Marktcheck von Samen-Sackerl
Der Marktcheck im März 2024
Beim Essen achten viele auf Bio-Gemüse, bei der Gartenarbeit auf die entsprechende Bio-Erde und einen natürlichen Dünger. Wesentlich ist auch die Auswahl der Samen, denn das beeinflusst nicht nur die Ernte, sondern auch die Umwelt. Ein Beitrag zum Schutz der Vielfalt von Pflanzen und Tieren ist biologisches und samenfestes Saatgut.
Viel Bio-Saatgut im Supermarkt
Greenpeace hat bei einem Marktcheck geprüft, wie umweltfreundlich das Saatgut in den österreichischen Supermarktketten ist. Anhand von zehn ausgewählten Samen-Sorten wie Salat, Karotten, Radieschen, Spinat, Kräuter und Blumensamen hat Greenpeace die Sortimente der Märkte verglichen. Erfreulich für das Gärtnern daheim: Bei mehr als 90 Prozent der erhobenen Sorten ist auch Saatgut in Bio-Qualität erhältlich, alle Samen sind “samenfest” und damit wieder vermehrbar. Rund 60 Prozent der geprüften Samen bei zehn Sorten gibt es auch aus Österreich.
Top sind traditionelle, samenfeste Bio-Sorten
Wie die Samen hergestellt werden und welche Sorten wir wählen, hat Auswirkungen auf die Umwelt. “Alte” Saatgut-Sorten aus biologischer Landwirtschaft schonen Boden und Wasser, fördern die Vielfalt von Pflanzen und Tieren, weil sie Lebensraum für Nützlinge bieten und so traditionelle Pflanzen-Sorten erhalten bleiben. Traditionelle Pflanzensorten sind immer samenfest und damit wieder vermehrbar. Der Anbau im nächsten Jahr ist möglich, die Eigenschaften bleiben erhalten und die Pflanzen können sich optimal an die Umgebung anpassen. Hybride Einwegsamen dagegen sind nicht nachbaufähig und müssen jedes Jahr neu gekauft werden. Ein für die weltweit agierenden Chemiekonzerne äußerst profitables Geschäftsmodell.
Agro-Chemie in der Landwirtschaft
Vier große Agrochemie-Konzerne Bayer, Syngenta Group, BASF und Corteva dominieren den globalen Saatgutmarkt. Saatgut und das darauf abgestimmte Spritz- und Düngemitteln werden gemeinsam verkauft und bescheren den Konzernen Milliardengewinne. Mit hybridem, nicht weiter vermehrbaren Samen sowie Patenten auf einzelne Sorten verschaffen sie sich eine Monopolstellung. Die Folgen wie Pestizideinsatz und Monokulturen schaden gefährden viele Pflanzen- und Tierenarten und stören die natürlichen Kreisläufe, die uns in Krisenzeiten die Versorgung mit Nahrungsmitteln sichern.
Ergebnisse des Marktcheck Samen-Sackerl
Beim Sortimentsvergleich des Saatguts in den Supermärkten schneidet Billa am besten ab, Platz zwei belegen ex aequo Billa Plus und MPreis. Das Gartencenter bellaflora erhält die Note “Sehr Gut” für das Angebot an Samen-Sackerl. Dehner und Praskac zeigen sich wenig transparent und haben Greenpeace keine Produktdaten zur Verfügung gestellt. Auch Starkl beteiligt sich nicht am Sortiments-Vergleich nach ökologischen Kriterien.
Mehr Infos zum Angebot der Supermärkte, zu den Bewertungskriterien und Wissenswertes rund um tiefgekühltes Gemüse gibt es im Hintergrundpapier.
Zum Herunterladen gibt es die Tabelle als PDF. Mit dem Marktcheck nimmt Greenpeace regelmäßig das Angebot der größten österreichischen herkömmlichen Supermärkte unter die Lupe und veröffentlicht das Abschneiden der Märkte bei den unterschiedlichen Sortimenten immer hier.
Helfen Sie mit Ihrer Spende!
Mit unseren Marktchecks zeigen wir auf, welche Produkte Konsument:innen in heimischen Supermärkten bedenkenlos kaufen können und wo noch Handlungsbedarf besteht. Bitte ermöglichen Sie es uns, noch viel weitere Checks durchzuführen und so das Angebot umweltfreundlicher Produkte zu verbessern!