Marktcheck: Versteckte Käfig-Eier
Nachhaltigkeit im Test 3-2018
Anlässlich des bevorstehenden Osterfestes hat Greenpeace Lebensmittel mit Ei unter die Lupe genommen. Während in den Supermarktregalen Frischeier aus Käfighaltung keinen Platz mehr haben, sind Käfigeier in Fertigprodukten nach wie vor enthalten. Die Eigenmarken der Supermärkte enthalten bis auf eine Ausnahme nur Eier aus Boden- und Freilandhaltung.
Die Tabelle zeigt: Testsieger wird Hofer mit einem „Gut“, die Mehrheit der anderen Supermärkte schneidet mit einem „Befriedigend“ ab.
Bewertet hat Greenpeace die Haltungsform der Hühner, also in welchen und wie vielen Produkten Freiland-, Boden- oder Käfigeier verarbeitet wurden. Punkten konnten die Supermärkte bei der Herkunft aus Österreich und der gentechnikfreien Fütterung der Tiere. Beurteilt wurde auch, ob diese Informationen auch auf der Verpackung ersichtlich sind. Bei der Kategorie "Eigenmarken/Maßnahmen" wollte Greenpeace wissen, welche weiteren Schritte die Supermärkte setzen, um ihre eigenen Marken und das gesamte Sortiment zu verbessern.
Produkte im Eier-Test
Greenpeace hat für diesen Test fünf Produktgruppen ausgewählt und die in den Supermärkten erhältlichen Produkte abgefragt: Ei-Aufstriche, Teigwaren mit Ei, Mayonnaise, Gugelhupf und Basis für Semmelknödel.
In den Aufstrichen und Teigwaren finden sich nur Eier aus Boden- und Freilandhaltung.
Käfigeier verstecken sich nach wie vor im Gugelhupf, in der Mayonnaise sowie in der Basis für Semmelknödel.
„Während frische Eier in den Supermärkten schon seit langem nur mehr aus Bodenhaltung oder der besseren Freilandhaltung kommen, verstecken sich Käfigeier immer noch in verarbeiteten Produkten“, kritisiert Nunu Kaller, KonsumentInnensprecherin bei Greenpeace in Österreich.
Eigenmarken mit Boden- und Freilandeiern
Bei ihren Eigenmarken haben die Supermärkte klare Richtlinien: Marken wie clever, Lomee oder S-Budget enthalten ausschließlich Boden- und Freilandeier. Das gilt nicht für die Marke „Jeden Tag“, erhältlich bei MPreis und Unimarkt, bei dieser ist der Einsatz von Käfigeiern nicht ausgeschlossen.
Alle Infos zum Abschneiden der Supermärkte
Käfigeier auf unseren Tellern
Über 80 Prozent der ÖsterreicherInnen lehnen Eier aus Käfighaltung und das damit verbundene Tierleid ab. Dennoch essen die ÖsterreicherInnen laut Statistik im Schnitt bis zu einem Käfigei pro Woche. Über Flüssigei oder Eipulver in der Gastronomie und über Fertigprodukte aus dem Supermarkt landet es auf den Tellern.
Kennzeichnung ist mangelhaft
Bei einem Drittel der eihaltigen Produkte im Handel fehlt die Angabe, wie das Huhn gehalten wurde oder woher es kommt. Das öffnet Tür und Tor für Eier aus Käfighaltung. Leider sind auch die Eigenmarken der Supermärkte nicht lückenlos gekennzeichnet, und das obwohl sie nur Boden- oder Freilandeier enthalten.
Verbesserung bei Industriemarken
Der Marktcheck zeigt Wirkung: Im Zuge dieses Tests hat der Hersteller von Jomo-Gugelhupf begonnen, Käfigeier in seinen Produkten durch Eier aus Bodenhaltung zu ersetzen. Die Umstellung war aber zum Zeitpunkt des Testes noch nicht abgeschlossen.
Bio ist besser
Um Käfigei völlig auszuschließen und gleichzeitig auch die Umwelt zu schonen, empfiehlt Greenpeace auch für das Osterfest Bio-Produkte: Bio-Pinzen sind bei Lidl und MPreis und natürlich in allen Bio-Supermärkten erhältlich. „Bio ist auch zu Ostern die beste Wahl! Im Gegensatz zu vielen konventionell produzierten Fertigprodukten, kommt ‚Bio‘ garantiert ohne Tierleid und Gentechnik aus“, sagt Kaller.
Infos zu versteckten Käfig-Eiern
Nachhaltigkeit auf dem Prüfstand
Unter dem Titel „Nachhaltigkeit im Test“ nimmt der Greenpeace-Marktcheck regelmäßig das Sortiment des österreichischen Einzelhandels unter die Lupe. Jeweils zu Monatsanfang veröffentlicht Greenpeace ein Ranking der größten Supermarktketten in Österreich. Alle Infos finden sich hier.
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Mit unseren Marktchecks zeigen wir auf, welche Produkte Konsument:innen in heimischen Supermärkten bedenkenlos kaufen können und wo noch Handlungsbedarf besteht. Bitte ermöglichen Sie es uns, noch viel weitere Checks durchzuführen und so das Angebot umweltfreundlicher Produkte zu verbessern!