Grönland verbietet alle neuen Ölexplorationen
Der jahrelange friedliche und beharrliche Protest von Greenpeace trägt nun Früchte: Die grönländische Regierung hat beschlossen, alle neuen Lizenzen für die Suche nach Öl und Gas zu verbieten.
Aufgrund der eskalierenden Klimakrise und der Sorge um die empfindliche arktische Umwelt hat die neu gewählte grönländische Regierung im Juni 2021 eine wichtige Entscheidung getroffen. Es werden keine neuen Explorationslizenzen für Öl und Gas mehr vergeben. “Die Zukunft liegt nicht im Öl. Die Zukunft gehört den erneuerbaren Energien, und in dieser Hinsicht haben wir viel mehr zu gewinnen", sagte die grönländische Regierung in einer Erklärung.
Grönland hat noch vier aktive Lizenzen, die so lange aufrechterhalten werden müssen, wie die Lizenznehmer aktiv nach neuem Öl und Gas suchen. Greenpeace geht davon aus, dass diese verbleibenden Lizenzen aber ein sehr begrenztes Potenzial haben.
Greenpeace beschäftigt sich schon seit Jahrzehnten mit Ölbohrungen und den Risiken rund um Grönland, aber nach der Deepwater Horizon-Katastrophe im Golf von Mexiko Anfang 2010 rückten Offshore-Ölbohrungen in der Arktis stärker in den Fokus unserer Organisation. Sowohl 2010 als auch 2011 protestierten AktivistInnen gegen die Explorationsbohrungen von Cairn Energy vor der Küste Westgrönlands.
Die Aktionen im Jahr 2011 brachten den ehemaligen Geschäftsführer von Greenpeace Kumi Naidoo und den ehemaligen Bassisten von The Clash Paul Simonon sogar für ein paar Wochen in ein grönländisches "Gefängnis", nachdem sie die massive Leiv Eiriksson Bohrinsel erklommen und ein angespanntes Standoff mit der dänischen Marine hatten.
Wenn unsere Aktiven nicht gerade mit Seilen und Taucheranzügen in Schlauchbooten unterwegs waren, haben sie Städte in Grönland bereist, um über Ölbohrungen und den Klimawandel zu debattieren, haben Berichte über alternative Wege für eine nachhaltige Entwicklung verfasst, Reportagen geschrieben, Interviews gegeben und vieles mehr.
Diese Nachrichten sind nun die “offizielle Belohnung” für die jahrelange harte Arbeit und ein wichtiger Schritt im Kampf gegen die Klimakrise.