Amazonas-Regenwald: Greenpeace-Protest vor brasilianischer Botschaft in Wien
Wien/ Brasília - Heute protestierten 22 Greenpeace-AktivistInnen vor der brasilianischen Botschaft in Wien, um ihre Solidarität mit der indigenen Bevölkerung in Brasilien zu zeigen. Mit einem Transparent und Portraits von indigenen VertreterInnen fordern die UmweltschützerInnen: Die brasilianische Regierung unter Präsident Jair Bolsonaro muss den Amazonas-Regenwald bewahren und die indigene Bevölkerung schützen. Die weltweiten Proteste finden in elf Städten statt, darunter Oslo, Buenos Aires und Washington. Währenddessen demonstrieren rund 4.000 Menschen aus indigenen Gemeinschaften in Brasília für ihre Rechte und gegen die zunehmende Gewalt.
„Der Amazonas-Regenwald wird bereits jetzt im Rekordtempo abgeholzt. Damit nimmt auch die Gewalt gegen indigene Gemeinschaften zu, die versuchen, den Regenwald vor Eindringlingen der mächtigen Holz- und Agrarindustrie zu bewahren”, erklärt Lukas Meus, Waldexperte bei Greenpeace in Österreich. „Anstatt den wertvollen Regenwald und die indigenen Völker zu schützen, will die brasilianische Regierung nun den Regenwald noch mehr ausbeuten.”
Bereits im Wahlkampf kündigte Bolsonaro an, dass er keine neuen indigenen Schutzgebiete ausweisen will. 100 Tage nach Amtsantritt hat die neue brasilianische Regierung innenpolitische Entscheidungen getroffen, die die teils illegale Abholzung und die Gewalt im Amazonas weiter verstärken. André Karipuna von der indigenen Gemeinschaft Karipuna, deren Land von illegaler Abholzung extrem betroffen ist: „Indigene Gemeinschaften wie die Karipuna müssen in Brasilien respektiert und unterstützt werden. Die derzeitige Regierung erkennt nicht an, dass wir unser Land und die Wälder bewahren wollen. Darum brauchen wir die Unterstützung der internationalen Gemeinschaft.”
Der Amazonas-Regenwald gehört zu den artenreichsten Ökosystemen unseres Planeten und speichert rund 100 Milliarden Tonnen Kohlenstoff. Die gewaltigen Profite durch Holz und industrielle Landwirtschaft führen jedoch dazu, dass der Amazonas-Regenwald immer rasanter ausgebeutet wird. Zwischen August 2017 und Juli 2018 wurde im Amazonas eine Fläche vernichtet, die 19 Mal so groß ist wie Wien. Damit wurden 13,7 Prozent mehr Wald zerstört als noch im Jahr zuvor. „Verlieren wir den Amazonas, verlieren indigene Gemeinschaften ihr Zuhause, und wir alle den Kampf gegen die Klimaerhitzung. Greenpeace fordert die brasilianische Regierung auf, den Amazonas-Regenwald zu bewahren und die indigenen Völker vor der täglichen Gewalt zu schützen”, so Meus.
Bildmaterial zur Aktion
finden Sie unter: http://bit.ly/2INsfju
Die Fotos stehen für eine einmalige Verwendung unter Angabe der Photo Credits (© Mitja Kobal / Greenpeace) kostenlos zur Verfügung.
Die Greenpeace-Petition für den Schutz des Amazonas-Regenwaldes finden Sie hier: https://wald.greenpeace.at/amazonas-abholzung/