Marktcheck: Sortiment Honig
Nachhaltigkeit am Prüfstand im November 2019
Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hat das Honigangebot in den größten heimischen Supermarktketten überprüft. Beurteilt wurden neben der Anzahl und dem Anteil von Bio-Honig im Sortiment auch die Herkunft und Kennzeichnung auf den Produkten.
Greenpeace kritisiert bei den Produkten im Test, dass bei mehr als der Hälfte des Honigs nicht nachvollziehbar ist, wo er produziert wurde. Denn die Kennzeichnung ‘Mischung von Honig aus EU- und Nicht-EU-Ländern’ ist wenig aussagekräftig.
Positiv bewertet die Umweltschutzorganisation, dass rund 17 Prozent des Honigs im Supermarkt bio sind.
Die Ergebnisse
Zur Tabelle: Billa und Mekur erreichen ex aequo den Testsieg dank den Maßnahmen zum Schutz der Bienen wie einem strengen Pestizidreduktionsprogramm für Obst und Gemüse. Mit einem kleinen, aber feinen Angebot belegt Hofer Platz 3. Auch Spar und Interspar erhalten für ihr Honigangebot ein "Gut".
Wie die Supermärkte abschneiden & was sie anbieten
Herkunft bei Hälfte der Produkte nicht nachvollziehbar
Österreich ist beim Honig kein Selbstversorger, 80 Prozent des hierzulande verkauften Honigs werden importiert. "Die Konsumentinnen und Konsumenten bleiben über die genaue Herkunft des Honigs meistens im Dunkeln”, kritisiert Sebastian Theissing-Matei, Landwirtschaftsexperte von Greenpeace in Österreich.
Bei 50 Prozent des handelsüblichen Honigs ist als Herkunft ‘Mischung von Honig aus EU- und Nicht-EU-Ländern’ angegeben. Selbst wenn einer Honigmischung aus China nur eine kleine Menge Honig aus der EU beigemischt wird, darf diese nach geltender Honigverordnung als „Mischhonig aus EU- und Nicht-EU-Ländern“ gekennzeichnet werden. Daher fordert Greenpeace eine Verbesserung der Kennzeichnung. “Der Hinweis, dass ein Honig sowohl aus der EU als auch nicht aus der EU kommt, führt jede Idee einer transparenten Herkunftskennzeichnung ad Absurdum. Solange die Honigverordnung dieses Schlupfloch zulässt, müssen die Hersteller hier mit gutem Beispiel voran gehen und selber für mehr Transparenz auf den Produkten sorgen”, fordert Theissing-Matei. Nur bei heimischem Honig steht laut Recherchen von Greenpeace Österreich als Herkunftsland immer auf dem Produkt.
Abgefüllt ist nicht gleich hergestellt
Auf einigen Produkten in den Supermarktregalen findet sich der Hinweis „abgefüllt in Österreich“ in einer rot-weiß-roten Optik. Greenpeace kritisiert, dass dieser nichts über die Herkunft des Honigs aussagt. “Der Aufdruck ‘abgefüllt in Österreich’ gaukelt Konsumentinnen und Konsumenten eine heimische Herkunft vor, sagt aber tatsächlich nichts über die Produktionsländer des Honigs aus”, so Theissing-Matei.
Gutes Bio-Angebot im Handel
Positiv beurteilt Greenpeace, dass immerhin 17 Prozent des Honigs in den Supermärkten Bio-Qualität haben. Denn die biologische Landwirtschaft schützt Bienen und andere Bestäuber, die unersetzbar für eine sichere Versorgung mit Lebensmitteln wie Obst und Gemüse sind. Entsprechend dürfen bei der Produktion von Bio-Honig in der Pflege der Bienenstöcke und im Krankheitsfall ausschließlich für Bienen unbedenkliche Stoffe eingesetzt werden.
Österreichischer Honig in Bio-Qualität ist flächendeckend bei Interspar, Spar und dem Tiroler Supermarkt MPreis erhältlich sowie regional auch bei Billa und Merkur. KonsumentInnen empfiehlt Greenpeace zu Bio-Honig aus Österreich zu greifen, um eine regional verankerte und umweltfreundliche Honigproduktion zu unterstützen. „Bio-Honig aus der Region ist besonders empfehlenswert, denn er schützt Bienen als wichtigste Bestäuber von Obst und Gemüse und sichert damit auch unsere Lebensmittelversorgung“, sagt Theissing-Matei.
Zahlen und Fakten zu Honig
Die ÖsterreicherInnen konsumieren pro Jahr und Kopf 1,2 Kilogramm Honig und kaufen heimischen Honig am liebsten direkt beim Erzeuger. In den Supermärkten gibt es Honig verschiedenster Herkunft und Qualität, von unterschiedlichen Anbietern, von den Eigenmarken des Handels oder von den bekannten Abfüllunternehmen wie D’arbo und Honigmayr. Mehr Infos zu Honig von Greenpeace.
Nachhaltigkeit auf dem Prüfstand
Unter dem Titel „Nachhaltigkeit im Test“ nimmt der Greenpeace-Marktcheck regelmäßig das Sortiment des österreichischen Einzelhandels unter die Lupe. Jeweils zu Monatsanfang veröffentlicht Greenpeace ein Ranking der größten Supermarktketten in Österreich. Alle Infos unter
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Mit unseren Marktchecks zeigen wir auf, welche Produkte Konsument:innen in heimischen Supermärkten bedenkenlos kaufen können und wo noch Handlungsbedarf besteht. Bitte ermöglichen Sie es uns, noch viel weitere Checks durchzuführen und so das Angebot umweltfreundlicher Produkte zu verbessern!