Essen gut, alles gut
Kinder sind nicht immer einfach, was Essen betrifft: Kohlsprossen sind bäh. Diese Tomatensoße würde gut zur weißen Wand passen. Und wer sagt eigentlich, dass man nicht den ganzen Tag Chicken Nuggets essen kann. Doch gerade für Kinder ist eine gesunde Ernährung sehr wichtig. Genauso profitiert unsere Umwelt davon, wenn auch die Kleinen bio, regional und weniger fleischlastig essen. Darum hat Greenpeace ein Bundesländer-Ranking zu Essen in Österreichs Schulen und Kindergärten durchgeführt. An erster Stelle: Wien.

Greenpeace hat die neun österreichischen Bundesländer in drei Kategorien bewertet: Wie hoch ist der Anteil an Bio-Lebensmitteln? Wieviel regionale Kost wird geboten? Und welche Maßnahmen gibt es, um Fleisch-Mahlzeiten auf ein gesundes und umweltfreundliches Niveau zu reduzieren? Mit beachtlichem Abstand sichert sich Wien den ersten Platz. Die Hälfte der Kindergärten in der Bundeshauptstadt setzt auf Bio-Essen, 40% der Wiener Pflichtschulen ebenso. Auch regionales Essen und mehr Alternativen zu Fleischmahlzeiten werden forciert. An zweiter Stelle des Rankings folgt Oberösterreich, den dritten Platz teilen sich Kärnten und Niederösterreich. Das Schlusslicht bilden punktegleich Tirol und das Burgenland.
„Was Kinder untertags in den öffentlichen Einrichtungen zu essen bekommen, ist ein wichtiges Thema für viele Eltern. Es muss nicht nur schmecken, die Ernährung ist auch entscheidend für die Gesundheit der Kinder und ihre weitere Entwicklung“, sagt Greenpeace-Sprecher Sebastian Theissing-Matei. „Die Bundesländer haben bei der Mittagsverpflegung eine enorme Verantwortung. Sie können bestimmen, was auf den Tellern der Kinder landet: Produkte aus industrieller Massenproduktion unbekannter Herkunft oder biologisches Essen, frisch aus der Region.“

Wien geht mit gutem Beispiel voran –in vielen anderen Regionen des Landes ist das Potenzial allerdings noch nicht ausgeschöpft. Handlungsbedarf gibt es jedenfalls: Fast jedes dritte Kind, das in Österreich die dritte Klasse Volksschule besucht, ist laut einer WHO-Studie übergewichtig. Greenpeace fordert nun von Österreichs Landeshauptleuten verbindliche Vorgaben für gesundes und umweltfreundliches Mittagessen in Schulen und Kindergärten.
Denn das österreichische Recht erlaubt es Landesregierungen, zu beeinflussen, was in den Schulen und Kindergärten des Landes oder der Gemeinden serviert wird. Theissing-Matei: „Die Landeshauptleute müssen diese Chance ergreifen. Mittelfristig sollte mindestens die Hälfte der Lebensmittel aus biologischer Produktion stammen und ebenso mindestens die Hälfte der Lebensmittel regional bezogen werden. Fleischmahlzeiten sollten wie von Ernährungsexperten und -expertinnen empfohlen nur an zwei der fünf Tage am Speisplan stehen.“ Darüber hinaus ist es beim Einkauf von Lebensmitteln wichtig, auf verlässliche, gesetzlich geregelte Gütezeichen - wie zum Beispiel die österreichischen Bio-Siegel - zu achten.
Das Ergebnis des Rankings mit interaktiver Karte gibt es hier.
Das Ranking zum Herunterladen (pdf, 11MB) gibt es hier.