Testament und Erbe: Mein Vermächtnis für Umwelt und Tiere
Susanne R., 62, setzt sich leidenschaftlich für den Schutz von Tieren und Pflanzen ein. Sie hat Greenpeace in ihrem Testament bedacht und sichert damit die Unabhängigkeit der Organisation. Im Interview verrät sie, wie sie zum Umweltschutz beiträgt und warum sie Greenpeace im Testament bedacht hat. Außerdem hat Susanne eine tolle Film-Empfehlung parat.
Welche Kampagne liegt Ihnen besonders am Herzen?
Da gibt es viele! Der Schutz von Tieren und Pflanzen liegt mir besonders am Herzen. Denn sie können sich nicht gegen das Unrecht wehren, das ihnen angetan wird.
Der Mensch dringt in Gebiete von Wildtieren wie Wölfen oder Bären vor und zerstört diese. Als ich die fürchterlichen Bilder von der Abholzung in den Karpaten gesehen habe, dachte ich, ich werde wahnsinnig. Zum Glück ist Greenpeace in Zentral- und Osteuropa vor Ort und stoppt die Zerstörung.
Sehr problematisch finde ich auch die Plastikverschmutzung in den Meeren. Wenn ich mir diese Bilder ansehe, frage ich mich: Wie kann es billiger sein, neues Plastik zu produzieren, als altes zu recyceln?
Jetzt wollen Konzerne sogar die Tiefsee ausbeuten. Dabei wissen wir noch nicht einmal, welche Artenvielfalt es am Grunde der Meere gibt. Da bin ich sehr froh, dass Greenpeace weltweit mit einer großen Kampagne Widerstand leistet.
Aktuell beschäftigt mich auch die Versiegelung von Böden in Österreich sehr stark. Egal, wo Sie hinschauen: Alles wird verbaut. Es ist mir unbegreiflich, warum nicht stattdessen der Leerstand genutzt und Bestand saniert wird.
Ganz schlimm finde ich die Janusköpfigkeit in Gemeinderäten: Auf der einen Seite heißt es, man müsse den Umweltschutz fördern. Hinterrücks werden Bauprojekte vergeben, die grüne Wiesen verbetonieren. Außerdem wird nichts für die Entsiegelung gemacht. Daher finde ich es wichtig, dass Greenpeace Druck ausübt, bis unsere Böden vor weiterer Zerstörung geschützt sind.
Welche Rolle spielt Umweltschutz in Ihrem Privatleben?
Ich sammle regelmäßig Müll. Wenn ich mit meinen zwei Hunden spazieren gehe, hebe ich Dosen, Fläschchen, Plastiksackerl und sonst noch alles mögliche auf.
Außerdem verbringe ich viel Zeit in meinem Naturgarten und genieße die Artenvielfalt dort. Heuer hatte ich Gottesanbeterinnen in verschiedenen Farben, auch Hummeln und Vögel kamen zu Besuch. Das bereitet mir große Freude.
Haben Sie einen Umwelttipp für unsere Leserinnen und Leser?
Ich versuche, ausschließlich regionales und saisonales Obst und Gemüse zu kaufen. Oder ich esse, was ich selbst im Garten anbaue. Von weit her importierte Erdbeeren im Winter kommen für mich nicht infrage. Das kann ich nur jedem anderen ebenso ans Herz legen.
Warum haben Sie gerade Greenpeace in Ihrem Testament bedacht?
Erstens habe ich immer schon sehr viel für Menschen und Tiere getan. Ich habe gut verdient und wollte mit Spenden anderen helfen. Zweitens habe ich keine direkten Nachfahren, die als gesetzliche Erben infrage kommen.
Was ich erschaffen habe, soll dem zugutekommen, was mir am Herzen liegt. Mein Kleingarten und das Haus sollen nach meinem Leben die Umwelt und Tiere erben. Daher habe ich Greenpeace im Testament bedacht.
Dank Organisationen wie Greenpeace sieht die Zukunft unserer Erde besser aus. Das gilt für die Umwelt, aber auch für uns Menschen.
Welchen Tipp würden Sie jemandem geben, der dasselbe tun möchte?
Nehmen Sie Beratung in Anspruch. Greenpeace bietet das kostenlos bei regelmäßigen Veranstaltungen an, aber auch andere Stellen können hier weiterhelfen.
Dafür muss man sich noch gar nicht fest zu einer Testamentsspende entschlossen haben. Aber so können Zweifel, die man noch hat, zur Seite geschoben werden. Danach wissen Sie, was mit Ihrer Spende passiert. Sie wissen, dass sie gut und verantwortungsvoll eingesetzt wird.
Über den Inhalt des Testaments muss dann natürlich jeder für sich entscheiden. Fest steht: Jeder Betrag hilft.
Gibt es einen Film zum Thema Umweltschutz, der Sie besonders beeindruckt hat?
„Gute Nachrichten vom Planeten“ – das ist eine Dokumentationsreihe von Arte, die weltweit hoffnungsvolle Projekte vorstellt. Ein Beispiel zeigt, wie ein alter Steinbruch zum neuen Zuhause für Eulen wurde. Ein anderes Projekt macht verschmutzte Seen zu Biotopen voller Leben. Bei all den negativen Entwicklungen, von denen man immer hört, ist das wenigstens etwas Positives.
Übrigens: Das Interview mit Susanne R. ist auch in der 01/2024 Ausgabe des ACT Magazins erschienen.
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