Waldfläche so groß wie Deutschland und Frankreich ermöglicht!
Nach Druck von Greenpeace und der russischen Bevölkerung zog die russische Regierung endlich ein Gesetz zurück, das neue Bewaldung verhinderte – ein großer Sieg für das Klima und die Menschen vor Ort!
Um die Nahrungsmittelversorgung zu sichern, wurden in Zeiten der Sowjetunion gewaltige Flächen Russlands als Gebiete für Ackerbau definiert. Auf diesen Gebieten war es LandbesitzerInnen dann per Gesetz verboten, Wald wachsen zu lassen. Viele Flächen wurden aber nie landwirtschaftlich genutzt. Die Sowjetunion löste sich auf, doch das Gesetz blieb bestehen: Wo immer Bäume und Buschwerk auf offiziellen Äckern wuchsen, mussten LandbesitzerInnen mit Strafen von bis zu 8.000 € und sogar mit Enteignung rechnen. So hielten die Menschen Bäume mit allen Mitteln fern, manchmal gar durch Brandstiftung, auch wenn das Land brach lag. So entstanden viele Waldbrände, es litten Menschen und Umwelt.
Greenpeace setzte sich in Russland seit mehreren Jahren für die Aufhebung des alten sowjetischen Gesetzes ein und rief Präsident Putin auf, das Gesetz zu widerrufen. Der beharrliche Einsatz wurde von der Bevölkerung unterstützt – 125.066 Menschen unterschrieben die Petition. Nun wurde das Gesetz nun endlich zurückgezogen!
Dies ist nicht nur ein wichtiger Sieg für die demokratischen Rechte der LandbesitzerInnen, die nun endlich wieder das Recht haben, selbst zu entscheiden, was auf ihrem Land wachsen soll. Sie haben jetzt die Möglichkeit bekommen, das Holz, das auf ihrem Land wächst, legal zu verkaufen. Es gibt auch der Forstwirtschaft Aufschwung und schafft neue Arbeitsplätze, die nicht von der Ölindustrie abhängig sind und diese somit gesellschaftlich verankern. Mit minimaler Unterstützung der Regierung wäre es möglich, hunderttausend Menschen einen Arbeitsplatz in der Forstwirtschaft zu verschaffen – das entspricht den Beschäftigungszahlen des größten Öl-Konzerns Rosneft.
Auch in Hinblick auf den Schutz vor Bränden hat das neue Gesetz wichtigen Einfluss. Zirka ein Drittel der Brände in Russland im Frühling dieses Jahres begannen auf brachliegendem landwirtschaftlichen Land. Die neue Regelung verpflichtet die LandbesitzerInnen, den Wald auf landwirtschaftlichen Flächen vor Feuer zu schützen. Und wenn die Flächen niemanden gehören, sind die Behörden für den Schutz zuständig. Dies sollte das Risiko von Feuern stark reduzieren.
Es ist vor allem aber auch ein großer Sieg für die Umwelt. Ungenutztes Agrarland ist perfekt für forstwirtschaftliche Nutzung. In Zukunft kann die Waldwirtschaft auf diesen Flächen 300 Millionen Kubikmeter Holz jährlich ernten, was die Rodung von natürlichen Wäldern in Russland deutlich reduziert. Somit werden dadurch sensible Wälder wie die der Taiga geschützt.
Nicht zuletzt kann durch die mögliche Bewaldung der Klimakrise entgegengewirkt werden. Eine Waldfläche von bis zu einer Million Quadratkilometer wird nun weder abgeholzt noch durch Brände vernichtet – eine Fläche so groß wie Deutschland und Frankreich zusammengenommen. Diese Fläche an Wald könnte bis zu 300 Millionen Tonnen CO2 aufnehmen, ein Fünftel der industriellen CO2-Emission ganz Russlands.
Es zeigt sich wieder, dass selbst in Ländern wie Russland gewaltige Erfolge durch Beharrlichkeit, Mut und Findigkeit umgesetzt werden können – und durch die Unterstützung vieler SpenderInnen, die all dies möglich machen!
Bitte unterstützen auch Sie unseren Einsatz für die Wälder der Welt.