Geben wir Plastik keine Chance
Ob Verpackungen, Elektrogeräte oder Möbel – Plastik ist heute überall. Jedes Jahr gelangen in etwa acht Millionen Plastikabfälle in die Weltmeere. Das Material ist langlebig. Experten gehen von bis zu 450 Jahren aus. Für unsere Umwelt ist das eine Gefahr. Denn mit den Jahren zerkleinert sich das Plastik in den Ozeanen. Fische, Schildkröten und Vögel verwechseln die Kunststoffteilchen mit Nahrung. Viele verenden, da ihre Mägen von Plastik verstopft sind. Der Plastic Bag Free Day am 3. Juli soll auf die gravierenden Auswirkungen unserer Wegwerfgesellschaft aufmerksam machen.
2015 hat das Europäische Parlament beschlossen, Plastiksackerl den Kampf anzusagen: Ab 2018 sollen EU-weit keine gratis Plastiksackerl mehr verteilt und bis Ende 2019 die Menge der Sackerl grundsätzlich reduziert werden. Aus der Sicht von Greenpeace ist dieser Beschluss jedoch zu lasch. Beispielsweise wurden dünne Obstsackerl nicht berücksichtigt. In Österreich hat sich der Lebensmittelhandel 2016 freiwillig verpflichtet, die Sackerl aus Kunststoff zu reduzieren. Obwohl die Zahl in diesem Bereich zurückgegangen ist, ist noch viel zu tun. Die Textilbranche nutzt weiterhin das Plastiksackerl und gibt es gratis an die Kundinnen und Kunden weiter.
Um die Plastikflut einzudämmen kämpft Greenpeace an den unterschiedlichsten Fronten und weltweit für weniger Kunststoff.
„Rainbow Warrior III“ auf der Suche nach Plastik
Seit Juni 2017 ist das Greenpeace-Schiff im Mittelmeer unterwegs um in den kommenden Monaten die schädlichen Auswirkungen von Plastik zu dokumentieren. Der Fokus dabei liegt auf Einwegplastik, also Kunststoffprodukte, die nur kurz genutzt werden, wie Kaffeelöffel oder Plastiksackerl.
Nein zu PET-Flaschen
Coca-Cola ist der weltweit größte Softdrink-Hersteller. Jedes Jahr verkauft das Unternehmen rund 100 Milliarden Plastikflaschen – das sind 3.400 Flaschen pro Sekunde. Recycelt werden diese aber nicht. Greenpeace fordert von Coca-Cola Verantwortung zu übernehmen und seine Flaschen zu 100 Prozent zu recyceln.
Kosmetik ohne Mikroplastik
Doch auch die Kosmetikindustrie ist gefragt: In etlichen Pflegeprodukten wie Gesichtscreme oder Shampoo steckt Plastik. So zum Beispiel in vielen Nivea Produkten. Der Konzern spricht eigentlich davon "frei von Mikroplastik" zu sein, doch der Schein trügt: Nivea-Produkte enthalten Mikrokunststoffe, die nachweislich umweltschädlich sind. Aus diesem Grund fordert Greenpeace vom deutschen Nivea-Konzern Beiersdorf wirklich „plastikfreie“ Körperpflege anzubieten.
Plastikfreie Produkte, ob Stoffsackerl, wiederverwertbare Trinkbecher oder Naturkosmetik: Alternativen zu Kunststoff gibt es bereits. Daher rät Greenpeace vor dem Kauf immer auf die Zusatzinformation zu achten und Plastik keine Chance zu geben.