Erfolg für die kanadische Arktis: Inuit-Gemeinde gewinnt Klage
Die Suche nach Öl lässt Unternehmen immer tiefer in die Arktis eindringen. Eine Inuit- Gemeinde in Kanada hat sich dagegen gewehrt und ging bis zum kanadischen Höchstgericht. Mit Erfolg: Die geplanten seismischen Untersuchungen an der Nordostküste der Baffin Insel dürfen nicht durchgeführt werden. Der Kampf der Inuit-Gemeinde für den Arktis-Schutz hat sich ausgezahlt.
Die Clyde River-Gemeinde in der kanadischen Arktis lebt seit über 2.000 Jahren im Einklang mit der Natur. Das Meer ist ihre Lebensgrundlage und bietet den Menschen nachhaltige, lokale und gesunde Nahrung. Doch bereits in den 1970er und 1980er Jahren erlebten die Menschen von Clyde River die Folgen der seismischen Untersuchungen in der Arktis. Damals starben viele Fische und Robben. Als in den 2000er Jahren neue seismische Untersuchungen geplant wurden, wehrte sich die Clyde River-Gemeinde und protestierte gegen diese gefährlichen Pläne. Seit drei Jahren steht Greenpeace Seite an Seite mit Clyde River und setzt sich zusammen mit der Inuit-Gemeinde für den Schutz ihrer Lebensgrundlage und gegen die geplanten seismischen Untersuchungen in der Arktis ein.
Hochdruckkanonen in der Arktis
Der Plan der Ölbohr-Konzerne: Seismische Untersuchungen sollten den Meeresboden bei Clyde River nach Ölreserven abtasten. Dabei würden Hochdruckkanonen zum Einsatz kommen, die alle zehn Sekunden Schallwellen ins Meer schießen. Die Schallwellen sind vergleichbar mit der achtfachen Lautstärke eines abhebenden Düsenjets. Diese Geräuschverschmutzung wäre eine Katastrophe für alle Meereslebewesen gewesen. Bei Walen, Delfinen und anderen Meeressäugern hätten diese Hochdruckkanonen zum Gehörverlust und folglich zum Tod führen können, da sie auf dieses Sinnesorgan angewiesen sind. Qualvolle fünf Jahre lang hätten diese seismischen Untersuchungen in der kanadischen Arktis durchgeführt werden sollen. Doch die Gemeinde von Clyde River hat dem Vorhaben Einhalt geboten.
Clyde River zieht vor Gericht
In den letzten Jahren machte Greenpeace den Kampf der Inuit-Gemeinde global bekannt. Weltweit erhoben Menschen – darunter auch Schauspielerin Emma Thompson, die Clyde River letztes Jahr besuchte – ihre Stimmen für das Recht der Inuit-Gemeinde, den Plänen der Ölkonzerne vor ihrer Haustür eine klare Absage zu erteilen. Denn die kanadische Regierung hatte ihre Pflicht verabsäumt, Clyde River im Vorhinein über die seismischen Untersuchungen zu informieren und ihr Einverständnis einzuholen. Aus diesem Grund zog Clyde River mit einer Klage vor das kanadische Höchstgericht.
Ein Erfolg für die Arktis
Das Gericht hat nun sein Urteil verkündet und zugunsten der Inuit-Gemeinde entschieden! Das bedeutet, dass fürs Erste keine seismischen Untersuchungen durchgeführt werden dürfen. Das ist ein großer Erfolg für die Menschen von Clyde River, die sich jahrelang für ihre Lebensgrundlage und ihr Zuhause eingesetzt haben. Das Urteil könnte weitreichende Konsequenzen für die Rechte indigener Gemeinschaften in Kanada haben. Genauso ist es ein Erfolg für die Arktis, die als natürliche Klimaanlage unseres Planeten vor gefährlichen Ölförderungen geschützt werden muss.
Der Kampf geht weiter
Die Bedrohung der Aktis geht dafür an anderen Ecken und Enden weiter. Mehrere Probebohrungen sollen diesen Sommer in der norwegischen Arktis durchgeführt werden. Aus diesem Grund ist das Greenpeace-Schiff „Arctic Sunrise“ derzeit in der Barentssee unterwegs.
Helfen sie uns dabei, die Arktis vor der Profitgier der Ölkonzerne zu schützen.
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Erheben Sie Ihre Stimme und fordern Sie mit Greenpeace ein globales Schutzgebiet in dem unbewohnten Teil der Arktis sowie ein Verbot von Ölbohrungen und industrielle Fischerei in arktischen Gewässern!
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