Mehrweg statt Müllberge
Greenpeace, AK und Wissenschaftler fordern massiven Ausbau von Mehrwegflaschen im Handel. Neue Studie sieht Mehrwegflasche als Schlüssel zur ökologischen Wende im Getränkeregal.
Die Umweltschutzorganisation Greenpeace, die Arbeiterkammer, das Österreichische Ökologie-Institut und der Abfall-Experte Gerhard Vogel haben am Donnerstag, den 13.02.2020, eine Studie zur Förderung von Mehrwegsystemen in Österreich präsentiert. Diese enthält Handlungsempfehlungen an die Bundesregierung, die sich im Regierungsprogramm zum Ausbau von Mehrwegsystemen verpflichtet hat. Derzeit werden nur etwa 22 Prozent aller Getränke im Handel in umweltfreundlichen Mehrwegflaschen verkauft. Greenpeace, sowie die Vertreter aus Wissenschaft, Umwelt- und KonsumentInnenschutz fordern eine massive Ausweitung von Mehrwegsystemen - etwa durch die Einführung einer gesetzlichen Mehrwegquote von 50 Prozent bis 2030, die Kennzeichnungspflicht und Standardisierung von Mehrwegflaschen sowie die Einführung eines Pfandsystems für Einwegverpackungen.
Lisa Panhuber, Konsumexpertin bei Greenpeace in Österreich.
Eine Mehrwegflasche kann bis zu 40 Mal wiederbefüllt werden. Einwegflaschen hingegen werden nach einmaliger Verwendung verbrannt, landen in der Umwelt oder werden unter hohem Energieeinsatz recycelt. Doch nur rund 28 Prozent aller PET-Flaschen werden aktuell wieder zu Flaschen.
Werner Hochreiter, Arbeiterkammer
Zudem müssen KonsumentInnen im Supermarktregal auf einen Blick erkennen können, was Einweg und was Mehrweg ist. Die gesetzliche Verankerung einer Kennzeichnungspflicht und eine breite Informationskampagne durch die Politik sind deshalb für den Erfolg der Mehrwegoffensive entscheidend.
Als weitere Maßnahme empfehlen die Studienautoren die Einführung eines Bonus-Malus-Systems für den Handel.
Studienautor Gerhard Vogel, ehemaliger Leiter des Instituts für Technologie und nachhaltiges Produktmanagement an der WU Wien
Die gesamte Studie steht hier zur Verfügung: Download [pdf, 2,46MB]
Greenpeace fordert nun ein schnelles Handeln von der Regierung. Bundesministerin Gewessler ist jetzt in der Pflicht, sich für ein gesetzliches Mehrwegsystem für Getränkeverpackungen einzusetzen. Eine Petition dazu wurde von Greenpeace aufgesetzt.