Unsere Umwelt schützen. Für immer.
Strahlend blauer Himmel und glitzernde Sonnenstrahlen, die sich im ruhigen Mittelmeer spiegeln. Es ist Vormittag, als die “Arctic Sunrise” die Bucht von Palma de Mallorca verlässt. An Bord herrscht geschäftiges Treiben: Einige Crewmitglieder beenden gerade noch das Ablegemanöver und verstauen die Leinen. Andere stehen bereits in den Schlauchbooten, die hoch oben an Deck befestigt sind, und bereiten sie für den heutigen Einsatz vor. Han Bum Ryu, Erster Steuermann der “Arctic Sunrise”, beaufsichtigt die Arbeit und hat stets die Sicherheit aller an Bord im Auge.
Dabei entgeht ihm aber nicht, dass knapp vor der Küste drei graue Flossen auftauchen. Es ist eine kleine Gruppe Delfine. Die Meeressäuger springen gemeinsam über die sanften Wellen, bevor sie nach Kurzem wieder in der Tiefe verschwinden. Ein außergewöhnlicher Moment, denn die Delfinpopulation im Mittelmeer ist stark bedroht. Einmal mehr wird klar, wie schön unsere Welt ist und wie sehr wir Menschen in der Verantwortung sind, sie zu schützen.
Eine bessere Welt für kommende Generationen
Der gebürtige Südkoreaner Ryu setzt sich aus voller Überzeugung auf den Schiffen von Greenpeace für den Klima- und Artenschutz ein. “Ich habe immer schon davon geträumt, die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Und jetzt, wo meine Frau bald ein Kind bekommt, will ich noch mehr für die nächste Generation geben. Ich möchte gerne eine bessere Welt an meine Tochter weitergeben.”, beschreibt Ryu seine Motivation für die oft auch harte Arbeit an Bord.
Die “Arctic Sunrise” war in spanischen Gewässern unterwegs, um die Regierung in Madrid zur Umsetzung des Globalen Meeresschutzabkommens zu bewegen. Insgesamt 60 Länder müssen dies bis Juni 2025 tun, damit es in Kraft tritt. “Unser Ziel ist es, mehr Hochseeschutzgebiete zu schaffen. Was wir erreichen wollen, ist dass bis 2030 dreißig Prozent der Hochsee unter Schutz gestellt werden”, berichtet Ryu.
Finanziert wird diese bedeutende Arbeit ausschließlich von Privatpersonen. Denn Greenpeace nimmt kein Geld von Regierungen, Unternehmen oder politischen Institutionen- Nur so können wir unabhängig bleiben. Einen wichtigen Beitrag leisten dabei Testamentsspenderinnen und -spender aus aller Welt. Sie stellen sicher, dass wir uns unermüdlich gegen Umweltverbrechen einsetzen können.
Ein außergewöhnlicher Einsatz
In den meisten Fällen ist die Crew der "Arctic Sunrise" an mutigen Aktionen - teils in den entlegensten Regionen der Welt - beteiligt oder hilft dabei, Meeresforschung zu betreiben. An diesem sonnigen Tag in der Bucht von Mallorca wartete jedoch ein anderer Einsatz auf Han Bum Ryu und seine Crew.
Ein 72-jähriger Niederösterreicher hat Greenpeace völlig überraschend zur Alleinerbin seines Vermögens gemacht. Er hat eine bemerkenswerte Summe hinterlassen, die nun mutige Aktionen unterstützen und bedrohte Tiere retten wird. Der großzügige Unterstützer hat sich gewünscht, von einem Greenpeace Schiff aus seebestattet zu werden. Greenpeace erfüllte diesen Wunsch.
Durchgeführt wurde die würdevolle Verabschiedung von der niederösterreichischen Naturbestattung Zadrobilek. Elisabeth Zadrobilek – Gründerin und Pionierin, was naturnahe Bestattungen betrifft – hat mit viel Einfühlungsvermögen eine berührende Trauerrede gehalten. Sie sprach darüber, dass die Welt einen lieben und großzügigen Menschen verloren hat. Und darüber, dass er nun dorthin zurückkehrt, wo einst alles Leben begann: im Wasser, im Meer. Das sei grenzenlose Freiheit und sie wünschte ihm eine letzte wunderschöne Reise.
Zum Abschied ertönte das mächtige Schiffshorn der “Arctic Sunrise” und die biologisch abbaubare Urne wurde im Beisein der Crew auf einem Teppich aus Blütenblättern dem Meer übergeben. Obwohl Han Bum Ryu, genauso wenig wie jemand anders aus der Crew, den bemerkenswerten Niederösterreicher persönlich kannte, konnte niemand seine Rührung verbergen.
“Ich habe noch nie eine Seebestattung auf einem unserer Schiffe gesehen. Ich fühle mich sehr geehrt, Teil der Zeremonie zu sein. Ohne die Hilfe unserer Unterstützerinnen und Unterstützer könnte dieses Schiff nicht erhalten werden. Ohne sie könnten wir gar nichts machen. Ich bin unseren Spenderinnen und Spendern sehr dankbar dafür!” beschreibt Ryu seine Gedanken.
Einen kleinen Teil des Erbes spenden, bewirkt Großes
Die Welt dreht sich weiter: Die “Arctic Sunrise” ist inzwischen in Italien – weiterhin aktiv für den Meeresschutz. Han Bum Ryu bleibt noch einige Wochen im Einsatz, bis er rechtzeitig vor der Geburt seiner Tochter nach Südkorea zurückkehrt. Doch der außergewöhnliche Unterstützer aus Niederösterreich bleibt unvergessen. Sein letzter Wunsch bewirkt Großes und seine Ideale werden noch lange nach ihm weiterleben.
Jede Testamentsspende an Greenpeace hilft dem Umweltschutz. Bereits ein kleiner Betrag kann dabei helfen, bedrohte Tiere, Wälder und Meere zu schützen. Dank der Menschen, die Greenpeace als gemeinnützige Organisation im Testament bedenken, können wir weltweit mutige Aktionen gegen Umweltverbrechen durchführen. So gibt es also auch Hoffnung für die kleine Delfingruppe in der Bucht von Mallorca und ihre gefährdeten Artgenossen.