Black Friday: Greenpeace warnt vor umweltschädlichen Impulskäufen durch Lockangebote bei Amazon und Co
Anlässlich des Black Friday am 27. November warnt Greenpeace vor umweltschädlichen Impulskäufen und Retouren bei Online-Shoppingportalen wie Amazon. Bedingt durch die COVID-19-Verordnung locken dieses Jahr besonders viele Anbieter online mit Sonderangeboten. Für die Umwelt aber auch für regionale Arbeitsplätze ist das verheerend, so Greenpeace.
Denn den Online-Markt dominieren große internationale Konzerne wie Amazon, Zalando oder H&M, die für niedrige Umwelt- und Sozialstandards entlang der Lieferkette kritisiert werden. Durch Rabatte und massive Werbekampagnen verleiten die Konzerne zudem viele KonsumentInnen zu Impulskäufen, die anschließend zu Retouren führen - welche wiederum beispielsweise von Amazon teilweise vernichtet statt weiterverkauft werden [1]. So wurden 2019 in Österreich 33 Millionen Pakete zurückgeschickt - das sind 3.800 Pakete pro Stunde [2]. Für 2020 wird eine noch höhere Zahl an Retouren prognostiziert. Greenpeace fordert von Online-Händlern - allen voran Amazon - die Vernichtung von Neuwaren umgehend einzustellen und gibt Tipps für ökosozialen Konsum abseits der Online-Giganten.„Viele Menschen bangen aufgrund der Coronakrise und der Klimakrise um ihre Existenz. Währenddessen streichen einige Großkonzerne auf Kosten von Menschen und Umwelt Milliardengewinne ein. Vielen Kundinnen und Kunden sind die schädlichen Geschäftpraktiken von Onlineversandhändlern zu wenig bewusst”, sagt Lisa Panhuber, Konsumexpertin bei Greenpeace Österreich. Rund vier Prozent der im europäischen Onlinehandel zurückgeschickten Artikel landen im Müll [3]. Für Österreich entspricht das für 2019 rund 1,3 Millionen Pakete, deren Inhalt vernichtet wurde. Laut Handelsverband lag die Retourenquote im Onlinehandel bei Bekleidung 2019 bei 50 Prozent. Insgesamt haben 41 Prozent der Online-Shopper bestellte Produkte zumindest teilweise wieder retourniert. Alleine der Transport der Retouren verursachte damit 2019 rund 28.000 Tonnen CO2-Äquivalente [4].
Aber auch Produkte, die nicht retourniert werden, landen häufig in der Schublade oder nach kurzer Verwendung im Müll. „Durch exzessive Werbung wird uns ständig eingetrichtert, dass wir immer mehr Dinge kaufen sollen, die wir nicht brauchen. Große Unternehmen wollen weiterhin in erster Linie wachsen und Gewinn machen. Dafür verringern sie auch gezielt die Qualität, Langlebigkeit und Reparierbarkeit bei ihren Produkten”, so Panhuber. Der übermäßige Konsum von schnelllebigen Produkten wie Fast-Fashion, Smartphones, Spielzeug oder Einwegverpackungen bringt unseren Planeten an seine Grenzen. Konsum verursacht schätzungsweise 60 Prozent der globalen Treibhausgasemissionen.
Greenpeace fordert die Unternehmen dazu auf, Produkte anzubieten, die auf Langlebigkeit, Qualität, Haltbarkeit, Reparierbarkeit ausgelegt sind. Neuwertige und gebrauchsfähige Waren dürfen keinesfalls vernichtet werden. KonsumentInnen empfiehlt die Umweltschutzorganisation zum Black Friday und in der Vorweihnachtszeit bewusst zu konsumieren. Mit der “MAKE SMTHNG Week” von 21.-29. November setzt die Organisation einen Kontrapunkt zum Fast-Shopping. “Statt generische Produkte von großen Konzerne zu kaufen, laden wir Menschen auf der ganzen Welt ein, selbst kreativ zu werden. Lassen wir Gegenstände reparieren anstatt neue zu kaufen, nutzen wir Second-Hand-Angebote oder basteln wir Dinge wieder selbst”, so Panhuber. Über die Social Media Kanäle lädt Greenpeace während der “MAKE SMTHNG Week” zu zahlreichen Mitmach-Aktionen ein.
MAKE SMTHNG Website: https://www.makesmthng.org/de/
Umfrage von Greenpeace Deutschland: https://bit.ly/Greenpeace-Umfrage
Bildmaterial: https://bit.ly/MakeSmthng-Fotos
Das Fotomaterial steht unter Angabe der Credits (im Dateinamen) für die redaktionelle Nutzung kostenlos zur Verfügung.
Fußnoten:
[1] https://www.greenpeace.de/presse/presseerklaerungen/greenpeace-recherche-enthuellt-amazon-zerstoert-systematisch-neuwaren
[2] https://www.branchenradar.com/de/presse/presse-archiv/wenn-der-postmann-oefter-klingelt/
[3] https://www.forschung-und-wissen.de/nachrichten/oekonomie/in-deutschland-wird-jedes-sechste-paket-zur-retoure-13372973
[4] Basierend auf den Ergebnissen der Studie (850g CO2e / Paket) http://www.retourenforschung.de/info-retourentacho2019-ausgewertet.html