Ökologische Spiele & Tipps für zuhause
Die Corona-Krise verändert unseren Alltag. Viele Eltern arbeiten im Home Office, die Kinder lernen von zuhause aus. Die eigenen vier Wände sollten so wenig wie möglich verlassen werden und viele Eltern suchen nach Beschäftigung für ihre Kinder. Wir haben für Sie fünf ökologische Spiele-Tipps zusammengestellt. Sie machen nicht nur Spaß, Ihre Kinder erfahren nebenbei auch noch viel über Natur- und Umweltschutz.
Die meisten Materialien für diese Spiele sollten Sie bereits zu Hause haben.
Schätzspiel: Wie viel Plastik haben wir daheim?
Seit der Erfindung von Plastik vor rund 100 Jahren wurden rund 8 Milliarden Tonnen Plastik produziert. Doch die Vorteile von Plastik werden heute zum Problem. Kunststoffprodukte sind so billig herzustellen, dass es oft leichter ist, sie neu herzustellen als sie wiederzuverwerten. Und da Plastik extrem lange haltbar ist, verbleibt der meiste Teil des Kunststoffs in der Natur – mit schlimmen Folgen.
Schätzen Sie gemeinsam mit ihren Kindern, wie viel Plastik in Ihrem Haushalt zu finden ist. Und wo es vermeidbar wäre.
ab sechs Jahren, bei sehr interessierten oder neugierigen Kindern auch schon etwas früher
- Schritt 1: Schätzen Sie gemeinsam wie viele Dinge aus oder mit Plastik es in einem Ihrer Räume daheim gibt? (z.B. Wohnzimmer, Kinderzimmer, Küche, Bad,...)
- Schritt 2: Zählen Sie nach.
- Schritt 3: Überlegen Sie gemeinsam, was davon unnötig ist, worauf man verzichten könnte usw.
- Schritt 4 (optional): Teilen Sie die Ergebnisse mit Ihren FreundInnen auf Facebook, WhatsApp etc. und fordern Sie sie zu einer Challenge auf.
Tipps
- Bedenken Sie, dass viele Produkte aus Plastik sind, die gar nicht wie typisches Plastik ausschauen. Beispiele: Polyester-Bekleidung, Kunstleder u.v.m.
- Bei jüngeren Kinder genügt auch z.B. der Inhalt eines einzelnen Kastens.
Mehr Infos über Plastik finden Sie in unseren Plastikratgebern: https://plastik.greenpeace.at/ratgeber/
Wiederverwendbare Mehrwegflaschen sind der beste Weg gegen Plastikflaschen. Unterzeichnen Sie unsere Petition für mehr Mehrweg: https://plastik.greenpeace.at/mehrweg/
Welthandel: Woher kommen unsere Produkte?
In unserer Konsumgesellschaft sind wir es gewohnt, dass Produkte jederzeit und überall verfügbar sind. Waren werden weltweit produziert und rund um den Erdball verschifft. Doch gerade die derzeitige Krise zeigt uns, wie wichtig lokale Produktion und Handel sind.
Finden Sie gemeinsam mit Ihrem Kind heraus, aus wie vielen Ländern die Sachen im Haushalt sind.
ab acht Jahren
- Schritt 1: Drucken Sie eine leere Weltkarte aus (findet man im Internet, Alternative: nehmen Sie einen Atlas & Post-its)
- Schritt 2: Durchsuchen Sie Ihre Wohnung nach Produkten aus möglichst vielen Ländern (“Made in”, “Hergestellt in”). Wieviele haben Sie gefunden? (Optional: Schätzspiel inkludieren)
- Schritt 3: Malen Sie die Länder bunt aus.
- Schritt 4: Überlegen Sie gemeinsam, welche Produkte auch aus lokaler Produktion gekauft werden könnten.
- Schritt 5 (optional): Fotografieren Sie das Ergebnis und teilen Sie es auf Facebook, Instagram etc.
Varianten: Das gleiche funktioniert auch mit Europa oder den österreichischen Bundesländern.
Selbst Gemüse vermehren
Werfen Sie Gemüsereste nicht in den Biomüll oder den Komposthaufen. Jungzwiebeln, Knoblauch, Stangensellerie, Karotte, Rote Rübe, Chinakohl, Ingwer, Fenchel etc. lassen sich ganz leicht vermehren! Probieren Sie es gemeinsam mit Ihren Kindern aus.
ab drei Jahren
Beispiel Karotte: Schneiden Sie das obere Ende ab und geben Sie es in ein Gefäß mit Wasser. Das Karottenstück soll ungefähr bis zur Hälfte im Wasser sein. Achten Sie darauf, dass es im Gefäß immer genug Wasser gibt. Das Karottenstück wird bald anfangen, Triebe zu setzen. Wenn die Triebe ein paar Zentimeter erreicht haben, pflanzen Sie die Karotte in einen tieferen Topf mit Erde und eine neue Pflanze wird wachsen
Nach gleichem Prinzip kann auch die Rote Rübe vermehrt werden. Bei Stangensellerie, Chinakohl, Fenchel, Zwiebel und Jungzwiebel schneiden Sie das untere Ende ab. Und das Gießen nicht vergessen ;)
Für die Vermehrung von Ingwer reicht es, ein kleines Stück abzuschneiden und circa zwei Zentimeter tief in feuchte Erde einzugraben. Die neue Ingwerpflanze kann wachsen! Auch Kerne von vielen Pflanzen lassen sich gut einsetzen. Avocado-Kerne können zum Beispiel gut und einfach mit dem Spitz nach oben in die Erde gesetzt werden.
Tipp: Die Chancen, dass Bio-Gemüse austreibt, sind deutlich besser, da es nicht mit schädlichen Pestiziden behandelt worden ist.
Basteln Sie eine Umwelt-Collage
Bringen Sie mit einer Umwelt-Collage ganz einfach etwas neue Farbe ins Wohn- oder Kinderzimmer. Alles was Sie dafür brauchen sind alte Zeitungen oder Magazine, Klebstoff und Kreativität.
ab drei Jahren
Schneiden oder reißen Sie gemeinsam mit Ihren Kindern Bilder aus Zeitungen oder Werbemagazinen aus, die entweder gut oder schlecht für die Umwelt sind bzw. für eine intakte Umwelt stehen - beispielsweise Fotos von Fahrrädern, Mülltrennung, Bäumen, Tieren oder Flugzeugen, LKWs, Industrieanlagen usw.
Wählen Sie dann alle Bilder aus, die für Umwelt- und Naturschutz stehen. Aus diesen Bildern können Sie eine farbenfrohe Collage kreieren.
Insektenhotels bauen
Die intensiven Eingriffe in die Natur, unter anderem der Pestizideinsatz in der Landwirtschaft, haben dazu geführt, dass Insekten immer weniger Nistplätze vorfinden. Mit einem selbst gebastelten Insektenhotel können sie eine Heimat für Insekten im Garten oder am Balkon schaffen – zum Beispiel für Hummeln, Wildbienen oder einige Wespenarten.
ab drei Jahren
Sie können mit ganz einfachen Mitteln eine Nisthilfe für nützliche Insekten bauen. Nehmen oder bauen Sie einen Behälter (Holzkiste, Glas, Dose ohne scharfen Rand...) und füllen Sie sie mit zugeschnittenen hohlen Stängeln von Ästen, Schilf, Bambus oder ähnlichem an. Die Stängel sollten einen Durchmesser von zwei bis sechs Millimeter haben. Bevorzugte Plätze sind in der Nähe von blühenden Pflanzen, damit Insekten wie Wildbienen Nahrung finden.
Die Behälter können Sie außen bemalen und schön dekorieren. Bitte unbedingt so montieren oder aufstellen, dass die Stängel waagrecht sind.
Viele Tipps zum Bau von Insektenhotels finden Sie auch in diesem Artikel.