Norwegen legt den Tiefseebergbau auf Eis
Lichtblick für die dunkle Tiefsee: Im Dezember 2024 hat die norwegische Regierung angekündigt, die Vergabe von Lizenzen für den Tiefseebergbau in der Arktis vorerst zu stoppen. Ein wichtiger Zwischenerfolg, doch die Bedrohung für einzigartige Meeresbewohner wie Wale und Tiefseekorallen bleibt bestehen.
Die Tiefsee. Eine faszinierende Unterwasserwelt, weniger erforscht als der Weltraum. 200 bis 11.000 Meter unter der Wasseroberfläche ist es stockdunkel, die Temperaturen liegen um den Gefrierpunkt und der Druck wäre für die meisten Lebewesen tödlich. Auf den ersten Blick scheint die Tiefsee kein besonders lebensfreundlicher Ort zu sein. Doch gerade in diesen eisigen Tiefen hat sich ein komplexes Ökosystem entwickelt, das viele faszinierende Lebewesen ihr Zuhause nennen – und das seit Jahren durch den Tiefseebergbau massiv bedroht wird. Doch warum eigentlich?
Goldrausch in der Tiefe
Die Tiefsee beherbergt nicht nur eine einzigartige Artenvielfalt, sondern auch einen begehrten Rohstoff – Manganknollen. Diese kartoffelgroßen Klumpen liegen auf dem Meeresboden und bestehen aus Mineralien wie Mangan, Nickel, Kupfer und Kobalt. Genau darauf haben es große Industriekonzerne wie die kanadische „The Metals Company“ abgesehen. Die Mineralien versprechen lukrative Geschäfte, denn sie werden im Bauwesen, in der Elektronik und auch bei der Herstellung von Batterien für Elektrofahrzeuge verwendet. Deshalb argumentieren manche Befürworter des Tiefseebergbaus, die Ausbeutung dieser Bodenschätze sei notwendig für die ökologische Wende. Eine glatte Lüge. Neben dem Recycling gibt es heute schon Methoden zur Herstellung von Batterien, die weniger abhängig von Rohstoffen wie Kobalt sind – und: Die Zerstörung natürlicher Lebensräume kann niemals gut für das Klima sein!
Verwüstung der Unterwasserwelt
Warum aber hat der Abbau so kleiner Manganknollen so große Auswirkungen? Zum einen leben auf den Manganknollen selbst Tiere wie Korallen und Schwämme, die essenziell für das komplexe Ökosystem der Tiefsee sind. Zum anderen hinterlassen die massiven Bergbaumaschinen, die für den Abbau eingesetzt werden, eine gigantische Spur der Verwüstung. Sie zerstören Nahrungsquellen und Rückzugsgebiete für Tintenfische und andere Meeresbodenbewohner. Sie verursachen Lärm, der sensiblen Walen und Delfinen die Orientierung erschwert. Und sie wirbeln Sedimentwolken auf, die sich kilometerweit verteilen und so auch andere Meeresbewohner gefährden.
Wie geht es jetzt weiter?
Seitdem Norwegen Anfang 2024 als erstes europäisches Land angekündigt hat, ein riesiges Gebiet in der Arktis für diese zerstörerische Ausbeutung freizugeben, wächst der öffentliche Widerstand. Dutzende Staaten und sogar Unternehmen wie Apple sehen die Entwicklung inzwischen ebenso kritisch wie Umweltschutzorganisationen. Die Entscheidung der norwegischen Regierung, den Tiefseebergbau auszusetzen, ist daher ein wichtiger Meilenstein für den Schutz unserer Ozeane. Aber: Die Entscheidung gilt vorerst nur für das Jahr 2025. Norwegen gibt noch nicht auf und wird weiter versuchen, diesen Alptraum wahr werden zu lassen.
Jetzt liegt es an uns allen – stoppen wir gemeinsam den Tiefseebergbau, bevor er beginnen kann!
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DAS Walparadies Europas ist in großer Gefahr. Schon bald könnten riesige Bergbaumaschinen den arktischen Meeresgrund aufreißen und den einzigartigen Lebensraum von Weißwalen, und Narwalen für immer zerstören. Die Zeit drängt!
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