Marktcheck: Eier in Fertigprodukten
Nachhaltigkeit im Test 2-2017
Der Greenpeace-Marktcheck hat im Februar Lebensmittel mit Ei in den Supermärkten unter die Lupe genommen. Denn in Fertigprodukten können Eier aus Käfighaltung nach wie vor nicht ausgeschlossen werden können.

Die Tabelle unten zeigt: Die Supermärkte punkten mit ihren Eigenmarken, bei denen die verwendeten Eier meist aus Freiland- und Bodenhaltung stammen. Interspar wird Testsieger vor Merkur, beide erhalten ein „Gut“. Spar (Spar-Märkte und Eurospar) und Sutterlüty liegen gleich auf. Auch Hofer erhält die Note "Gut". Billa, MPreis und PennyMarkt bekommen ein "Befriedigend". Ein "Genügend" gibt es für Unimarkt und Lidl.
Die Ergebnisse

Hier finden sich die detaillierten Ergebnisse zum Abschneiden und die Infos zum Angebot der Supermärkte
Käfigeier in Fertigprodukten
Im Gegensatz zu frischen Eiern bleibt bei verarbeiteten Eiern, die in unseren Lebensmitteln landen, vieles im Dunkeln. Greenpeace-Sprecherin Hanna Simons: „Oft kann man nur raten, aus welcher Art der Hühnerhaltung die Zutat Ei in vielen Produkten stammt. Bei bekannten Marken wie ꞌMaggiꞌ und ꞌKnorrꞌ erfahren wir nicht, ob die Hühner ihr Leben hinter Gitter verbracht haben. Es ist zudem auch nicht klar, ob sie gentechnisch verändertes Futter bekommen haben.“ Dass es auch ohne Käfigeier geht, beweisen die frisch verkauften Eier aus Österreich: Sie sind ausschließlich aus Freiland- und Bodenhaltung. Und bei der Fütterung der Hühner kommt kein Gentech-Soja zum Einsatz.
Zehn Produkte und die Bewertung
Greenpeace hat zehn Produkten mit Ei - darunter Nudeln, Kekse, Krapfen und Mayonnaise - ausgewählten und abgefragt, ob die Eier aus Boden- oder Freilandhaltung stammen, Käfighaltung also ausgeschlossen werden kann. Bewertet wurde auch, ob die Produkte in Bio-Qualität verfügbar sind und ob die Eier aus gentechnikfreier Herstellung stammen.
Die zehn ausgewählten Produkten und die Test-Kriterien
Eigenmarken mit Boden- und Freilandeiern
Lob gibt es von Greenpeace für die Eigenmarken der Supermärkte. Für ihre Marken wie „S-Budget“, „Clever“ und „Lomee“haben die Supermärkte klare Richtlinien, die den Einsatz von Käfigeiern verbieten. Einzige Ausnahme ist die Marke „Jeden Tag“ der Firma Pfeiffer in Oberösterreich, die bei MPreis und Unimarkt erhältlich ist: Für diese gibt es keine Vorgaben für die Haltungsform der Hühner.
Es braucht bessere Kennzeichnung
Greenpeace kritisiert, dass es sowohl bei den Eigenmarken der Supermärkte als auch bei den Markenartikeln der Lebensmittelindustrie an den Informationen auf den Verpackungen mangelt. Ausschließen können die KonsumentInnen den Einsatz von Käfigeiern in Fertigprodukten nur bei entsprechend gekennzeichneten Produkten. „Aus Konsumentensicht ist die derzeitige Situation wenig zufriedenstellend. Greenpeace fordert daher eine Verbesserung der Kennzeichnung für alle Lebensmittel mit Ei. Dann wär auch Schluss mit den billigen Käfigeiern in Fertigprodukten“, sagt Hanna Simons.
Bio ist die beste Wahl
Sicherheit beim Kauf bieten Produkte in Bio-Qualität: Die Herstellung ist umweltfreundlicher als bei herkömmlich produzierten Produkten, es ist garantiert kein gentechnisch verändertes Futter zum Einsatz gekommen und die Tierhaltung erfüllt deutlich höhere Ansprüche. Alle Bio-Produkte sind klar gekennzeichnet und am EU Bio-Logo erkennbar, einem weißen Blatt aus Sternen auf grünem Hintergrund.
Nachhaltigkeit auf dem Prüfstand
Unter dem Titel „Nachhaltigkeit im Test“ nimmt der Greenpeace-Marktcheck regelmäßig das Sortiment des österreichischen Einzelhandels unter die Lupe. Jeweils zu Monatsanfang veröffentlicht Greenpeace ein Ranking der größten Supermarktketten in Österreich. Das Ranking, die Test-Kriterien und Gewichtungen sowie Produktinformationen finden Sie hier
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Mit unseren Marktchecks zeigen wir auf, welche Produkte Konsument:innen in heimischen Supermärkten bedenkenlos kaufen können und wo noch Handlungsbedarf besteht. Bitte ermöglichen Sie es uns, noch viel weitere Checks durchzuführen und so das Angebot umweltfreundlicher Produkte zu verbessern!