Test: Verbotene Pestizide auf Papayas, Melonen & Co.
Exotische Früchte wie Papayas, Mangos oder Melonen sind für viele von uns eine willkommene Abwechslung am Teller. Doch nicht immer kann man Südfrüchte bedenkenlos essen – das zeigt unser aktueller Pestizidtest.
Wir haben Obst aus Brasilien in österreichischen Supermärkten gekauft und von einem unabhängigen Labor auf über 300 verschiedene Pflanzengifte testen lassen. Das alarmierende Ergebnis: Elf der 16 Proben, darunter Papaya und Mango, waren mit gesundheitsgefährdenden oder umweltschädlichen Pestiziden belastet. Auf einigen der Früchte konnte das Labor sogar vier Wirkstoffe finden, die in der EU bereits verboten sind.
Folgende Obstsorten wurden von uns untersucht:
- Mangos
- Zuckermelone
- Honigmelone
- Wassermelone
- Papaya
- Limetten
- rote Trauben
- Feigen
In der EU verbotene Wirkstoffe auf unseren Tellern
Obwohl viele Wirkstoffe in der EU nicht mehr versprüht werden dürfen, landen sie über Umwege auf unserem Teller. Bei der Untersuchung wurden Rückstände von vier, in der EU bereits verbotenen, Pestiziden auf Obst nachgewiesen.

Carbendazim: Das Pilzgift wurde auf Papayas nachgewiesen. Es kann genetische Defekte erzeugen. Zudem kann es sich negativ auf die Fortpflanzungsfähigkeit auswirken sowie Organe schädigen. Im Tierversuch kam es zu Missbildungen bei Föten. Daher wird angenommen, dass das Fungizid auch das ungeborene Kind im Mutterleib schädigen könnte. Außerdem ist Carbendazim für Fische und wirbellose Wassertiere hochtoxisch und vermutlich hormonell wirksam. Carbendazim ist seit 2014 in der EU verboten.
Cyromazin: Das Insektengift Cyromazin wurde auf Honigmelonen nachgewiesen. Es ist reproduktionstoxisch. Es kann also die Fruchtbarkeit mindern. Der Einsatz von Cyromazin ist seit Ende 2019 in der EU verboten.
Imidacloprid: Das Insektengift Imidacloprid wurde in Zuckermelonen nachgewiesen. Der Wirkstoff wurde 2020 in der EU gänzlich verboten. Imidacloprid gehört zu den Neonicotinoiden – der weltweit am häufigsten eingesetzte Gruppe an Insektengiften – und ist für Bienen sowie andere wichtige Bestäuber hochgiftig. Ein Teelöffel (ca. fünf Gramm) würde rein rechnerisch ausreichen, um mehr als 500 Millionen Bienen eine tödliche Dosis zu verabreichen. Außerdem wird der Wirkstoff nur langsam abgebaut und ist auch für wirbellose Wassertiere mit Langzeitwirkung sehr giftig.
Thiophanat-methyl: Das Pilzgift wurde auf Papayas nachgewiesen. Es darf in der EU seit 2021 nicht mehr eingesetzt werden. Es kann vermutlich genetische Defekte verursachen und ist für Vögel und Wasserorganismen besonders, wenn sie dem Wirkstoff eine längere Zeit ausgesetzt sind, sehr giftig.
Ein unmoralischer Giftkreislauf
Pestizide, deren Einsatz in der EU bereits verboten ist, werden von europäischen Konzernen hergestellt und unter anderem nach Südamerika exportiert. Im Zielland werden sie versprüht und gefährden Menschen und Natur vor Ort. Allein in Brasilien werden über 150 Pestizide eingesetzt, die in der EU verboten sind. Teilweise werden diese großflächig mit Flugzeugen auf den Plantagen versprüht. Mit dem Import von Lebensmitteln aus diesen Ländern landen Rückstände der Gifte dann wieder bei uns auf den Tellern.
Der Gift-Pakt EU-Mercosur
Der geplante Handelspakt zwischen der EU und den Mercosur-Staaten (Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay) würde diesen für Mensch und Umwelt gefährlichen Pestizidkreislauf noch weiter verstärken. Denn das Abkommen zielt darauf ab, möglichst billige Importe von Rohstoffen und Agrarprodukten aus Südamerika zu sichern. Gleichzeitig sollen EU-Exporte von Industrie- und Chemieprodukten gesteigert werden. Dies betrifft auch Pestizide. Während darauf aktuell Zölle von bis zu 14 Prozent erhoben werden, sollen diese für mehr als 90 Prozent der EU-Chemikalienexporte, einschließlich Pestizide, komplett wegfallen. Der Pakt würde daher unweigerlich zu einer Verbilligung von Ackergiften führen und deren Verbrauch ankurbeln.

Gemeinsam können wir EU-Mercosur stoppen!
Österreich hat sich bereits 2019 gegen EU-Mercosur gestemmt und das Abkommen vorläufig verhindert. Trotzdem will die EU-Kommission das Handelsabkommen noch in diesem Jahr durchpeitschen. Doch dabei geht es nicht um die Interessen der Menschen, sondern nur um die der Konzerne. Die österreichische Regierung – allen voran Wirtschaftsminister Martin Kocher – muss sich auf EU-Ebene daher weiterhin klar gegen den EU-Mercosur-Pakt stellen!
Erinnern wir die Regierung daran, dass die Mehrheit der österreichischen Bevölkerung den EU-Mercosur-Pakt ablehnt: Bitte unterzeichnen Sie die Petition gegen EU-Mercosur!
Jetzt Petition gegen EU-Mercosur unterzeichnen!
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