Marktcheck: Test Oster-Sortiment
Nachhaltigkeit im Test 4-2017
Zum bevorstehenden Osterfest hat der Greenpeace-Marktcheck frische und Oster-Eier, Eierfarben zum Selberfärben, Schokolade-Hasen und Schinken für das Osterfest unter die Lupe genommen. MPreis wird mit dem besten Angebot für Ostern Testsieger vor Interspar.

Das Osterangebot der Supermärkte ist mehrheitlich "Gut". Nur zwei von zehn Supermärkten bekommen ein "Befriedigend". Die Bestnoten „Ausgezeichnet“ und „Sehr gut“ wurden auch diesmal nicht vergeben.
Die Ergebnisse

Hier die detaillierten Infos zum Abschneiden und zum Angebot der Supermärkte
Die Kriterien für die Bewertung des Oster-Angebotes
Greenpeace hat die folgenden vier Kategorien beurteilt
- ob und wie viele Bio-Produkte erhältlich sind,
- ob bei der Fütterung der Hühner kein gentechnisch verändertes Futter eingesetzt wurde,
- ob die Eierfarben unbedenklich sind und
- ob die Schokolade fair und die Eier artgemäß hergestellt wurden.
Bewertet wurden folgende Produktgruppen:
- Ostereier (gekocht und gefärbt)
- frische Eier (vom Huhn)
- Schinken, Speck, Geselchtes für das Oster-Fest
- Schokolade-Hasen,
- Eierfarben zum Selberfärben
Hier die Kriterien im Detail zum Nachlesen
Kritik an den Eierfarben zum Selberfärben
Auch heuer hat Greenpeace Ostereierfarben zum Selberfärben unter die Lupe genommen und warnt vor den Produkten zum Färben der Eier: Die meisten enthalten nach wie vor gesundheitlich riskante Azofarbstoffe.
Greenpeace-Sprecherin Hanna Simons mahnt: "Es ist unverantwortlich, dass die meisten Eierfarben zum Selberfärben weiterhin gesundheitsgefährdende Azofarben enthalten. Sie gehören daher nicht in Kinderhände. Beim Eierfärben gelangen die problematischen Stoffe auf die Haut und werden auch mitverzehrt, wenn die Farbe durch die Schale dringt.“
Bei den Marken Brauns, Heitmann und Fixcolor finden sich die bedenklichen Azofarben in fast allen Farb-Varianten. Lob von Greenpeace gibt es dagegen für Lidl: Der Supermarkt bietet heuer als Erster ausschließlich unbedenkliche Eierfarben zum Selberfärben an.
Problematische Azofarben
Die folgenden problematischen Farbstoffe stehen im Verdacht, bei entsprechend veranlagten Personen Unverträglichkeitsreaktionen wie Nesselsucht, Hautödeme und Asthma auszulösen. Auf den Produkten ist entweder die E-Nummer oder der Name des Farbstoffes angegeben.
- E 102 (Tartrazin)
- E 110 (FD&C Yellow Nr. 6 , Gelborange S, Sunsetgelb FCF; gelborange)
- E 122 (Azorubin, Carmoisin)
- E 124 (Cochenillerot A, Ponceau 4R)
- E 129 (Allurarot)
Keine Azofarben, aber laut Greenpeace ebenfalls für die Gesundheit problematisch:
- E 104 (Chinolingelb)
- E 127 (Erythrosin)
Lebensmittel, die Azofarben enthalten, müssen seit Juli 2010 mit dem Warnhinweis „Kann Aktivität und Aufmerksamkeit von Kindern beeinträchtigen“ gekennzeichnet sein, weil sie im Verdacht stehen, an der Auslösung das Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitäts-Syndrom (ADHS) beteiligt zu sein.
Für "Stempelaufdrucke und Farbverzierungen auf den Schalen von Eiern" gilt jedoch eine Ausnahmeregelung bei der Produktkennzeichnung; diese müssen keinen Warnhinweis tragen. Ein Umstand den die Produzenten der Eierfarben zum Selberfärben offensichtlich auf ihre Produkte anwenden.
Grünes Licht für die Ostereier in den Supermärkten
Lob gibt es von Greenpeace für die in den Supermärkten angebotenen bereits gekochten und gefärbten Ostereier: Alle enthalten ausschließlich unbedenkliche Farben.
Alle Oster- und frischen Eier werden gentechnikfrei hergestellt, das heißt, die Hennen erhalten kein gentechnisch verändertes Futter.
Und die Mehrheit der Oster- und frischen Eier stammen aus Freiland- bzw. biologischer Freilandhaltung.
Tipp: Bunte Eier mit Farben aus der Natur
Viele Rezepte und Anleitungen zum Eierfärben mit den Farbstoffen von Pflanzen gibt es im Internet. Viele Tipps und eine Anleitung zum Färben auch bei
www.umweltberatung.at/ostereier-bio-und-natuerlich-gefaerbt
www.mweltberatung.at/diy-ostereier-faerben
Bio ist immer garantiert gentechnikfrei
In der Hälfte der Supermärkte ist es möglich, einen Osterkorb ausschließlich mit Bio-Produkten zu füllen. Bio-Qualität bei gefärbten Eiern und Schoko-Hasen ist immer noch nicht die Regel, aber zumindest ein Produkt ist bei den meisten getesteten Supermärkten zu finden.
Verbesserungsbedarf ortet Greenpeace auch bei Osterschinken: Schinken, Speck und Geselchtes in Bio-Qualität werden im Supermarkt nur vereinzelt angeboten. Die meisten herkömmlich produzierten Fleischwaren tragen kein Gentechnikfrei-Siegel, somit ist nicht ausgeschlossen, dass gentechnisch verändertes Soja an die Tiere verfüttert wurde.
Schokolade muss bio und fair sein
Bei Oster-Schokolade empfiehlt Greenpeace sowohl auf biologische als auch faire Produktion zu achten. „Ein guter Osterhase schaut drauf, dass die Schokolade im Nest sowohl bio als auch fair ist. Siegel wie Fairtrade garantieren, dass die Schoko-Hasen für unsere Kinder ohne Ausbeutung von Kindern im Süden produziert wurden“, so Hanna Simons. Faire Schoko-Hasen in Bio-Qualität sind bei Hofer sowie bei allen Supermarktketten von Spar erhältlich.
Nachhaltigkeit am Prüfstand
Unter dem Titel „Nachhaltigkeit im Test“ nimmt der Greenpeace-Marktcheck regelmäßig das Sortiment des österreichischen Einzelhandels unter die Lupe. Jeweils zu Monatsanfang wird im Hinblick auf die Erfüllung von nachhaltigen Kriterien ein Ranking der größten Supermarktketten in Österreich veröffentlicht. Infos zu allen Tests hier
Helfen Sie mit Ihrer Spende!
Mit unseren Marktchecks zeigen wir auf, welche Produkte Konsument:innen in heimischen Supermärkten bedenkenlos kaufen können und wo noch Handlungsbedarf besteht. Bitte ermöglichen Sie es uns, noch viel weitere Checks durchzuführen und so das Angebot umweltfreundlicher Produkte zu verbessern!