Greenpeace-Umfrage: Verwirrung bei Gütezeichen
Eine aktuelle Online-Umfrage des Marktforschungsinstituts Marketagent.com im Auftrag der unabhängigen Umweltschutzorganisation Greenpeace ergibt: Knapp die Hälfte der ÖsterreicherInnen, rund 47 Prozent, achtet beim Einkaufen von Lebensmitteln auf Gütezeichen. Obwohl Bio-Gütezeichen in Österreich einen sehr hohen Standard haben, vertrauen weit weniger KonsumentInnen auf sie, als auf das AMA-Gütezeichen, das deutlich niedrigere Standards hat.
Nunu Kaller, KonsumentInnensprecherin bei Greenpeace in Österreich, erklärt: „Die Konsumentinnen und Konsumenten vertrauen Gütezeichen, die sie auch kennen. Unsere Umfrage zeigt eindeutig, dass bei Bio-Zeichen noch großer Aufholbedarf herrscht.“ Auf die Frage, welches Gütezeichen den mehr als 1.000 Befragten selbst spontan einfällt, nannten über 70 Prozent das konventionelle AMA-Gütezeichen, das den Schwerpunkt auf die österreichische Herkunft der Produkte setzt. An zweiter Stelle wurden diverse Bio-Zeichen genannt – von insgesamt nur noch rund 11 Prozent der Befragten. Das Schwierige daran: „Viele Menschen kaufen konventionelle Fleischprodukte, auf denen das AMA Gütesiegel prangt, mit gutem Gewissen. Was sie aber nicht wissen: Ein Griff zu Bioprodukten hätte eine höhere ökologische Wirkung.“
Kaller führt dieses Ergebnis in erster Linie auf die Werbemaßnahmen zurück: „Die AMA beispielsweise investiert gewaltige Beträge in die Vermarktung ihres konventionellen rot-weiß-roten Gütesiegels. Ob TV-Werbespots in der Hauptsendezeit oder ganzseitige Anzeigen in großen Printprodukten wie Tageszeitungen oder Wochenmagazinen: Das Marketing der AMA erzeugt das Bild einer naturnahen und ursprünglichen Landwirtschaft, deren Produkte den höchsten Standards entsprechen.“ Doch hier hakt es in der Realität, denn beim konventionellen Siegel der AMA ist beispielsweise die Fütterung von Mastschweinen mit gentechnisch verändertem Soja noch immer erlaubt. „So landet indirekt Gentechnik auf den Tellern der österreichischen Bevölkerung“, sagt Kaller.
Die repräsentative Umfrage finden Sie hier