Ölkatastrophe in Mauritius
Es ist eine der schrecklichsten ökologischen Krisen, die das kleine Inselreich je erlebt hat. Am 25. Juli lief der japanische Massengutfrachter MV Wakashio vor Mauritius und seinen beinahe unberührten Lagunen von Blue Bay, Pointe d’Esny und Mahebourg auf Grund. 1.000 Tonnen Diesel und Öl hat der Tanker seitdem verloren. Obwohl es Einsatzkräften bereits gelang, den verbleibenden Treibstoff abzupumpen, ist die Gefahr für Mensch und Umwelt noch nicht gebannt.
Bedrohung für tausende Arten
Auf Mauritius leben zahlreiche Arten, die nur dort zu finden sind. In der Nähe der Lagune, in der das 300 Meter lange Schiff auf Grund gelaufen ist, befinden sich mehrere Schutzgebiete. Dazu gehört das größte noch verbliebene Feuchtgebiet Pointe d’Esny auf Mauritius, das nicht nur einen bedeutsamen Lebensraum für bedrohte Vögel, Pflanzen und Schmetterlinge bietet, sondern als Kohlenstoff-Speicher auch einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leistet.
Auch die kleine Koralleninsel Île aux Aigrettes ist direkt von der Ölkatastrophe betroffen. Seit den 1980ern hat sich die lokale Bevölkerung für die Artenvielfalt stark gemacht und sich für eine sichere Heimat für seltene Tiere wie die rosa Taube oder die Aldabra-Riesenschildkröte eingesetzt. Doch das auslaufende Öl könnte die Bemühungen der letzten Jahrzehnte zunichte machen und den sensiblen Lebensraum zerstören. Berichten zufolge haben Freiwillige bereits begonnen, mehrere seltene Pflanzenarten und Baby-Schildkröten von der Koralleninsel auf die Hauptinsel zu transportieren.
Fossile Energien sind nie sicher!
Katastrophen wie diese sind leider keine Seltenheit. In den letzten Jahrzehnten gab es immer wieder Tanker- und Bohrunfälle - mit verheerenden Schäden für Umwelt und Meere. Wenn sensible Lebensräume wie das artenreiche Mauritius zusammenbrechen, stellt das eine große Gefahr für unsere Ozeane, die biologischen Vielfalt und die lokalen Lebensgrundlagen dar.
Greenpeace steht den betroffenen mauritischen Küstengemeinden zur Seite und fordert die UNO und alle Regierungen auf, die Reinigungsarbeiten zu unterstützen. Die fossile Industrie trägt stark zur Klimaerhitzung bei und verschärft Stürme, Überschwemmungen, Dürren und Brände - auch in Binnenländern wie Österreich.