Greenpeace-Mobilitätsranking: Wien europaweit auf Platz 5
Wien zählt zu den Städten mit der höchsten Lebensqualität weltweit. Auch bei dem Thema nachhaltige Mobilität, kann sich unsere Hauptstadt sehen lassen: Im Greenpeace-Städteranking belegt Wien einen guten fünften Platz. Bei Öffis beispielsweise ist Wien Vorzeigemodell. Verbesserungsbedarf gibt es unter anderem beim Radverkehr.
Von Jessica Braunegger
Eine von Greenpeace in Auftrag gegebene Studie beim Wuppertal-Institut in Deutschland zeigt, dass Wien im Vergleich mit 13 europäischen Städten im Mobilitätsbereich auf Platz fünf liegt. Den ersten Rang belegt Kopenhagen, gefolgt von Amsterdam, Oslo und Zürich. Moskau und Rom bilden die Schlusslichter.
Mit Bus, Straßenbahn und U-Bahn durch die Stadt
Die gute Platzierung für Wien ergibt sich aus dem hervorragenden Öffi-Netz und der vergleichsweise guten Luftqualität. (Die Werte dafür wurden von den offiziellen Messstellen der Stadt genommen, wobei der Durchschnittswert aller urbanen Stationen herangezogen wurde. Hier ist anzumerken, dass bei einzelnen Stationen die Werte deutlich über den sicheren Grenzwerten liegen. Zudem zeigt eine eigene Greenpeace-Messung aus dem vergangenen Jahr, dass die giftigen Stickstoffdioxid-Werte in der Luft in Wien abseits der offiziellen Messstellen oft gravierender ausfallen.) Im Bereich der Luftqualität und der öffentlichen Verkehrsmittel liegt die Hauptstadt jeweils auf Platz zwei. Rund 27 Prozent fahren mit dem Auto und sieben Prozent sind mit dem Rad unterwegs. Die übrigen 66 Prozent entfallen auf Fußgängerinnen und Fußgängern und das öffentliche Transportnetz.
Schlecht aufgestellt bei Leihrädern und -autos
Bei der Frage, wie viele Anreize zum Autoverzicht es für Bewohnerinnen und Bewohnern gibt, schneidet Wien mit dem neunten Platz eher schlecht ab. Das liegt unter anderem daran, dass Parken in der Stadt verhältnismäßig günstiger ist als ein Öffi-Ticket für eine Einzelfahrt. Ein weiterer Grund dafür ist die geringe Menge an Leihrädern und –autos. In Brüssel stehen etwa sechs Leihautos und 33 Fahrräder pro Quadratkilometer zur Verfügung – in Wien sind es nur zwei Autos und vier Fahrräder.
Vieles ist gut, Verbesserungspotenzial gibt es trotzdem
Positiv ist, dass der Autoanteil im Stadtverkehr in den letzten Jahren deutlich gesunken ist. Aber auch hier könnte es noch besser sein. Ein Ausbau des Radverkehrs könnte zu mehr Verkehrssicherheit beitragen, wie der Vergleich mit den „Radhauptstädten“ Kopenhagen und Amsterdam zeigt. Durch die höhere Anzahl an Radfahrerinnen und Radfahrern würden alle Beteiligten im Straßenverkehr besser aufeinander Acht geben.