Glyphosat: Greenpeace fordert Ausstiegsplan für Österreich
Brüssel/Wien – Die Umweltschutzorganisation Greenpeace bedauert, dass Glyphosat allen Warnungen aus der unabhängigen Wissenschaft zum Trotz eine EU-weite Zulassung um weitere fünf Jahre erhalten hat. Jetzt muss die Bundesregierung Verantwortung übernehmen und in Österreich für einen Glyphosat-Ausstieg sorgen.
Auch wenn die ursprünglich angepeilte Verlängerung um 15 Jahre verhindert werden konnte – die Neuzulassung um fünf Jahre bedeutet, dass sich vorerst von EU-Seite nichts ändert. Trotz der Bedenken für die menschliche Gesundheit und für die Umwelt wird der Wirkstoff nun in ganz Europa weiterhin zugelassen bleiben. Österreich muss nun eine Vorreiterrolle einnehmen und selbst einen Ausstiegsplan entwickeln“, fordert Sebastian Theissing-Matei, Landwirtschaftssprecher bei Greenpeace in Österreich. Es habe hierzulande in den letzten Monaten bereits viele positive Schritte gegeben. So haben sich inzwischen schon 523 Gemeinden freiwillig dazu entschieden, auf Glyphosat zu verzichten. Alle Parlamentsparteien bis auf ÖVP und NEOS haben öffentlich bereits ein Ende von Glyphosat gefordert.
„Jetzt liegt es an der österreichischen Regierung, für den Schutz von Gesundheit und Umwelt zu sorgen. Wir fordern ein sofortiges Verbot von Glyphosat in privaten Gärten und im öffentlichen Raum, etwa auf Spielplätzen“, so Theissing-Matei weiter. Darüber hinaus müsse die Regierung einen Ausstiegsplan für Glyphosat bis 2020 erarbeiten. „Frankreich hat bereits einen nationalen Ausstieg aus Glyphosat angekündigt. Österreich muss jetzt folgen“, so Theissing-Matei abschließend.