Was fressen Igel?
7 Fakten zur Ernährung
Igel sind kleine, putzige Säugetiere, die uns mit etwas Glück begegnen, wenn sie nächtens in der Wiese rascheln. Doch was steht eigentlich auf ihrem Speiseplan? Spontan könnte man denken, dass Gemüse eine gute Wahl ist – doch das ist ein Irrtum!
Entdecken Sie sieben entscheidende Fakten, die Igeln helfen, gesund und fit durchs Jahr zu kommen – denn immer mehr verhungern und sie sind mehr denn je auf unsere Unterstützung angewiesen.
1. Futter für Igel: Insekten sind ihr Gemüse
Igel gehören zu den Insektenfressern und haben einen hohen Proteinbedarf. Ihr Speiseplan umfasst vor allem tierische Nahrung, die sie bei ihren nächtlichen Streifzügen erbeuten. Besonders beliebt sind Käfer, Ohrwürmer und Regenwürmer. Aber auch Larven von Schmetterlingen und andere Insekten gehören zu den Favoriten der kleinen Stacheltiere.
2. Stimmt es: Fressen Igel Äpfel?
Igel sind keine Vegetarier! Während sie in der Natur auf eine Vielzahl von tierischen Nahrungsquellen zurückgreifen, lassen sie Obst und Gemüse in der Regel links liegen. Wenn sie Interesse an einem Apfel zeigen, dann nur wegen des Wurms drin. Zwar können sie gelegentlich auch auf Futter wie Obst zugreifen, wenn ihre bevorzugte Nahrung knapp ist, aber das sind nur Ausnahmen. Für ihre Gesundheit ist es wichtig, ihnen keine pflanzlichen Nahrungsmittel wie Äpfel oder Karotten anzubieten. Besonders bedenklich neben Obst und Gemüse sind Nüsse. Diese können Verdauungsprobleme verursachen.

3. SOS Igelchen? Die richtige Ernährung für Ihren Schützling
Wer einen unterernährten Igel findet, sollte ihm helfen – vor allem im Herbst, wenn es für die Tiere höchste Zeit ist, ausreichend Fettreserven für den Winterschlaf anzulegen. Eine artgerechte Fütterung besteht aus hochwertigem feuchten Katzenfutter, das viele tierische Proteine enthält, sowie gekochtem Rührei oder ungesalzenem, gekochtem Fleisch. Auch eine Schale frisches Wasser sollte immer bereitstehen. Achten Sie darauf, dass Sie dem Igel NIEMALS Milch anbieten – Igel können Laktose nicht verdauen, was zu schweren Verdauungsstörungen führen kann.
4. Vorsicht bei Igelfutter im Handel
Im Handel erhältliches Igelfutter ist oft nicht artgerecht, da es Getreide, Rosinen oder Zucker enthalten kann – alles Zutaten, die Igel nicht verdauen können. Im Vergleich zu Katzen- und Hundefutter sind die Zutaten und Inhaltsstoffe von Igelfutter gesetzlich nicht geregelt und auch nicht kontrolliert. Wenn Sie also Igel füttern möchten, sollten Sie sich für spezielles Igelfutter ohne Getreide oder Zucker entscheiden oder auf bewährte Nahrungsmittel wie hochwertiges, feuchtes Katzenfutter zurückgreifen. Bei Trockenfutter ist nämlich der Getreide- und Gemüseanteil zu hoch.
5. Fressen Igel Schnecken?
Igel fressen Schnecken nur, wenn ihre bevorzugte Nahrung – Insekten – knapp ist. Früher machten Schnecken und Regenwürmer nur einen kleinen Teil ihrer Ernährung aus. Doch mit dem Rückgang der Käfer sind Igel zunehmend gezwungen, auf diese Alternativen auszuweichen – mit fatalen Folgen. Schnecken sind Überträger von Lungenwürmern, die Jungtiere besonders hart treffen. Bei Befall leiden sie unter Husten und Atemnot, sie verlieren an Gewicht. Im schlimmsten Fall sterben sie.
6. Im Herbst wird der Appetit größer
Gerade in der Übergangszeit von Herbst zu Winter entwickeln Igel einen besonders großen Appetit. Eine Tagesration von rund 150 Gramm Futter ist keine Seltenheit, da sie versuchen, sich ein ausreichendes Fettpolster anzufressen. Ein Igel muss mindestens 600 Gramm wiegen, um sicher in den Winterschlaf zu gehen, ohne Gefahr zu laufen, während dieser Zeit zu verhungern. Es ist daher wichtig, im Herbst regelmäßig Futter anzubieten, wenn Igel im Garten unterwegs sind.
7. Fütterung im Frühling und Winter
Wenn sie im Frühling aus dem Winterschlaf erwachen oder in milden Perioden aktiv werden, ist es hilfreich, wenn eine Futterstelle regelmäßig aufgefüllt wird. Bieten Sie den Tieren eine Mischung aus feuchtem Katzenfutter, ungesalzenem Fleisch und Rührei an. Achten Sie darauf, dass keine Reste über Nacht im Freien stehen bleiben, um keine anderen Tiere wie Katzen oder Vögel anzulocken.
Alarmstufe Rot! Harte Zeiten für Igel
Igel sind durch die industrielle Landwirtschaft zunehmend bedroht. Monokulturen, das Roden von Bäumen und der Einsatz von Pestiziden zerstören ihre Lebensräume und rauben ihnen ihre Nahrung. Zusätzlich erschweren extreme Wetterbedingungen durch die Klimakrise ihr Überleben. Der dramatische Rückgang der Igelzahlen hat dazu geführt, dass sie nun auf der Roten Liste der bedrohten Arten stehen.
Du kannst Igeln helfen, indem du wilde Zonen im Garten stehen lässt, in denen Igel genug Insekten zum Fressen finden. Tabu sind auch giftige Spritzmittel.
Es ist Zeit zu handeln! Wir müssen uns für eine nachhaltige Landwirtschaft einsetzen, die den Igeln ihren Lebensraum zurückgibt und den Einsatz von Pestiziden reduziert. Helfen Sie mit, die Igel zu retten und unterzeichnen Sie die Petition!
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Hungrig und heimatlos: Igel finden kaum noch Platz zum Leben und nicht mehr genug zu fressen!
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