Monsanto Papers zeigen skrupelloses Vorgehen des Konzerns
Heute findet in Brüssel im Europäischen Parlament eine Anhörung zu den sogenannten „Monsanto Papers“ statt. Dabei handelt es sich um tausende interne E-Mails des US-Agrochemiekonzerns Monsanto, die im Rahmen eines Gerichtsprozesses veröffentlicht wurden. Die E-Mails legen nahe, dass MitarbeiterInnen von Monsanto versucht haben, Behörden bei der Bewertung von Glyphosat zu beeinflussen.
Angesichts dieser skandalösen Enthüllungen muss das Europäische Parlament eine offizielle und umfassende Untersuchung der Monsanto-Papers einleiten. Monsanto weigerte sich jedoch trotz Ladung durch das Europäische Parlament an der heutigen Anhörung teilzunehmen. Daraufhin wurde allen Monsanto-Angestellten die Zugangsberechtigung für das Parlament entzogen. Dieser Schritt ist durchaus legitim, denn auch internationale Konzerne müssen sich in einer Demokratie der parlamentarischen Kontrolle unterwerfen. Es ist nicht akzeptabel, nicht zu erscheinen, wenn die Fragen gerade unangenehm sein könnten.
Was sind die „Monsanto Papers“?
Bei den „Monsanto Papers“ handelt es sich um tausende E-Mails, die im Rahmen eines Gerichtsprozesses in den USA öffentlich gemacht wurden und seither aufgrund des brisanten Inhaltes große Wellen schlagen. Angestellte von Monsanto scheinen an Studien mitgeschrieben zu haben, die dann unter dem Namen von angeblich unabhängigen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern publiziert wurden.
Monsanto Skandal muss Aus für Glyphosat bringen
Die Konzern-Emails lassen auch an der europäischen Bewertung Zweifel aufkommen: Sie legen nahe, dass der Konzern in den USA Einfluss auf die Bewertung des Unkrautvernichters ausgeübt hat. Auch auf die Glyphosat-Bewertungen in Europa könnte sich dies ausgewirkt haben. Den Einsatz des Unkrautvernichters in der EU unter diesen Umständen für weitere zehn Jahre zu erlauben, wäre verantwortungslos.