Sachstandsbericht des Weltklimarats IPCC
Greenpeace-Analyse zum 6. Sachstandsbericht des Weltklimarats (IPCC)
Die wissenschaftliche Faktenlage war nie deutlicher, die Zeit zur Rettung unseres Planeten nie knapper. Der aktuellste Sachstandsbericht des Weltklimarats (IPCC) zeichnet ein dramatisches Bild für die Lage und Zukunft unseres Planeten: Bereits heute ist die globale Durchschnittstemperatur auf 1,1 Grad gestiegen, schießt sie über die 1,5 Grad-Marke, wird unsere Erde von Katastrophen heimgesucht werden, wie wir sie noch nicht erlebt haben.
2021 trafen die verheerenden Folgen der eskalierenden Klimakrise bereits mit enormer Wucht: Tödliche Hitzewellen in Nordamerika, vernichtende Waldbrände in Sibirien, Dürren und Überschwemmungen direkt in Deutschland und Österreich. Existenzbedrohende Wetterextreme und Naturkatastrophen werden immer häufiger und heftiger und sind nur die Vorboten einer Zukunft auf unserem Planeten, falls wir unsere Treibhausgase nicht massiv senken. Der aktuelle IPCC-Report zeigt, dass derartige Wetterphänomene durch die Verpestung unseres Klimas durch den Menschen befeuert werden. Verfasst von den Top-Klimawissenschaftler:innen beleuchtet der erste Teil des bereits 6. Sachstandesbericht des Weltklimarats die aktuelle Faktenlage zum Zustand, der Veränderung und der Zukunft unseres Klimas und Planeten.
Der Report legt offen, dass das Ausmaß der jüngsten großräumigen Klimaveränderungen im Laufe der Menschheitsgeschichte beispiellos ist: Mit 1,1 Grad klettern die globalen Temperaturen auf eine Höhe, die sie zuletzt vor 125.000 Jahren erreicht hatten, die CO2-Konzentration in der Atmosphäre war seit mindestens 2 Millionen Jahren nicht mehr so hoch. Die Folgen: Der Meeresspiegel steigt immer schneller an, das Eis schmilzt immer rascher. Allein der antarktische Eisschild schrumpfte zwischen 2010 und 2019 im Vergleich zu 1992-1999 dreimal so stark. Der Bericht des Weltklimarats beteuert erneut, dass Schuld an diesen Entwicklungen der Mensch als treibender Faktor der Erderhitzung ist.
Auch die Zukunftsprognosen für unseren Planeten sehen nicht rosig aus: Je mehr Treibhausgase wir in die Atmosphäre pumpen, desto schlimmer wird es werden. Häufigere, intensivere Hitzewellen, Dürren und Überschwemmungen, das Schmelzen von Eis und Schnee an den Polkappen und Gletschern, der Anstieg des Meeresspiegels, die Versauerung der Ozeane - die Liste der katastrophalen Folgen ist lang. Selbst bei einer Eindämmung der globalen Temperaturen auf 1,5 Grad werden uns Extremereignisse einholen, wie wir sie bislang nicht kannten - bei einer Erhitzung auf 2 Grad würde sich die Intensität dieser jedoch mindestens verdoppeln. Zum Vergleich: Derzeit steuern wir mit den Maßnahmen der EU auf fast 3 Grad zu. Einige der langfristigen Auswirkungen, die der Mensch dem Planeten bislang zugefügt hat, sind bereits unumkehrbar - unbeachtet wie gut wir die Klimakrise noch eindämmen. Darunter fallen der Temperaturanstieg der Ozeane und die Versauerung der Tiefsee mit fatalen Konsequenzen für die dort lebenden Pflanzen und Tiere. Der weitere Anstieg des Meeresspiegels wird hingegen zu einer existentiellen Bedrohung für Küstenregionen und Städte werden.
Doch die Erderhitzung wird weiter eskalieren bis unsere CO2-Nettoemissionen mindestens Null betragen. Um das in Paris vereinbarte 1,5 Grad-Ziel einzuhalten und das Schlimmste abzuwenden, müssen die weltweiten klimaschädlichen Emissionen radikal und unverzüglich reduziert werden. Der Ball liegt jetzt bei der Politik: Gerade in Hinblick auf die bevorstehende Weltklimakonferenz in Glasgow fordert Greenpeace daher die Staatengemeinschaft auf, ihre Klimaziele und Ambitionen deutlich zu erhöhen und gesetzlich verbindlich zu machen. Mit den jetzigen schwachen Versprechungen steuern wir nämlich in eine 3 Grad heißere Welt, gefolgt von unsagbarem Leid und Artensterben. Auch die EU ist gefordert ihr “Fit for 55”-Paket möglichst schnell in ein Paris-konformes “Fit for 65”-Paket umzuschnüren und die Verantwortung für den Schaden zu übernehmen, den sie als einer der größten globalen Klimasünder trägt.
Die gesamte Greenpeace-Analyse zum 6. Sachstandsbericht kann hier nachgelesen werden.