Schockierende Honig-Fälschungen: Greenpeace fordert Aufklärung
Honig gilt als ein natürliches Lebensmittel, doch ein Test wirft ein schockierendes Licht auf das Angebot in österreichischen Supermärkten.
Veröffentlicht hat die Ergebnisse die Konsument:innenschutz-Sendung “ORF konkret”. Laut dem Test waren 23 von 31 getesteten Honigproben aus österreichischen Supermärkten gefälscht. Das bedeutet, dass drei Viertel der getesteten Produkte nicht das enthalten, was auf der Verpackung steht. Stattdessen wurde Honig teilweise mit billigem Zuckersirup gestreckt.
Greenpeace fordert jetzt schnelle und umfassende Aufklärung von Behörden, Supermärkten und Honigabfüllern.
Was die Testergebnisse zeigen
Die Untersuchung wurde mit einer neuen DNA-Testmethode durchgeführt. Mit dieser wird das DNA-Profil von Honig überprüft. Daraus lassen sich Rückschlüsse ziehen, ob die Produkte tatsächlich reinen Honig enthalten. Es ist das erste Mal, dass diese Methode in Österreich eingesetzt wurde. Die Ergebnisse sind alarmierend: Eine Vielzahl der Produkte, die als Honig verkauft werden, enthalten laut dem Testergebnis Billig-Zuckersirup. Ähnliche Ergebnisse hatte es bereits im Herbst bei einem Test von Honigen aus deutschen Supermärkten gegeben.
Bei den als gefälscht eingestuften Proben handelt es sich bisher ausschließlich um importierte Honige. Für österreichische Imker:innen ist das ein großes Problem, da diese Billigprodukte die Preise drücken und für unfaire Konkurrenz sorgen.
Greenpeace fordert rasches Handeln
Konsument:innen müssen sich so schnell wie möglich wieder darauf verlassen können, dass dort, wo Honig drauf steht, auch wirklich nur Honig drin ist. Deswegen fordert Greenpeace:
- Behördliche Tests durch die AGES: Konsument:innen-Schutz-Minister Johannes Rauch soll die österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) umgehend beauftragen, umfassende behördliche Untersuchungen durchzuführen.
- EU-weite Kontrollen: Eine einheitliche DNA-Methode muss auf europäischer Ebene etabliert werden, um ähnliche Fälle von Lebensmittelbetrug zuverlässig aufzudecken. Dafür muss sich auch die kommende Bundesregierung einsetzen.
- Überprüfung durch Supermärkte und Honigabfüller: Unternehmen müssen ihre Lieferketten überprüfen und Proben von Honigprodukten aus ihren Regalen und Lagern ziehen, um zur Aufklärung beizutragen.
Unser Tipp für Konsument:innen
Bis zur Klärung des Skandals rät Greenpeace, Honig direkt von heimischen österreichischen Imker:innen zu kaufen - am besten Bio-Honig.
Warum das Thema so wichtig ist
Gefälschter Honig ist einerseits Konsument:innen-Täuschung. Andererseits gefährdet gefälschter Billig-Honig auch die Existenz lokaler Imker:innen, weil er zu unfairem Preisdumping führt. Deswegen müssen Politik, Behörden, Honigabfüller und Supermärkte jetzt rasch für Aufklärung sorgen.
Stoppen wir das Igelsterben!
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