schmetterling ist der Segelfalter, welcher eine Flügelspannweite von 60 bis 80 Millimetern erreicht. Wie so oft in der Tierwelt sind die Weibchen auch hier deutlich größer als die Männchen. Der kleinste in Österreich heimische Schmetterling ist der Zwergbläuling. Dieser hat eine Flügelspannweite von 18 bis 22 Millimetern. Egal ob erstaunlich klein oder beeindruckend groß: Alle Schmetterlinge sind faszinierend und schützenswert!
7. Schmetterlinge durchleben eine faszinierende Metamorphose
Die Verwandlung eines Schmetterlings von der Larve über die Puppe zum ausgewachsenen Insekt ist ein beeindruckendes Beispiel für Metamorphose in der Natur. Die Körperform, die Organe und sogar die Art der Ernährung verändern sich dabei komplett.
Alles beginnt mit der Eiablage. Dafür wählen Schmetterlingsweibchen Pflanzen, von denen die Raupen später fressen können. Bei den meisten Arten schlüpfen die Raupen nach etwa acht Tagen. Statt eines Skeletts sind Raupen von einer festen Hülle aus Chitin umgeben, die nicht mit ihnen mitwächst. Deshalb häuten sie sich im Laufe ihres Lebens etwa viermal. Nach der vierten Häutung ist meistens das letzte Raupenstadium erreicht. Dieses dauert etwa vier Wochen.
Danach folgt die Entpuppung von der Raupe zum Schmetterling. Der Kokon wird meist von den Raupen aus selbst gesponnener Seide gebaut, welche sie mithilfe einer Drüse produzieren. Einige Falter befestigen sich in aufrechter Position an Zweigen, andere kopfüber – und wiederum andere liegen verpuppt am Boden verborgen.
Während der Verpuppung werden die Raupenorgane abgebaut oder teilweise umgeformt und zu Falterorganen umgebildet. Bei diesem Vorgang, der sich Metamorphose nennt, wird aus der Raupe ein Schmetterling. Nach etwa 14 Tagen schlüpft der Falter aus seinem Kokon. Er kann nun fliegen und die Welt erkunden!
8. Viele Schmetterlinge in Österreich sind gefährdet
In Österreichs Gärten und Parks werden Schmetterlinge leider immer seltener gesichtet. Sie sind ähnlich stark bedroht wie Wildbienen, denn von den heimischen Tagfalterarten und den wichtigsten 800 Nachtfalterarten stehen bereits alle auf der Roten Liste. Etwa die Hälfte der Tagfalterarten und circa 600 Nachtfalterarten sind dort als gefährdet eingestuft. Die Bedrohung wird hauptsächlich durch Lebensraumverlust, Bodenversiegelung, Mooraustrocknung und den Einsatz von Pestiziden verursacht. Folglich haben die Schmetterlinge nicht mehr genug Platz zum Leben, finden nicht mehr genug zu fressen oder werden vergiftet.
Schmetterlinge sind nicht nur schöne Kreaturen, sondern sie haben auch einen unfassbaren ökologischen Wert. Je bedrohter sie sind, desto bedrohter ist auch unsere gesamte Biodiversität und damit unsere Lebensgrundlage.
Retten Sie gemeinsam mit uns die Vielfalt der Natur! Unterschreiben Sie gleich unsere Petition zum Schutz der Wildbienen und Schmetterlinge!
Jetzt Petition unterzeichnen!
In Österreich gibt es immer weniger Wildbienen, Hummeln und andere wichtige Bestäuber! Pestizide, Monokulturen, Schädlinge, Krankheiten und Klimakrise bedrohen sie.
Petition unterzeichnenFragen & Antworten
Eine Vielzahl von Schmetterlingsarten ist in Österreich gefährdet, darunter der Hochmoor-Bläuling und der Hochmoorgelbling, die beide spezielle Lebensräume wie Hochmoore benötigen.
Die Lebensspanne von Schmetterlingen variiert sehr nach Art. Tagfalter haben eine durchschnittliche Lebenserwartung von vier bis zwölf Wochen. Der Zitronenfalter kann allerdings beispielsweise sogar bis zu einem Jahr alt werden.
Wenn es regnet, fliegen Schmetterlinge meist nicht, sondern verstecken sich an geschützten Stellen, wie etwa der Unterseite von Baumblättern.
Insgesamt haben Schmetterlinge sechs Beine, wovon allerdings nur vier wirklich als Beine benutzt werden. Die anderen zwei helfen dem Schmetterling bei der Reinigung seiner Fühler und Facettenaugen.