Der Marktcheck von Schweinefleisch
Ein Marktcheck im November 2024
Wir essen zu viel Fleisch, das schadet unserer Gesundheit und der Umwelt und verursacht viel Tierleid. Wie der Marktcheck zeigt, hat sich das Fleisch-Angebot in den Supermärkten etwas verbessert: Es gibt mehr Frischfleisch von Schweinen aus besserer Haltung.
Mehr Fleisch aus besserer Haltung
Der Marktcheck in den Supermärkten zeigt, dass der Anteil an Frischfleisch von Schweinen aus besserer Haltung im Vergleich zum letzten Jahr von 4,6 Prozent auf 7,3 Prozent etwas gestiegen ist. Die Mehrheit stammt von konventionellen Haltungen, bei denen die Tiere doppelt so viel Platz und Zugang zu Frischluft haben sowie gentechnikfrei gefüttert werden.
Tierleid im Schnitzel
Bessere Tierhaltung ist aber leider die Ausnahme in der Schweinezucht.
- Neun von zehn Schweinen in Österreich fristen ein tristes Dasein: Zusammengepfercht auf engstem Raum, auf harten Vollspaltenböden, ohne Stroh und Zugang zu Frischluft.
- Der Anteil an Schweinefleisch aus besserer Tierhaltung liegt im Supermarkt bei 7,3 Prozent, davon ein Prozent aus umweltschonender biologischer Tierhaltung.
- Mehr als 90 Prozent der Schweine in Österreich werden mit importiertem gentechnisch verändertem Soja aus Übersee gefüttert.
Ein hoher Fleischkonsum hat weltweite Auswirkungen: Die Nutztierhaltung ist für fast 15 Prozent der vom Menschen verursachten Treibhausgas-Emissionen verantwortlich.
Zu viel Fleisch am Teller
Der Konsum von Fleisch ist in Österreich leicht rückläufig, 2023 wurden im Vergleich zu 2018 etwa zehn Prozent weniger Fleisch verzehrt. Der Trend geht in die richtige Richtung, aber laut aktuellen Ernährungsempfehlungen essen die Österreicher:innen immer noch rund fünf Mal mehr Fleisch, Schinken, Wurst und Co. als empfohlen. Der Gesundheitheit zuliebe sollten wir weniger tierische und mehr pflanzenbasierte Lebensmittel essen.
Haltung zeigen!
Damit Konsument:innen entscheiden können, welche Art der Tierhaltung sie mit ihrem Einkauf unterstützen möchten, fordert Greenpeace mehr Transparenz. Derzeit ist bei Schweinefleisch meist nicht erkennbar, unter welchen Bedingungen die Tiere ihr Leben fristen mussten. Greenpeace fordert, dass die Art der Haltung der Schweine verpflichtend direkt auf der Verpackung gekennzeichnet wird.
Marktcheck von Frischfleisch vom Schwein
Den größten Anteil an Schweinefleisch aus besserer Haltung hatte Billa Plus. In Bedienung ist hier ausschließlich biologisches hergestelltes und herkömmliches Fleisch aus besserer Haltung erhältlich. Laut Greenpeace muss bei allen Supermärkten in Österreich das Schweinefleisch-Angebot verbessert werden, daher ist die beste Note beim Marktcheck ein “Befriedigend”.
Bewertet wurde das Sortiment an Schweine-Frischfleisch, also kein mariniertes Fleisch und kein Faschiertes, gemischt mit anderen Fleischsorten.
Wie die Supermärkte beim Marktcheck von Schwein-Frischfleisch abgeschnitten haben, zeigen die Tabelle unten sowie die Infos zum Angebot der Märkte. Wie Greenpeace die Sortimente beurteilt hat steht in den Bewertungskriterien. Wissenswertes rund um den Fleischkonsum in Österreich finden sich im Hintergrundpapier.
Helfen Sie mit Ihrer Spende!
Mit unseren Marktchecks zeigen wir auf, welche Produkte Konsument:innen in heimischen Supermärkten bedenkenlos kaufen können und wo noch Handlungsbedarf besteht. Bitte ermöglichen Sie es uns, noch viel weitere Checks durchzuführen und so das Angebot umweltfreundlicher Produkte zu verbessern!