Greenpeace schlägt Alarm: Gesundheitsgefahr durch Palmöl
Wir haben bekannte Markenprodukte aus dem österreichischen Lebensmittelhandel, die Palmöl enthalten, auf gesundheitsgefährdende Stoffe untersuchen lassen. Die Ergebnisse zeigen teils alarmierend hohe Schadstoffkonzentrationen: Vor allem bei Milka-Erdbeer-Schokolade und Margarine. Bei den gefundenen Schadstoffen handelt es sich um 3-MCPD- und Glycidyl-Ester, die im Verdacht stehen, gesundheitsschädigend zu sein. Wir raten dringend bis auf Weiteres vom Verzehr der betroffenen Produkte ab!
Ein Kind hat die tolerierbare tägliche Aufnahmemenge von 3-MCPD-Ester bereits nach elf Gramm, also nach weniger als zwei Stück der getesteten Erdbeer-Schokolade von Milka, erreicht. Bei den beiden Margarinen, von Alsan und Rama, genügen 13 beziehungsweise 17 Gramm, also zwei dünn bestrichene Semmelhälften. Und da ist noch nicht berücksichtigt, dass Kinder und Erwachsene an einem Tag oft eine Vielzahl an Palmöl-haltigen Produkten konsumieren. Denn wie unsere Untersuchung zeigt, können 3-MCPD- und Glycidyl-Ester in sehr hohen Mengen in Lebensmitteln enthalten sein.
Der Greenpeace-Test im Detail
Wir haben elf Lebensmittel, acht davon mit Palmöl, testen lassen. Untersucht wurden Nougatcremen, Tortenecken, Tortenglasuren, Schokoladen, Margarinen und Packerlsuppen. Während in allen Produkten mit Palmöl die beiden Schadstoffe gefunden wurden, konnten sie in zwei der Palmöl-freien Lebensmittel gar nicht und im dritten nur in ganz geringen Mengen bestimmt werden. Die Greenpeace-Testergebnisse zeigen bei Produkten mit Palmöl derart hohe Konzentrationen von 3-MCPD-Ester, dass vor allem bei Kindern die tolerierbare tägliche Aufnahmemenge von 0,8 Mikrogramm pro Kilogramm Körpergewicht rasch überschritten wird. Auch bei Glycidyl-Ester wurden hohe Konzentrationen gefunden. Besonders gravierend sind beide Werte bei der getesteten Milka-Erdbeer-Schokolade (0,993 bzw. 0,377 mg/kg) und bei den getesteten Margarinen von Alsan (0,81 bzw. 0,689 mg/kg) und Rama Original in Würfelform (0,619 bzw. 0,22 mg/kg).
Wie kommen die gefährlichen Schadstoffe in die Lebensmittel?
Die gesundheitsgefährdenden Stoffe 3-MCPD- und Glycidyl-Ester entstehen bei der Raffination von Palmöl. Für sie gibt es keine gesetzlichen Grenzwerte – das ist absolut fahrlässig! 3-MCPD wird von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) als möglicherweise krebserregend eingestuft, Glycidol – das bei der menschlichen Verdauung von Glycidyl-Ester frei wird – sogar als wahrscheinlich krebserregend. Glycidol hat sich außerdem als erbgutverändernd erwiesen. Für diesen Stoff gibt es daher auch keine tolerierbare tägliche Aufnahmemenge. Die Aufnahme solle jedenfalls minimal sein, so die EFSA. Der Einsatz von Palmöl hat somit nicht nur drastische Auswirkungen auf die Umwelt, sondern auch auf unsere Gesundheit.
Jetzt müssen Politik und Handel dringend einschreiten!
Die Ergebnisse des Greenpeace-Tests im Detail finden Sie hier
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