Fische mit natürlichem Frostschutzmittel im Blut, niemals fliegende Vögel, Riesenkalmare mit basketballgroßen Augen, Wal-Zungen so schwer wie Elefanten – die Antarktis ist eine Welt der Wunder.
Alleine im Weddellmeer leben rund 14.000 Tierarten. Sein Boden ist von Algenwäldern bedeckt und dicht besiedelt. Hier leben 20.000 Pinguin-Brutpaare ebenso wie das größte Tier, das die Erde je gesehen hat, der Blauwal.
Die Artenvielfalt dieses Gebietes ist mit jener tropischer Korallenriffe vergleichbar. Doch sie ist bedroht.
Denn die Erderhitzung und die industrielle Fischerei setzen die Bewohner der Antarktis immer mehr unter Druck. Viele Tiere werden in ihren angestammten Brutgebieten gestört oder finden nicht mehr genügend Nahrung. So führten im Oktober langanhaltende Regenfälle und Eisbrüche dazu, dass von einer Pinguinkolonie mit 40.000 Vögeln nur zwei Küken überlebten.
Und nun dringt auch die Fischerei-Industrie in das Gebiet ein. Ihre Schiffe kommen vom anderen Ende der Welt und arbeiten sich mit industriellen Methoden durch das Südpolarmeer. Sie haben es auf den antarktischen Krill abgesehen.
Doch die winzigen Krebstierchen sind Nahrungsgrundlage für viele Antarktisbewohner. Krill wird für Nahrungsergänzungsmittel und als Futter in Fischfarmen verwendet. Um ihn hat sich eine millionenschwere Industrie entwickelt.
Schon einmal mussten wir die Antarktis vor einer gierigen Industrie schützen. Als die Welt in den 1980ern ihre Augen auf die Rohstoffe unter dem Eis richtete, mobilisierten wir Millionen – und konnten nach jahrelangem Einsatz erreichen, dass die Landmasse der Antarktis 1991 dem Zugriff der Bergbauindustrie entzogen wurde. Nun sind die Meere der Antarktis gefährdet und wir sind wieder gefragt. Denn sie brauchen Meeresschutzgebiete. Rückzugsräume für Pinguine und Wale und frei von Fischerei-Industrien. Im ersten Anlauf für das größte Schutzgebiet der Welt wurde der Entschluss blockiert. Aber wie in den 1980ern werden wir nicht aufgeben.
Zeigen Sie der Welt, dass unsere gemeinsame Stimme lauter ist als die der Konzerne. Helfen Sie uns, das größte Meeresschutzgebiet der Welt zu erschaffen!