Der Marktcheck von Paprikapulver
Ein Marktcheck im Mai 2025
Paprikapulver ist neben Pfeffer das Lieblings-Gewürz in Österreich. Umso alarmierender ist das schlechte Abschneiden von 13 Gewürzen, die im Rahmen des Greenpeace-Marktchecks im Labor auf Rückstände von Pestiziden geprüft wurden: Alle Paprikapulver-Proben waren belastet.

Verbotene Pestizide in Paprikapulver
Im Rahmen eines Marktchecks in den Supermärkten hat Greenpeace auch 13 Proben im Labor auf Pestizid-Rückstände untersuchen lassen. Das Ergebnis zeigt einen regelrechten Pestizid-Cocktail, darunter auch in der EU verbotene Pestizide. Die Proben enthielten Wirkstoffe wie Thiamethoxam, Clothianidin und Chlorpyrifos, die mit Nervenschäden, Hormonstörungen oder Schädigungen der Fruchtbarkeit in Verbindung gebracht werden.
- Alarmierend: Bei zwölf der nachgewiesenen Pestizide ist der Einsatz in der EU verboten, weil diese gesundheits- oder umweltschädlich sind.
- Die 13 getesteten Paprikapulver waren in Summe mit 37 verschiedenen Spritzmitteln belastet.
- In allen konventionellen Proben fanden sich Pestizid-Cocktails mit 10 bis 19 verschiedenen gefährlichen Wirkstoffen.
- Bei zwei Proben überschritten die gemessenen Werte die gesetzlich zulässigen Höchstwerte:
- “Kotányi Paprika scharf” enthielt fast doppelt so viel des Pestizids Chlorfenapyr wie der gesetzliche Grenzwert.
- “Las Hermanas scharf” war 13 Mal stärker mit dem krebserregenden Pestizid Anthrachinon belastet als erlaubt.

Im Zweifel Bio-Gewürze kaufen
Bio-Produkte schnitten deutlich besser ab, denn sie waren vergleichsweise gering belastet. Der Marktcheck zeigt, dass im Schnitt etwa 18 Prozent der Produkte in den Regalen der Supermärkte in Bio-Qualität sind.
Nachgewiesen wurden leider in allen biologischen Proben - wie auch in fast allen konventionellen - Chlorat: Es ist als Pestizid in der EU verboten, darf aber als Desinfektionsmittel und in der Trinkwasseraufbereitung eingesetzt werden und könnte auf diesem Weg in die Paprikapulver gelangt sein.

Marktcheck Paprikapulver im Supermarkt
Der Greenpeace-Marktcheck hat das Angebot an Paprikapulver in den größten heimischen österreichischen Supermärkten geprüft und bewertet, wie viele der Gewürze biologisch hergestellt sind und woher sie kommen. Die Herkunft von Paprikapulver ist bei der Mehrheit der geprüften Produkte Spanien, bei einigen herkömmlich hergestellte Paprikapulvern auch weit entfernte Länder wie Peru, Brasilien und China. Alle Infos im Detail nachzulesen sind beim Angebot der Supermärkte und den Kriterien der Bewertung.
Aber auch die Ergebnisse der Labor-Untersuchung von 13 Proben sind in die Bewertung eingeflossen: Da sowohl Paprikapulver von bekannten Markenartikel-Unternehmen als auch von den Eigenmarken des Handels stark mit - auch in der EU verbotenen - Pestiziden belastet waren, hat Greenpeace bei diesem Marktcheck kein "Sehr Gut" und keinen ersten Platz vergeben.
- Die genauen Ergebnisse der Labor-Untersuchung von 13 Paprikapulver-Proben und weitere Infos finden sich im Hintergrundpapier.

Helfen Sie mit Ihrer Spende!
Mit unseren Marktchecks zeigen wir auf, welche Produkte Konsument:innen in heimischen Supermärkten bedenkenlos kaufen können und wo noch Handlungsbedarf besteht. Bitte ermöglichen Sie es uns, noch viel weitere Checks durchzuführen und so das Angebot umweltfreundlicher Produkte zu verbessern!