Causa Sonnenweiher: Greenpeace beantragt Herausgabe der Gutachten
Umweltschutzorganisation fordert vom Land Niederösterreich eine Erklärung zum Bauprojekt und zur Änderung der Siedlungsgrenzen
St. Pölten/Wien - Greenpeace hat heute beim Land Niederösterreich die Herausgabe aller Gutachten in der Causa Sonnenweiher gemäß Umweltinformationsgesetz beantragt. Konkret geht es der Umweltschutzorganisation um jene Gutachten des Landes, die den Bau des Mega-Projekts in Grafenwörth ermöglicht haben. Das Land Niederösterreich trägt hier die Verantwortung und muss Umwidmungen für Großprojekte prüfen. Greenpeace fordert vom Land Niederösterreich eine rasche und transparente Aufklärung.
“Mega-Bauprojekte, wie das ‘Mini-Dubai’ in Grafenwörth, befeuern die Bodenzerstörung und damit auch die Klimakrise. Es werden nicht nur kostbare Grün- und Ackerflächen zubetoniert, auch die Zersiedelung wird vorangetrieben. Öffentlichen Verkehr gibt es so gut wie gar nicht. Weder die Menschen im Ort noch das Klima haben was davon”, sagt Olivia Herzog, Bodenschutzexpertin bei Greenpeace und führt weiter aus: “Das Land Niederösterreich schreibt die Raumordnungsgesetze und muss Projekte etwa hinsichtlich Bodenverbrauch, Klimawandelanpassung und Wassermanagement prüfen. Es ist schleierhaft, wie ein Projekt, dass aus raumplanerischer und ökologischer Sicht aus dem letzten Jahrhundert stammt, einfach durchgewunken wurde.”
Die Anfrage soll jetzt Licht ins Dunkel bringen. Neben besagten Gutachten will Greenpeace auch Fragen rund um mutmaßlich verschobene Siedlungsgrenzen klären. Dabei handelt es sich um eine zentrale Maßnahme gegen den Bodenfraß. Es wird damit klar festgelegt, bis wohin gebaut werden darf und so die kompakte Siedlungsentwicklung gefördert. Gleichzeitig werden Wiesen, Felder und Wälder am Ortsrand geschützt.
“Wenn hier mutwillig wichtige Bodenschutzmaßnahmen ausgehebelt wurden, um Lokalfürsten einen Gefallen zu tun, dann sollten wir ernsthaft über die Raumordnungs-Kompetenzen der Länder reden”, sagt Herzog. “Wir müssen die Betonlawine in Österreich stoppen. Anstatt täglich weiterhin rund 13 Hektar Boden in Österreich zu zerstören, fordert Greenpeace eine ambitionierte Bodenschutz-Strategie, die unsere Lebensgrundlage sichert.”
Den Greenpeace-Antrag nach dem Umweltinformationsgesetz finden Sie unter: https://act.gp/451RbKX